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Mel und
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 103
zuletzt 8. Dez.

Ängste

Hallo Leute 👋 Es geht um Nios Freundin Yuna, eine Labradoodle-Hündin, unkastriert und vor kurzem 4 Jahre alt geworden. Sie hat heftigste Geräuschangst. Anfangs, als sie noch jünger war, trat diese Angst nur um Silvester herum auf, zur Knaller-Zeit. Mittlerweile ist es aber so, dass sie sowohl auf Motorräder als auch auf laute Autos – besonders mit Anhänger – oder Traktoren reagiert. Und wenn’s ganz schlecht läuft, sogar auf Fahrradfahrer. Sie springt dann an der Leine nach vorne und bellt. Man muss richtig aufpassen, dass sie nicht plötzlich auf die Straße springt. Sie ist auch schon ein paar Mal beim Gassi­gehen, während sie frei lief, bei einem lauten Geräusch einfach nach Hause gerannt – zum Glück nicht weit entfernt und in einer ländlichen Gegend, wo der Rückweg nicht ganz so gefährlich ist. Trotzdem natürlich absolut ein No-Go, ich weiß. Jetzt waren in der Nähe wieder Treibjagden auf den Feldern und es wurde geschossen. Seitdem will sie zuhause gar nicht mehr Gassi gehen. Nur mit ganz viel Glück und Überreden gelingt es an manchen Tagen überhaupt, dort eine kleine Runde zu drehen. Meist muss die Halterin sie ins Auto packen und woanders hinfahren. Dann geht’s etwas besser – aber oft auch nur wenige Minuten, und obwohl nichts zu hören ist, bekommt sie plötzlich wieder Angst und zieht panisch zum Auto zurück. Mittlerweile sind es offenbar nicht mehr nur Geräusche, sondern auch „gruselig“ aussehende Objekte. Besonders Dinge in der Luft. Heute waren wir hier bei mir zusammen Gassi (andere Stadt). Da spielen die beiden sonst immer super schön und hier knallt eigentlich nie etwas – bisher jedenfalls. Mal sehen, wie es Silvester sein wird. Aber plötzlich hat sie an den Stromleitungen diese „Dinger“ entdeckt – so flatternde Bänder, vermutlich gegen Vögel. Und zack, direkt wieder Angst: nur noch zurück zum Auto ziehen, Hecheln, Rute unten. Wir vermuten, dass das eventuell mit den Heißluftballons zusammenhängt, vor denen sie auch schon einmal panisch nach Hause geflüchtet ist. Ihre Ängste werden immer mehr, und ihre Halterin ist heillos überfordert und weiß einfach nicht mehr weiter. Sie reagiert auch auf Geräusche aus dem TV. Wenn es dort knallt, bekommt sie sofort Panik und rennt in den Keller ins Gästeklo. Deswegen denke ich, dass man wenigstens irgendeine Grundlage fürs Training hat – denn wenn sie auf TV-Geräusche reagiert, könnte man ja eigentlich mit Geräusch-Apps oder Ähnlichem arbeiten. Aber auch das klappt nicht. Sobald auch nur ansatzweise ein Knall oder Raketen-Geräusch zu hören ist, flüchtet sie. Selbst wenn es kaum hörbar ist. Es gibt einfach keinen Lautstärke-Bereich, der leise genug wäre, dass sie keine Panik hat und noch überhaupt aufnahmefähig ist. Habt ihr ähnlich ängstliche Hunde? Was sind eure Erfahrungen und Tipps in diesem Kontext?
 
