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Billi🙋🏼‍♀️&
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zuletzt 18. März

An der Leine ein Leben lang

🐾 Hallo, ihr trefft doch sicherlich auch oft die gleichen Hundebesitzer. Manche Hunde tun mir wirklich leid. Jeden Tag sind sie an der Leine und ihre Besitzer gehen jedem Kontakt aus dem Weg. Immer Angst zu haben vor der Reaktion des eigenen Hundes, anstatt die Situation als Training zu nutzen. Natürlich soll auch mein Hund niemanden belästigen, aber er soll artgerecht auch seinen Freilauf haben. Genau wegen dieser Freiheiten kann er gut mit allen Hunden umgehen. Was denkt ihr, kann ein Hund sich normal entwickeln, wenn er nur an der Leine gehalten wird? (Ich denke hier nicht an Härtefälle aus dem Tierschutz)
 
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Nicola
17. März 20:43
Hier geht immer alles direkt so ins Extreme. Freilauf bedeutet nicht, dass der Hund jagt oder dass er wie selbstverständlich zu allen anderen Hunden hinläuft. Dann ist er schlichtweg nicht erzogen und es wurde einfach nur die Leine abgemacht. Ein gut erzogener Hund tut das alles nicht und ein verantwortungsbewusster Halter leint an, wenn ein angeleinter Hund entgegen kommt. Auch wenn eine Hundegruppe unangeleint spazieren geht, können die Hunde miteinander Spaß haben, ohne irgendwen zu belästigen. Die meisten Hunde kann man dementsprechend erziehen. Freilauf gleichzusetzen mit pöbelnden, unkontrollierten Hunden, das ist ja nun auch nicht richtig. Es gibt einfach viele unterzogen Hunde, egal ob mit oder ohne Leine. Deswegen kann man selber ja versuchen es besser zu machen.
Da geb ich dir vollkommen recht 👏 wenn mir jemand mit einem gut erzogenen freilaufenden Hund entgegen kommt und ihn, wie es sich eigentlich gehört, anleinen möchte, bitte ich darum ihn im Fuß abgeleint zu lassen. Mailo kommt damit immer besser klar, als mit angeleinten Hunden 😅 Da mutiert er immer zum Pöbler.
Und genau diese HH sind auch die, die mir anbieten zu Übungszwecken ein wenig ohne Kontakt zusammen zu gehen.
 
