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Verfasser
Ralf
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 154
zuletzt 7. Juli

Aggressiv

Hallo seit neusten schnappt mein Tierschutz Hund Paul , ca. 11 Jahre. Seit 1/2 Jahren bei uns nach meiner Frau. Außerdem versucht er immer in meiner Nähe zusein setzt sich auf meinen Fuß oder liegt vor mir. Ist das Zuneigung oder Kontrolle. Hat jemand ähnliche erlebt? Habt ihr das Problem gelöst? Und wie?
 
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Dogorama-Mitglied
4. Juli 07:05
Das Ralf sich vor 2 Stunden schon mal bedankt hat wird hier nicht zur Kenntnis genommen. Es wird weiter wild gegeneinander geschrieben. Schade.
Ich find es ehrlich gesagt ein bisschen schade, dass Ralf kaum auf die anfänglichen Fragen zum besseren Verständnis seiner Situation reagiert hat.

Hätte sich da ein klareres Bild ergeben, wäre es möglich gewesen, den Thread sachlich und konstrunktiv darauf auszurichten, anstatt sich in allgemeinen Grundsatzdrbatten zu verlieren.
 
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Jochen
4. Juli 11:08
Wurde ja schon viel geschrieben und natürlich kann man alles nur allgemein kommentieren. Wie schon erwähnt wurde, muss man das Hund-Mensch-Team im Alltag und in dieser Situation sehen, um wirklich spezielle Ratschläge geben zu können. Gut wäre mindestens ein Video.

Ich möchte trotzdem nochmal zur aversiven Methodik Stellung nehmen.

Das Fatale ist, sie funktioniert und das noch meist schnell.

Nicht gesehen wird dabei leider, dass es sich nur um eine Unterdrückung handelt, die an anderer Stelle unvermittelt und dann schlechter erklärbar
wieder zum Vorschein kommen kann->"er hat ohne Vorwarnung gebissen".

Beispiel:
Rütter hat früher mit Schreckreizen gearbeitet, wenn der Hund alleine war und Essen vom Tisch geklaut hat. Also Essen drapiert, dann von draußen beobachtet und Schreckreiz auf frischer Tat gesetzt. Hat prima funktioniert. Nur mit den Jahren ist aufgefallen, dass viele Kunden danach plötzlich mit dem Problem konfrontiert waren, dass ihre Hunde nicht mehr alleine bleiben konnten.

Beispiel 2:
Der Hund meiner Tochter ist sehr kommunikativ und kontrollierend. Wenn ich mit beiden gehe an langen Schleppleinen, ist es mir für meine und ihre Sicherheit sehr wichtig, dass zB. das "Stopp" bestmöglich funktioniert. W. versucht vor der Auflösung immer mal wieder mitzulaufen und die Regel aufzuweichen. Am Anfang bin ich dann frontal und körperlich drängend auf ihn zu und habe ihn streng mit "zuuurück"zurückgeschickt. Dann hat er sich aufgeregt und geknurrt. Nun mache ich es so, dass ich beschwichtigend meine Handflächen öffne und ihn freundlich zurückschicke. "Ja nun, selber Schuld, dann bleib halt stehen" und mit ihm zurück gehe... der Hund geht ohne Aufregung zurück und -als wenn das nicht genügte- hinterfragt viel seltener die Regel.

Beide Male wird die Regel/die Grenze konsequent eingefordert, dennoch ist es ein himmelweiter Unterschied für den Hund.
 
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Julia 🐾Nero
4. Juli 11:25
Ich denke Anja wollte nur darauf hinweisen, dass der Thread Ersteller sich komplett zurückgezogen hat, weil 95% der Beiträge gar nichts mit ihm und seiner Situation zu tun haben, sondern persönliche Differenzen zwischen Usern ausgetragen oder Grundsatzdiskussionen geführt werden.
Das passiert recht oft im Forum, dass Threads "gekapert" werden und die Ersteller sich durch 100 Beiträge kämpfen müssen, nur um festzustellen, dass sie selber schon lange nicht mehr Thema sind.