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Jochen
6. Dez. 06:18
Hi, Ja, für meine Verhältnisse echt ein Roman gewesen 😅 Ich persönlich würde sie zu Hause definitiv nicht mehr frei laufen lassen. Am Ende ist es aber natürlich nicht mein Hund, und ich kann der Halterin auch nichts vorschreiben. Wenn sie mich hier besuchen, habe ich allerdings keine Sorge, dass etwas passiert. In fremder Umgebung läuft sie nämlich nie weg, wenn sie Angst bekommt. Da reagiert sie ähnlich wie deine Hündin: Sie sucht die Nähe, statt zu flüchten. Sobald sie dann angeleint wird, zieht sie aber wie verrückt zurück. Dieses Verhalten zeigt sie nicht nur an fremden Orten, sondern auch im eigenen Wohngebiet, sobald eine gewisse Distanz zu ihrem sicheren Bereich überschritten wird. Ab diesem Punkt geht sie nicht mehr nach vorne. Zurzeit ist Training leider überhaupt nicht machbar. Man ist wirklich schon froh, wenn sie überhaupt mitkommt und ihr Geschäft erledigt. Mehr geht im Moment einfach nicht, ohne sie weiter hochzufahren. Sie hat schon richtig eine Art „Vorwegangst“entwickelt. Ihr System rechnet ständig damit, dass gleich wieder etwas kommt. Und diese Erwartung alleine, Triggert dann vermutlich die Fluchtreaktion.ohne wirklichen Auslöser schätze ich. Das Entspannungssignal sollte sie wirklich aufbauen. Leider hat sie das bisher nicht gemacht, obwohl ich ihr schon letztes Jahr dazu geraten hatte. Es ist ja eigentlich wirklich Easy
Zitat:
Sie hat schon richtig eine Art „Vorwegangst“entwickelt.
Ihr System rechnet ständig damit, dass gleich wieder etwas kommt. Und diese Erwartung alleine, Triggert dann vermutlich die Fluchtreaktion.ohne wirklichen Auslöser schätze ich.
Zitatende

Das ist die Definition von Angst. Furcht ist eine Reaktion auf einen konkreten Reiz.

Wie lange ist der Hund denn schon bei ihnen, das hast du noch nicht beantwortet, oder ich habe es überlesen.
Wenn 4 Jahre keine besonderen Probleme waren, aber nun ohne gravierende Lebensveränderungen, dann wäre das schon sehr seltsam. Auch mal genau die Zähne anschauen (lassen), die sind auch gerne Auslöser für sowas.
 
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Babs
6. Dez. 07:49
Hallöchen, wann war denn die letzte Läufigkeit? Hündinnen können sich danach in vielen Bereichen verändern.

Ich würde an dem Thema "Vertrauen" arbeiten und einen Sicherheitsanker aufbauen. Derzeit flüchtet sie ja und das anscheinend Richtung Zuhause. Das hat man aber nun mal nicht immer mit dabei, sodass ich einen Sicherheitsanker aufbauen würde, den man immer dabei hat. Die Lösung der Hündin ist ja weglaufen. Es ist ja gut, dass sie das zeigt. So kann man ihre Lösung in ein Training übernehmen. Am schönsten ist, wenn die Hundeführerin selber dieser Sicherheitsanker ist, sodass die Hündin zu ihr flüchten und bei ihr Entspannung und Sicherheit finden kann. Das würde auch der Hundeführerin Sicherheit geben, da sie für diese Situation eine Lösung bereit hat. Darüber hinaus gilt es m. E. Vertrauen aufzubauen. Irgendwas scheint zwischen den Beiden nicht im Gleichgewicht zu sein.