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Johanna
17. März 20:48
hier wird im Grundsatz der gassigang ganz schön vermenschlicht.... Da könnte man jetzt philosophieren, was Gassi für den Mensch und was der gassigang für den Hund bedeutet. Ich empfinde eine Leine nicht als festgebunden und den Hund permanent führend, sondern des Hundes Rahmen innerhalb eines gewissen Radius. Eine Leine schützt Hund und Mensch und ist keine Kette. Freilauf oder nicht Freilauf ist wiederum das eine, ob der nun unbedingt mit anderen und dann noch explizit mit Fremdhunden sein soll...sehe ich auch ganz anders. Ich habe eh ein Problem mit der Ansicht, der Hund muss sich möglichst überall ungehindert entfalten und es wäre natürlich, wenn sich jeder Hund mit Fremdhunden erstmal messen muss (denn nichts anderes ist das meiste spiel und abchecken).. wer ist stärker, schneller, trickreicher, wer setzt sich durch, wie lange dauert es bis sich das Blatt wendet... Genauso wie ich in der Wohnung sage, der Hund tanzt nicht auf den küchenschränken, erwarte ich auch Draußen gewisse Grundsätze, die über die Freiheit eines Hundes gehen. Natürlich gibt es diese Hunde. Freundlich, aufgeschlossen, besitzerorientiert, nicht zu eigenständig und natürlich kontaktfreundlich. Also meine sind fremden ggü misstrauisch- sind halt Wachaspekte in den Linien. Meine sind beide nicht mehr im Junghundalter und fühlen sich eher gestört und belästigt in ihrer Routine. Beide sind zur eigenständigen Jagd fähig(Zuchtlinien sind Zuchtlinien)... Beides sind Mischlinge und diese sogenannten Tierschutz härtefälle...beide wurden von diesen netten rassehunden mit Freiheit mehrfach angegriffen, weil der ja so kontaktfreudig ist... Und mehrfach wurden meine Hunde als asozial bezeichnet, weil sie das in uns reindonnern abgelehnt haben und sehr hundegerecht dann auch durchsetzen würden, was sie vorab normal hündisch mitgeteilt haben... Ich bekomme immer etwas säuerliche Probleme mit solchen Themen... Meine Hunde sind sozial... Meine Hunde teilen aber aus und der ach so tolle freigänger ist es, der manchmal zum ersten Mal "echte" Hunde zu treffen scheint, die eben Grenzen setzen... Ja. Leine ist dran. Meine Hunde sind ein Rudel...ein Rudel mag eigentlich keine Eindringlinge und ich werde aus meinen ganz normalen(!) "tierschutz"-hunden keine unterdrückten oder gar Untergebenen von gelangweilten fremden freigängern machen... Das gute alte "Leine dran, dann mach die Leine dran" sollte eigentlich kein Problem sein. Mir tun die einfachsten Hunde mehr Leid... Sie entwickeln sich manchmal vor lauter Bevorzugung zu Asis, welche jede Situation krampfhaft zu managen versuchen um zu gefallen... Nur Mal so am Rande, von einer mit angeleinten Hunden, die draußen nicht in den "mach was du willst" Freilauf gehen. Man sieht uns meist sogar im Bogen gehen... Keine Lust auf Stress und kein Vertrauen mehr in diese tollen freigänger, die doch bitte irgendwo im offiziellen Hundeauslaufgebiet Kontakte finden können.
Freigang heißt für mich nicht Leine ab und Vollgas voraus, sondern freiraum mal stehen zu bleiben und länger zu schnüffeln, mal einfach aus Freude mit einem Stock über eine Wiese laufen (ohne jemanden zu belästigen), einfach zum laufen. Mit Leine ist das teilweise schwieriger, oder stark in der Weite eingeschränkt.
Am Fahrrad laufen ist auch kein Ersatz, es geht mir um das laufen in der Natur, in der ich nicht überall Fahrrad fahren würde und das Tempo selber zu bestimmen. Gehen, traben, oder auch mal richtig rennen zu können und nicht das Tempo ohne stehen bleiben wie das andere Ende der Leine gerade möchte.
 
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Conny
17. März 20:49
Hallo. Da möchte ich doch gleich mal folgendes kommentieren. Wir haben eine Hündin aus dem Tierschutz mit starkem Jagdtrieb. Sie hat eine gute Bindung zu uns, aber sobald es irgendwo auch nur leise raschelt ist sie im Jagdmodus und wäre weg, wenn sie nicht an der Leine wäre. Das kann ja nicht gewollt sein. Davor hatten wir einen HSH. Auch nicht ein Hund, der 100% rückrufbar war, obwohl super lieb. Aber möchte man, dass ein 80 cm, 50 kg Koloss auf einen zu gerannt kommt? Wir haben hier leider viele Hundehalter, die ihre nicht Rückruf sicheren Hunde ohne Leine laufen lassen und schon von weitem rufen " Der tut nix". Beide Hunde liefen und laufen an der Schleppleine. Wir gehen abwechslungsreiche Wege, bauen kleine Übungen ein und im Garten ist Freilauf möglich. Ich denke, dass Hunde auch an der Leine artgerecht beschäftigt werden können. Ohne Leine nur bei 100% sicherem Rückruf! Und eine angemessen freundliche Kommunikation, wenn ich z.B. keinen Kontakt zu anderen Hunden haben möchte, warum auch immer. Hunde können auch an der Leine ein fröhliches Leben haben.
Da kann ich dir nur zustimmen. Wir haben eine Bracke aus dem Tierschutz. Sie wurde als Straßenhündin in Griechenland gefunden und gerettet. Seit sie bei uns lebt-3 Jahre-läuft sie zu 95% an der Schleppi. Durch ihren sehr ausgeprägten Jagdtrieb ist sie nicht 💯 abrufbar. Als Sicherung ist die Leine dran und man hat immer noch die Möglichkeit- zu reagieren. Die restlichen 5%ohne Leine-wirklich nur am Strand ohne Wald oder in Dänemark in abgesicherten Gebieten.
Mir persönlich sind Hunde an der Leine auch lieber-leider hatten wir schon unangenehme Begegnungen mit unangeleinten Hunden-die nicht immer problemlos abgelaufen sind. Und wenn sich bei unserer die nackenhaare aufstellen und der andere Halter ruft und pfeift und der Hund null reagiert-dann greife ich ein um eventuell schlimmeres zu verhindern. Meine macht mir keinen unglücklichen Eindruck, nur weil da ne Leine am Geschirr hängt/die Qualität des Spaziergangs macht das glücklich sein aus😇
 