Da kann ich keine Kritik an dir persönlich erkennen, sondern nur einen Hinweis an die Masse.
 
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Ralf
4. Juli 16:05
Habe alle Beiträge gelesen. Viele widersprüchliche Meinungen.
Trainer ist richtig und wichtig. Aber alle 4 -6 Wochen Einzeltreffen scheint uns nicht weiter zubringen. Kann leider kein Video vorführen, weil ich nicht sitze mit dem Handy und drauf warte dass er zu schnappen will. Aber wenn wir keine Lösung finden. Müssen wir ihn wieder abgeben und das wäre wirklich die letzte Option. Danke für eure Ratschläge. Gruß Ralf
 
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Nadine
4. Juli 16:19
Habe alle Beiträge gelesen. Viele widersprüchliche Meinungen. Trainer ist richtig und wichtig. Aber alle 4 -6 Wochen Einzeltreffen scheint uns nicht weiter zubringen. Kann leider kein Video vorführen, weil ich nicht sitze mit dem Handy und drauf warte dass er zu schnappen will. Aber wenn wir keine Lösung finden. Müssen wir ihn wieder abgeben und das wäre wirklich die letzte Option. Danke für eure Ratschläge. Gruß Ralf
Natürlich sollt ihr nicht darauf warten, dass er schnappt.
Aber es könnte bereits hilfreich sein eine Situation zu filmen, in der es bereits schonmal vorgekommen ist - wenn die Situation bei euch so regelmäßig passiert und ihr sie dafür nicht extra stellen müsst. Evtl sieht man da schon Dinge in der Körpersprache, die euch bisher entgangen sind.
 
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foreign
4. Juli 16:25
Habe alle Beiträge gelesen. Viele widersprüchliche Meinungen. Trainer ist richtig und wichtig. Aber alle 4 -6 Wochen Einzeltreffen scheint uns nicht weiter zubringen. Kann leider kein Video vorführen, weil ich nicht sitze mit dem Handy und drauf warte dass er zu schnappen will. Aber wenn wir keine Lösung finden. Müssen wir ihn wieder abgeben und das wäre wirklich die letzte Option. Danke für eure Ratschläge. Gruß Ralf
Hallo, ich wünsche dir natürlich, dass es zur Abgabe nicht kommen muss. Ich kann wirklich keine individuellen Tipps geben, weil ich die Situation nicht genaustens kenne. Aber du kannst gerne beobachten, wie die Körpersprache deines Hundes ist, wenn er bei dir ist und bevor er schnappt. Dann weißt du besser, wie du ihn anleiten kannst. Wenn die Ohren und der Körperschwerpunkt nach hinten gerichtet sind, kurz bevor er schnappt, sowie bspw. ein "Stressgesicht", "Walaugen", ein angespannter geschlossener Fang, Lecken des Fangs, oder andere Stresssignale zu sehen sind, deutet es auf Unsicherheit, Defensive hin und kann aussagen, dass er gerne mehr Distanz schaffen will, weil er sich zB überwältigt fühlt. Geht der Hund hingegen mit seiner Körpersprache in die Offensive, könnte es sein, dass er dich in irgendeiner Form beansprucht. Was jetzt gar nicht in Richtung Dominanztheorie gehen soll. Was meinst du, in welche Richtung geht es bei euch? Bei beiden Möglichkeiten sollte dein Ziel sein, dem Hund zu zeigen, dass er sich aus der Situation entfernen darf, anstatt zu schnappen. Eine Möglichkeit wäre, dass er einfach weggeht. Und dann geht ihm keiner hinterher und bedrängt ihn auch nicht weiter. Kurze Hausleine dran, und du führst ihn auf sein Körbchen, sobald man Stress oder Drohsignale erkennt. Da soll er dann eine Auszeit/ Timeout haben. Das ist KEINE Strafe, sondern eine Alternative. Man verbietet dem Hund ja nicht das Drohen, sondern zeigt, was er in dem Moment tun kann. So. Das würde ich aber, bevor ich an meinem Hund rumdoktore, mit meinem Trainer unbedingt besprechen, damit er (sofern er den Hund gut einschätzen kann) die Methode auf den Hund zuschneidet.
 