Wir haben Situationen gesucht, in denen unsere Hündin Unsicherheiten (keine Angst) zeigte. Diese Situationen haben wir dann gemeinsam gemeistert. Beispiel: Unsere Hündin hatte Angst vor Kartons sowie vor allem was raschelte wie Tüten, Zeitungspapier ... Also bin ich hingegangen und habe bewusst einen Karton aufgestellt und habe ihn interessant gemacht (aber nicht bewegt ...), sondern dran vorbei gelaufen, angefasst, einen Fuß reingestellt und unsere Hündin fing an mich zu beobachten (war aber weit weg davon, daran vorbei zu gehen). Gleichzeitig habe ich ein anderes Training aufgebaut: Ein Wäschekorb war für sie kein Problem (warum auch immer). Mit diesem habe ich dann ein reinsteigen positiv trainiert. Das fand sie mega cool und hatte Spaß dabei. U. A. habe ich da Leckerchen reingeworfen. Nun habe ich den ersten Trigger in dieses Training eingebaut. Ein zerknüddeltes Zeitungspapier sowie Leckerchen in den Wäschekorb gelegt. Und nun habe ich sie denken lassen. Das Leckerchen und der Wäschekorb waren extrem positiv für sie, aber dieses Stück Zeitungspapier (das vorher Geräusche gemacht hatte), war ein Problem. Daran sieht man, wie sensibel Hunde auf kleine Veränderungen reagieren. Unser Mittel war nun Shaping. Ich hatte ein Markerwort (Clicker) aufgebaut und so jeden Blick Richtung Zeitungspapier gemarkert. Irgendwann erinnerte sie sich daran, dass man in den Wäschekorb steigen kann. Das habe ich gemarkert und sie IM Wäschekorb belohnt und Feierabend gemacht. Mit jeder Wiederholung über mehrere Tage wurde sie mutiger. Der Blick ging aber immer Richtung diesem Zeitungspapier und sie zeigte, dass sie das störte. Doch dann kam der Moment, in dem sie ihren ganzen Mut rausholte und das Leckerchen unter dem Zeitungspapier rausfischte. Ich markerte das neutral (ohne große Freude) und an dieser Stelle gab es noch mehr Leckerchen. Als sie das am nächsten Tag wieder machte, freute ich mich zusätzlich. Nun fand sie dieses Stück Zeitungspapier interessant. Nun legte ich mehrere zusammengeknuddelte Zeitungspapierstücke in den Wäschekorb plus Leckerchen. Sie fing an in dem Zeitungspapier mit der Nase zu wühlen, um die Leckerchen rauszufischen. Ziel erreicht. Sie kletterte in den Wäschekorb ubd buddelte in Zeitungspapier. Dies habe ich nun auf einen Karton übertragen. Wäschekorb neben den Karton gestellt. Ich habe sie in den Wäschekorb klettern lassen und dann den Karton mit eingebaut, indem ich die Leckerchen darin platzierte. Nachdenken lassen, neugierige Blicke gemarkert und sie kletterte rein 🥹. Dann noch das Zeitungspapier langsam mit ins Training eingebaut und heute findet sie es super in einen Karton zu klettern ubd zwischen dem raschelnden Zeitungspapier die Leckerchen zu suchen. Dieses "kleine" Training hat Vertrauen aufgebaut. Gemeinsam ein riesengroßes Problem gelöst. Das war der Anfang. Hat sie vor etwas Angst, wo man reinklettern kann oder draufsteigen könnte (haben wir auch so aufgebaut), packe ich genau diese "Kommandos" aus und hat uns schon in ganz vielen Situationen geholfen. Also positiv Bekanntes mit dem Blöden Teil oder Geräusch verknüpft.
Unser Sicherheitsanker ist übrigens, dass sie ihren Kopf unter meinem Arm steckt (sie zeigte das mal, als wir auf der Couch saßen und kuschelten und das haben wir dann z. B. beim Tierarzt mit übernommen). Ein weiterer Sicherheitsanker ist meine rechte Seite. Diesen Bereich habe ich extrem positiv aufgebaut und wenn ihr etwas nicht geheuer ist, stellt sie sich dort hin und wir können gemeinsam ihr Problem (früher andere Hunde) angehen. Mit jedem Erfolg hat das auch unser Vertrauen gestärkt.
Vielleicht da noch den Tip: Es gilt Unbekanntes vor Bekanntes. Das Unbekannte ist das Geräusch, der Gegenstand und das Bekannte ist der positive Sicherheitsanker. Manchmal muss man den Hund dann auch mal nachdenken lassen.