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Katrin
17. März 20:55
Ich denke das kommt echt auf den Hund an. Dort wo es erlaubt und meiner Meinung nach gefahrenlos möglich ist darf meine in den Freilauf. Ginge das nicht würde ich Alternativen suchen (toben in Gärten, mieten von Freilaufflächen usw).

Wenn meine im Freilauf ist rennt sie aber trotzdem nicht wie vom Hafer gestochen in der Gegend rum sondern trabt oder schnüffelt maximal 10m von mir entfernt rum. Weiter weg ist sie nur wenn wir trainieren oder wenn sie mit anderen Hunden rumtobt. Je nachdem wann sie läufig wird hat sie hier 3½-5½M im Jahr Leinenpflicht. Mir war sehr wichtig das sie mit der Leine gut klarkommt und das kommt sie auch. Vermissen tut sie in dieser Zeit nix.
 
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Conny
17. März 20:59
Freigang heißt für mich nicht Leine ab und Vollgas voraus, sondern freiraum mal stehen zu bleiben und länger zu schnüffeln, mal einfach aus Freude mit einem Stock über eine Wiese laufen (ohne jemanden zu belästigen), einfach zum laufen. Mit Leine ist das teilweise schwieriger, oder stark in der Weite eingeschränkt. Am Fahrrad laufen ist auch kein Ersatz, es geht mir um das laufen in der Natur, in der ich nicht überall Fahrrad fahren würde und das Tempo selber zu bestimmen. Gehen, traben, oder auch mal richtig rennen zu können und nicht das Tempo ohne stehen bleiben wie das andere Ende der Leine gerade möchte.
Aber das kann der Hund doch auch an der Leine 😇also meine darf auch mal entscheiden wo wir lang gehen. Dann trabe ich halt einfach hinterher. Eine Leine kann ja auch mal losgelassen werden und dann darf meine auch ihre 5 Minuten haben, aber mit Rücksicht auf andere und meine an der Leine „leidende“ Tierschutzhündin ist Mega sozial-da sie hündisch kommunizieren kann-was leider einige freilaufende tut Nixe nicht mehr verstehen 🥹
 
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Diana
17. März 20:59
Hallo. Da möchte ich doch gleich mal folgendes kommentieren. Wir haben eine Hündin aus dem Tierschutz mit starkem Jagdtrieb. Sie hat eine gute Bindung zu uns, aber sobald es irgendwo auch nur leise raschelt ist sie im Jagdmodus und wäre weg, wenn sie nicht an der Leine wäre. Das kann ja nicht gewollt sein. Davor hatten wir einen HSH. Auch nicht ein Hund, der 100% rückrufbar war, obwohl super lieb. Aber möchte man, dass ein 80 cm, 50 kg Koloss auf einen zu gerannt kommt? Wir haben hier leider viele Hundehalter, die ihre nicht Rückruf sicheren Hunde ohne Leine laufen lassen und schon von weitem rufen " Der tut nix". Beide Hunde liefen und laufen an der Schleppleine. Wir gehen abwechslungsreiche Wege, bauen kleine Übungen ein und im Garten ist Freilauf möglich. Ich denke, dass Hunde auch an der Leine artgerecht beschäftigt werden können. Ohne Leine nur bei 100% sicherem Rückruf! Und eine angemessen freundliche Kommunikation, wenn ich z.B. keinen Kontakt zu anderen Hunden haben möchte, warum auch immer. Hunde können auch an der Leine ein fröhliches Leben haben.
Sehr gut geschrieben 👍
 