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Ralf
4. Juli 18:53
Danke habe meinen Trainer um einen Haustermin gebeten.
 
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Dogorama-Mitglied
5. Juli 13:11
Kleine Anekdote für diejenigen, die es lächerlich finden, bei aggressiven Reaktionen auch an gesundheitliche Ursachen und Tierarzt zu denken:

Guinness ist vom Bürsten nicht sonderlich begeistert und knurrt auch mal, wenn es ihn ziept oder kratzt.
Meist sag ich dann kurz sorry aber stell dich nicht so an, muss gemacht werden.

Die letzten paar Mal hat er aber noch heftiger reagiert und sogar mal abgeschnappt.
Laut den Ratschlägen derer, die an Hierarachie und Dominanz glauben und finden, der Hund hätte ohne ausdrückliche Erlaubnis nicht zu agieren oder zu reagieren, hätte ich jetzt einfach nur auf Oberboss machen müssen und die Welt wär wieder in Ordnung.
Was mir dann allerdings entgangen wär ist, dass Guinness eine Hautwunde am Rücken hat und deshalb so heftig auf die Bürste reagiert hat.

Bei Weitem nicht Alles ist eine Frage von Stellung beweisen oder Grenzen Setzen.
 
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Franka
5. Juli 14:14
Das Problem ist, dass er vor drei Monaten noch ganz anders war. Ich fütter ihn morgens, meine Frau füttert ihn abends aus der Hand.
Wenn Ihr ihn erst 1/2 Jahr habt, ist das m.E. normal, dass er sich in seinen Verhalten immer noch mal verändert. Er beobachtet, er testet aus, was geht. Unser war im ersten Jahr noch total friedlich, auch ängstlich, aber inzwischen scheint er sein Territorium abgesteckt zu haben und reagiert auf jeden Pieps im Treppenhaus oder auf der Straße mit Bellen, gerne auch nachts.😤 Auch wird er inzwischen fordernder, wenn wir nicht schnell genug sind u.ä. Bei Hunden ist er auch zunächst immer eher scheinbar aggressiv, bellt, geht in die Leine oder schleicht sich fixierend an. Witzigerweise schleicht er sich auch an seine Hundekumpels an, um dann mit diesen zu spielen. Bei Rütter wurde uns gesagt, wir sollten Abstand von anderen Hunden, aber das bringe ich nicht übers Herz. Er kann mit vielen Hunden gut, im Freilauf ohne Leine ist er super sozial. Wir testen die Verträglich bei jedem Hund neu, fragen den Hundehalter nach Geschlecht (Mädchen gehen fast immer) und Entspanntheit des Hundes und versuchen es dann oder auch nicht.
Vielleicht sollte Deine Frau auch einfach mal alles, was positiv ist, für ein paar Tage übernehmen. Und Du ihn eher ignorieren. Ich fürchte, wir Hundeanfänger machen oft zuviel Buhei um den Hund, so dass er denkt, er ist der King.
 
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Annika
7. Juli 05:56
Danke habe meinen Trainer um einen Haustermin gebeten.
Ich habe selber einen Hund aus einem Animal Hording Haushalt aus Rumänien und wir hatten auch einige Probleme, insbesondere was das anfassen an allen Körper Stellen betrifft (z.B. im Kontext der Zecken Entfernung etc.).

Tritt das Problem des Schnappens/Beißens nur im Kontext der Leckerli Gabe auf oder auch in anderen Situationen?