Vieles regelt sich nun im Alltag. So werfe ich nicht einfach ein Spielzeug von mir weg und sie rennt hinterher, sondern wir spielen gemeinsam. Wenn ich nun ein Spielzeug werfe, wartet sie, wir rennen z. B. gemeinsam hin und sie bringt es dann, um mit mir zu spielen und nicht, damit ich es wieder wegwerfe.

Ich hoffe, ich konnte unseren Weg einigermaßen verständlich erklären.
 
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Sonja
6. Dez. 08:35
Hallöchen, wann war denn die letzte Läufigkeit? Hündinnen können sich danach in vielen Bereichen verändern. Ich würde an dem Thema "Vertrauen" arbeiten und einen Sicherheitsanker aufbauen. Derzeit flüchtet sie ja und das anscheinend Richtung Zuhause. Das hat man aber nun mal nicht immer mit dabei, sodass ich einen Sicherheitsanker aufbauen würde, den man immer dabei hat. Die Lösung der Hündin ist ja weglaufen. Es ist ja gut, dass sie das zeigt. So kann man ihre Lösung in ein Training übernehmen. Am schönsten ist, wenn die Hundeführerin selber dieser Sicherheitsanker ist, sodass die Hündin zu ihr flüchten und bei ihr Entspannung und Sicherheit finden kann. Das würde auch der Hundeführerin Sicherheit geben, da sie für diese Situation eine Lösung bereit hat. Darüber hinaus gilt es m. E. Vertrauen aufzubauen. Irgendwas scheint zwischen den Beiden nicht im Gleichgewicht zu sein. Wir haben Situationen gesucht, in denen unsere Hündin Unsicherheiten (keine Angst) zeigte. Diese Situationen haben wir dann gemeinsam gemeistert. Beispiel: Unsere Hündin hatte Angst vor Kartons sowie vor allem was raschelte wie Tüten, Zeitungspapier ... Also bin ich hingegangen und habe bewusst einen Karton aufgestellt und habe ihn interessant gemacht (aber nicht bewegt ...), sondern dran vorbei gelaufen, angefasst, einen Fuß reingestellt und unsere Hündin fing an mich zu beobachten (war aber weit weg davon, daran vorbei zu gehen). Gleichzeitig habe ich ein anderes Training aufgebaut: Ein Wäschekorb war für sie kein Problem (warum auch immer). Mit diesem habe ich dann ein reinsteigen positiv trainiert. Das fand sie mega cool und hatte Spaß dabei. U. A. habe ich da Leckerchen reingeworfen. Nun habe ich den ersten Trigger in dieses Training eingebaut. Ein zerknüddeltes Zeitungspapier sowie Leckerchen in den Wäschekorb gelegt. Und nun habe ich sie denken lassen. Das Leckerchen und der Wäschekorb waren extrem positiv für sie, aber dieses Stück Zeitungspapier (das vorher Geräusche gemacht hatte), war ein Problem. Daran sieht man, wie sensibel Hunde auf kleine Veränderungen reagieren. Unser Mittel war nun Shaping. Ich hatte ein Markerwort (Clicker) aufgebaut und so jeden Blick Richtung Zeitungspapier gemarkert. Irgendwann erinnerte sie sich daran, dass man in den Wäschekorb steigen kann. Das habe ich gemarkert und sie IM Wäschekorb belohnt und Feierabend gemacht. Mit jeder