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Gabriela
17. März 21:02
Liebend gern würde ich meine Hunde viel frei laufen lassen. Sie sind gut sozialisiert und lieben den direkten Kontakt mit anderen Hunden. Der Rüde fasziniert mich immer mit seiner feinen Kommuniaktion. Will der andere nicht will er auch nicht. will der andere freut er sich. Die Hündin hat bei wenig Interesse von der anderen Seite mitunter das Bedürfniss zu überzeugen. Aber sie begreift zeitverzögert auch. Mir fällt auf, dass manche Hunde auch überfordert sind. Sie haben wahrscheinlich wenig Gelegenheit oder sind schlicht ängstlich (Hunde aus dem Auslandstierschutz). Ich denke Kommunikation mit anderen ist für Hunde wichtig und begünstigt ihre Sozialisation. An der Leine ist das eher schwierig. Meine kriegen Freilauf, wenn möglich und bleiben an der Leine, wenn nötig. 🙂🙄
 
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Sina
17. März 21:06
Freigang heißt für mich nicht Leine ab und Vollgas voraus, sondern freiraum mal stehen zu bleiben und länger zu schnüffeln, mal einfach aus Freude mit einem Stock über eine Wiese laufen (ohne jemanden zu belästigen), einfach zum laufen. Mit Leine ist das teilweise schwieriger, oder stark in der Weite eingeschränkt. Am Fahrrad laufen ist auch kein Ersatz, es geht mir um das laufen in der Natur, in der ich nicht überall Fahrrad fahren würde und das Tempo selber zu bestimmen. Gehen, traben, oder auch mal richtig rennen zu können und nicht das Tempo ohne stehen bleiben wie das andere Ende der Leine gerade möchte.
Genau das ist es 👍 irgendwie wird das hier aber völlig ausgeblendet, und lieber wieder reinbretternde Tutnixe zum Thema gemacht
 
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Martina
17. März 21:07
Das erste was meine Hunde gelernt haben,war der Rückruf. Alle,aber auch wirklich alle sind von Tag 1 bei mir, im Wald ohne Leine gelaufen. Ich finde es wichtig, auch mal "frei" sein zu dürfen. Keiner meiner Hunde hatte je Probleme mit Artgenossen,egal welchen Geschlechts. Bestimmt gibt es wenige Ausnahmen, die nicht ohne Leine laufen können,aber oft ist es auch die Bequemlichkeit mancher Hundehalter.Ja, es ist Arbeit im ersten Lebensjahr aber es lohnt sich. Ich kann mir nicht vorstellen,dass ein junger Hund keinen Kontakt zu Artgenossen möchte. Wenn er es natürlich nicht durfte, aus welchen Gründen auch immer,hat man ruckzuck einen Leinenasi. Hier bei uns, laufen fast alle Hunde frei im Wald, weil wir es dürfen und weil die meisten es von Anfang an gelernt haben.
Schon mal darüber nachgedacht das es nicht immer am HH selbst liegt sondern vielleicht auch daran liegen könnte das die anderen HH ihre Hunde nicht zu dem anderen lassen?

Wir haben zB das Problem das viele die Straßenseite wechseln oder ihre Hunde zu sich rufen weil sie keine Ahnung was denken.

Dennoch ist meiner super verträglich nur leider immer erstmal total überdreht wenn er dann mal Kontakt haben darf. Das ist aber eben nicht meine Schuld, denn ich würde mir viel mehr Kontakte wünschen.

Und nicht jeder Hund ist zu 100% abrufbar, aus welchem Grund auch immer und das hat auch nicht immer was mit Bequemlichkeit der HH zu tun.

Ohne das böse zu meinen, aber anhand von wenigen Momenten über andere HH zu urteilen, ohne zu wissen warum man so agiert, finde ich etwas unverschämt.

Wir üben immer noch seinen Jagdtrieb unter Kontrolle zu bekommen, was immer besser wird. Auf Grund dessen lass ich lieber an der 15m Leine bevor noch was passiert.

Hunde gehören eben nunmal an die Leine wenn Sie nicht 100% abrufbar sind auch aus Respekt und Verantwortung anderen gegenüber.
 
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Leandra
17. März 21:08
Das wichtigste ist doch dass Hunde im Freilauf abrufbar sind.
Wenn das nicht der Fall ist müssen sie an die Leine.
Natürlich sollte der Hundehalter sein möglichstes tun um dem Hund Freilauf zu gewähren, aber wichtiger als der Freilauf ist mir die Auslastung und spaß am Spaziergang (das ist auch an der Leine möglich).
Ich begegne auf meinem Spaziergang lieber einem Hund an der Leine als einem im freilaufendem "Tut nix".