Wiederholung über mehrere Tage wurde sie mutiger. Der Blick ging aber immer Richtung diesem Zeitungspapier und sie zeigte, dass sie das störte. Doch dann kam der Moment, in dem sie ihren ganzen Mut rausholte und das Leckerchen unter dem Zeitungspapier rausfischte. Ich markerte das neutral (ohne große Freude) und an dieser Stelle gab es noch mehr Leckerchen. Als sie das am nächsten Tag wieder machte, freute ich mich zusätzlich. Nun fand sie dieses Stück Zeitungspapier interessant. Nun legte ich mehrere zusammengeknuddelte Zeitungspapierstücke in den Wäschekorb plus Leckerchen. Sie fing an in dem Zeitungspapier mit der Nase zu wühlen, um die Leckerchen rauszufischen. Ziel erreicht. Sie kletterte in den Wäschekorb ubd buddelte in Zeitungspapier. Dies habe ich nun auf einen Karton übertragen. Wäschekorb neben den Karton gestellt. Ich habe sie in den Wäschekorb klettern lassen und dann den Karton mit eingebaut, indem ich die Leckerchen darin platzierte. Nachdenken lassen, neugierige Blicke gemarkert und sie kletterte rein 🥹. Dann noch das Zeitungspapier langsam mit ins Training eingebaut und heute findet sie es super in einen Karton zu klettern ubd zwischen dem raschelnden Zeitungspapier die Leckerchen zu suchen. Dieses "kleine" Training hat Vertrauen aufgebaut. Gemeinsam ein riesengroßes Problem gelöst. Das war der Anfang. Hat sie vor etwas Angst, wo man reinklettern kann oder draufsteigen könnte (haben wir auch so aufgebaut), packe ich genau diese "Kommandos" aus und hat uns schon in ganz vielen Situationen geholfen. Also positiv Bekanntes mit dem Blöden Teil oder Geräusch verknüpft. Unser Sicherheitsanker ist übrigens, dass sie ihren Kopf unter meinem Arm steckt (sie zeigte das mal, als wir auf der Couch saßen und kuschelten und das haben wir dann z. B. beim Tierarzt mit übernommen). Ein weiterer Sicherheitsanker ist meine rechte Seite. Diesen Bereich habe ich extrem positiv aufgebaut und wenn ihr etwas nicht geheuer ist, stellt sie sich dort hin und wir können gemeinsam ihr Problem (früher andere Hunde) angehen. Mit jedem Erfolg hat das auch unser Vertrauen gestärkt. Vielleicht da noch den Tip: Es gilt Unbekanntes vor Bekanntes. Das Unbekannte ist das Geräusch, der Gegenstand und das Bekannte ist der positive Sicherheitsanker. Manchmal muss man den Hund dann auch mal nachdenken lassen. Vieles regelt sich nun im Alltag. So werfe ich nicht einfach ein Spielzeug von mir weg und sie rennt hinterher, sondern wir spielen gemeinsam. Wenn ich nun ein Spielzeug werfe, wartet sie, wir rennen z. B. gemeinsam hin und sie bringt es dann, um mit mir zu spielen und nicht, damit ich es wieder wegwerfe. Ich hoffe, ich konnte unseren Weg einigermaßen verständlich erklären.
Super schöne Erklärung. 💖
Es kommt auch richtig gut raus, dass es darauf ankommt, die Dinge gemeinsam anzugehen, mit dem Hund als Team.
 
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Jörg
6. Dez. 10:59
Teilweise liegt sowas auch an einer Erwartungshaltung. Ängste sind immer schwierig. Sie wirklich richtig ein zu ordnen. Ist es wirklich Angst oder ein Konditiertes verhalten. Meiner weiß zu Beispiel das es immer nach dem Spaziergang Futter gibt. Dementsprechend gibt er natürlich Gas wenn wir unterwegs sind alles so schnell wie möglich zu erledigen um wieder nach Hause zu kommen. Auch der Nachbars Rüde ist für ihn ein rotes tuch der macht immer richtig tertz wenn wir auf der anderen Straßen Seite vorbei gehen. Meiner natürlich nicht begeistert und macht mit. Jetzt gehe ich da nur vorbei und meiner knurrt auch ohne das der Hund da ist.
Wir Menschen sind ganz schlecht darin negatives aus zu halten gerade wenn es um unsere Hunde geht. Lassen wir also eine Flucht zu wird der Hund es beim nächsten Mal wieder zeigen, das zählt auch für Eskalation und Einfrieren. All diese Dinge sind wichtig, schwierig ist immer dabei dem Hund zu zeigen wann was in Ordnung ist und in wie weit er dieses Verhalten ausleben darf.

Und wie Babs es erklärt hat ist es schön wenn der Hund lernt bei seinem Besitzer Schutz zu suchen. Leider zeigen dieses Verhalten nur wenige Hunde. Und auch zuviel Schutz Suchen ist nicht gut.
 
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Babs
6. Dez. 11:55
Teilweise liegt sowas auch an einer Erwartungshaltung. Ängste sind immer schwierig. Sie wirklich richtig ein zu ordnen. Ist es wirklich Angst oder ein Konditiertes verhalten. Meiner weiß zu Beispiel das es immer nach dem Spaziergang Futter gibt. Dementsprechend gibt er natürlich Gas wenn wir unterwegs sind alles so schnell wie möglich zu erledigen um wieder nach Hause zu kommen. Auch der Nachbars Rüde ist für ihn ein rotes tuch der macht immer richtig tertz wenn wir auf der anderen Straßen Seite vorbei gehen. Meiner natürlich nicht begeistert und macht mit. Jetzt gehe ich da nur vorbei und meiner knurrt auch ohne das der Hund da ist. Wir Menschen sind ganz schlecht darin negatives aus zu halten gerade wenn es um unsere Hunde geht. Lassen wir also eine Flucht zu wird der Hund es beim nächsten Mal wieder zeigen, das zählt auch für Eskalation und Einfrieren. All diese Dinge sind wichtig, schwierig ist immer dabei dem Hund zu zeigen wann was in Ordnung ist und in wie weit er dieses Verhalten ausleben darf. Und wie Babs es erklärt hat ist es schön wenn der Hund lernt bei seinem Besitzer Schutz zu suchen. Leider zeigen dieses Verhalten nur wenige Hunde. Und auch zuviel Schutz Suchen ist nicht gut.
Zitat:"Und wie Babs es erklärt hat ist es schön wenn der Hund lernt bei seinem Besitzer Schutz zu suchen. Leider zeigen dieses Verhalten nur wenige Hunde. Und auch zuviel Schutz Suchen ist nicht gut."

Mir geht es nicht um Schutz suchen, sondern um Vertrauen und Sicherheit. In einer sicheren "Welt" gemeinsam mit meinem vertrauenswürdigen Partner kann man gemeinsam Hindernisse überwinden. Ängste und Unsicherheiten werden immer ein Teil des Hundes bleiben. Das geht nicht weg, aber der Hund kann lernen damit umzugehen und auch das Gefühl "Mutig zu sein" kennenlernen. Mein Rüde ist selbstbewusst und geht neugierig auf Situationen zu. Was für meine Hündin mega ist. Er lebt ihr eine Situation vor und sie folgt ihm mittlerweile (seit dem er erwachsen und vertrauenswürdig ist). Auch das ist ein Weg, wie Hunde lernen können. Lernen durch beobachten und nachmachen. Aber alles dreht sich um das Thema "Gemeinsam" und "Vertrauen".
 
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Sonja
6. Dez. 12:21
Teilweise liegt sowas auch an einer Erwartungshaltung. Ängste sind immer schwierig. Sie wirklich richtig ein zu ordnen. Ist es wirklich Angst oder ein Konditiertes verhalten. Meiner weiß zu Beispiel das es immer nach dem Spaziergang Futter gibt. Dementsprechend gibt er natürlich Gas wenn wir unterwegs sind alles so schnell wie möglich zu erledigen um wieder nach Hause zu kommen. Auch der Nachbars Rüde ist für ihn ein rotes tuch der macht immer richtig tertz wenn wir auf der anderen Straßen Seite vorbei gehen. Meiner natürlich nicht begeistert und macht mit. Jetzt gehe ich da nur vorbei und meiner knurrt auch ohne das der Hund da ist. Wir Menschen sind ganz schlecht darin negatives aus zu halten gerade wenn es um unsere Hunde geht. Lassen wir also eine Flucht zu wird der Hund es beim nächsten Mal wieder zeigen, das zählt auch für Eskalation und Einfrieren. All diese Dinge sind wichtig, schwierig ist immer dabei dem Hund zu zeigen wann was in Ordnung ist und in wie weit er dieses Verhalten ausleben darf. Und wie Babs es erklärt hat ist es schön wenn der Hund lernt bei seinem Besitzer Schutz zu suchen. Leider zeigen dieses Verhalten nur wenige Hunde. Und auch zuviel Schutz Suchen ist nicht gut.
Ich finde es recht einfach, zu entscheiden, ob ich Flucht zulasse oder nicht. Nein, nie. Ich möchte meinen Hund nicht in dieser Strategie bestärken.
Statt dessen kann Ella zu mir kommen, dann gehen wir gemeinsam in die Richtung, in die sie flüchten will, oder in eine von mir vorgegebene Richtung, die für sie in dem Moment OK ist.
Ich merke, wie ansprechbar sie ist. Je ansprechbarer, desto mehr kann ich trainieren, zum Beispiel einen Bogen zu laufen, statt gerade vom Reiz weg. Aber dann hat sie die Angst schon besiegt. Wenn sie ansprechbar ist, ist es keine Angst mehr.
 
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Jörg
6. Dez. 12:45
Ich finde es recht einfach, zu entscheiden, ob ich Flucht zulasse oder nicht. Nein, nie. Ich möchte meinen Hund nicht in dieser Strategie bestärken. Statt dessen kann Ella zu mir kommen, dann gehen wir gemeinsam in die Richtung, in die sie flüchten will, oder in eine von mir vorgegebene Richtung, die für sie in dem Moment OK ist. Ich merke, wie ansprechbar sie ist. Je ansprechbarer, desto mehr kann ich trainieren, zum Beispiel einen Bogen zu laufen, statt gerade vom Reiz weg. Aber dann hat sie die Angst schon besiegt. Wenn sie ansprechbar ist, ist es keine Angst mehr.
Ganz schwierig, ich habe zb. eine Dame und ihrer zwei Hunde. Ich gehe mit dieser Dame spazieren meiner zieht an der Leine und will nur weg aus der Situation und es gibt keinen Grund alle Hunde befinden sich an der Leine und es gibt kaum Kontakt wenn überhaupt mal am selben Grashalm schnuppern und das nacheinander. Ja meiner ist ansprechbar und kommt auch wenn ich ihn anspreche. Dennoch will er sich der Situation entziehen. Ich habe es schon versucht posetiv mit Futter zu verstärken das er zu mir kommt. Hab ihn Futter aus der Hand gegeben ihn Futter um mich herum suchen lassen. Und sobald das Futter weg ist und wir gehen weiter wird wieder nur gezogen. Wenn wir stehen bleiben alles gut kein ziehen, sobald wir weiter laufen wieder nur ziehen bzw Abstand suchen. Ich muss dazu sagen das er schon ein paar blöde Situationen an der Leine mit frei Läufern erlebt hat. Woran liegt es? Wenn ihr da eine Lösung habt sagt sie mir. Hat meiner Meinung nach wenig mit dem Vertrauen und der Gemeinsamkeit in mich und meine Person zu tun.
 
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The In
6. Dez. 12:50
Hi Mel, wäre deine Freundin offen, sich Hilfe von einem Experten zu suchen?
Ich finde, das was du beschreibst klingt schon extrem und aus eigener Erfahrung, wir Menschen sind nicht 24/7 im "Arbeitsmodus", und ein Alltag kann da echt belasten, was wiederum zu einem angeschlagenen Nervenkostüm führt. Ich hatte nur eine Woche einen Hund zu Besuch der auf jedes Geräusch sofort richtig losgebellt hat, Tag und Nacht und ich war echt fertig und begann selber bei jedem Geräusch anzuspannen. Wäre das mein Hund gewesen, ich hätte professionelle Hilfe gebraucht, alleine damit mir jemand mit Ahnung einen klaren Weg nach vorne zeigen kann 🤷
Ich wünsche deiner Freundin ganz viel Nervenfutter und hoffentlich Unterstützung aus ihrem Umfeld 🤞🤞
 
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Katja
6. Dez. 13:34
Hi Mel, wäre deine Freundin offen, sich Hilfe von einem Experten zu suchen? Ich finde, das was du beschreibst klingt schon extrem und aus eigener Erfahrung, wir Menschen sind nicht 24/7 im "Arbeitsmodus", und ein Alltag kann da echt belasten, was wiederum zu einem angeschlagenen Nervenkostüm führt. Ich hatte nur eine Woche einen Hund zu Besuch der auf jedes Geräusch sofort richtig losgebellt hat, Tag und Nacht und ich war echt fertig und begann selber bei jedem Geräusch anzuspannen. Wäre das mein Hund gewesen, ich hätte professionelle Hilfe gebraucht, alleine damit mir jemand mit Ahnung einen klaren Weg nach vorne zeigen kann 🤷 Ich wünsche deiner Freundin ganz viel Nervenfutter und hoffentlich Unterstützung aus ihrem Umfeld 🤞🤞
Das wäre auch mein Tip nach dem Lesen aller Antworten… und vor allen Dingen der Tatsache, dass es ja immer schlimmer wird, d.h. sich aktuell in die falsche Richtung entwickelt.
Das hört sich für mich so an, als wenn da grundsätzlich was in der Mensch-Hunde-Beziehung verkehrt läuft und da würde ich unbedingt jemand Kompetenten (d.h. Verhaltenstherapeut) draufschauen lassen. Da muss erstmal die Ursache gefunden werden, bevor man den Weg da raus skizzieren kann…

PS: Irgendwo war hier letztens mal ein Video von einem wirklichen Angsthund bei Steve Kaye gepostet. Das fand ich zu dem Thema ziemlich interessant! Die Halterin hatte schon wochenlang die Wohnung nicht mehr verlassen, da sich die Hündin inzwischen auch in der Wohnung in Dauerpanik befand. Steve hat sie dann mitgenommen (d.h. komplett aus allem Bekannten raus) und unter seiner sehr behutsamen & bestimmen Führung hat sie sich innerhalb einer Woche plötzlich viele Dinge getraut, die in der Wohnung undenkbar waren. Die konsequente Führung galt es dann danach für die Halterin zu übernehmen… keine leichte Aufgabe, wenn die Routinen einfach drin sind!
 
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Sonja
6. Dez. 14:26
Ganz schwierig, ich habe zb. eine Dame und ihrer zwei Hunde. Ich gehe mit dieser Dame spazieren meiner zieht an der Leine und will nur weg aus der Situation und es gibt keinen Grund alle Hunde befinden sich an der Leine und es gibt kaum Kontakt wenn überhaupt mal am selben Grashalm schnuppern und das nacheinander. Ja meiner ist ansprechbar und kommt auch wenn ich ihn anspreche. Dennoch will er sich der Situation entziehen. Ich habe es schon versucht posetiv mit Futter zu verstärken das er zu mir kommt. Hab ihn Futter aus der Hand gegeben ihn Futter um mich herum suchen lassen. Und sobald das Futter weg ist und wir gehen weiter wird wieder nur gezogen. Wenn wir stehen bleiben alles gut kein ziehen, sobald wir weiter laufen wieder nur ziehen bzw Abstand suchen. Ich muss dazu sagen das er schon ein paar blöde Situationen an der Leine mit frei Läufern erlebt hat. Woran liegt es? Wenn ihr da eine Lösung habt sagt sie mir. Hat meiner Meinung nach wenig mit dem Vertrauen und der Gemeinsamkeit in mich und meine Person zu tun.
Das klingt nach einem ganz eigenen, komplexen Problem. Wenn Du magst, erstell doch einen neuen Thread mit Deiner Thematik.