Ich meide diese Hundespielplätze wie der Teufel das Weihwasser. Meistens trifft man dort nämlich in erster Linie Hunde (und deren Menschen) an, die in einem Freilauf streng genommen eigentlich nichts zu suchen hätten, weil sie eben nicht verträglich sind.
Im hier geschilderten Fall sind für mich zwei Dinge ganz klar:
1. Wenn der Ridgeback nicht mit anderen Rüden auskommt, muss er eben so lange an die Leine, wie sich dort welche aufhalten. Was für eine Erwartungshaltung legt der Besitzer bitteschön an den Tag, wenn er davon ausgeht, er könne gemeinsam mit seinem Tier die öffentliche Wiese für die Zeit seines Aufenthalts für andere Rüden "sperren"?!
2. Trotzdem wäre ich da kein Risiko eingegangen und hätte nach dem bescheidenen Start mit meinem Rüden das Weite gesucht um ihn nicht unnötig zu gefährden. Gerade bei einem Junghund sind es ja leider nicht nur die körperlichen Verletzungen, die er ggf. davontragen kann, wenn es knallt, sondern man muss immer auch bedenken, wie sich so ein Erlebnis einbrennen und aufs künftige Verhalten gegenüber Artgenossen auswirken kann. Für den Halter eines solchen Rüpels ist es nur ein kurzer Zwischenfall, während man mit einem eher sensiblen (Jung-) Hund mitunter viele Monate daran arbeiten muss, dass er wieder selbstbewusst und entspannt in "neue" Hundekontakte gehen kann. 😕
Eine meiner Lieblingsrunden startet übrigens in direkter Nähe zu solch einem Hundeauslauf. Fast jedes Mal, wenn man da aus dem Auto aussteigt, brennt dort die Luft und ein Haufen völlig überdrehter Hunde "regelt (unter Mordsgeschrei) irgendwas unter sich", während Herrchen und Frauchen mit den Händen in der Tasche in irgendeiner Ecke fernab des Geschehens plaudern.
Wenn die Wiese mal wegen Grünpflege o.Ä. gesperrt ist, trifft man einige dieser Mensch-Hund-Gespanne auch im umliegenden Wald an, und in 8 von 10 Fällen erkennt man binnen weniger Sekunden, warum diese Tiere sonst nur auf umzäuntem Gelände abgeleint werden können. Null Gehorsam, null Sozialkompetenz, null Bindung zu Herrchen/Frauchen. Entweder zerren sie ihren Besitzer/ihre Besitzerin an der Leine durch die Pampa, als gäbe es kein Morgen mehr, oder (schlimmer) sie laufen frei, machen dabei, was sie wollen, und stürmen aus 300 Metern Entfernung ungebremst mit aufgeregter, latent aggressiver Energie in jeden Artgenossen hinein. Zwei dieser Exemplare - 40 kg schwere Rottweiler-Mixe - haben sich dort mal losgerissen und mit ihren Flexi-Leinen (!) um den Hals meine damals knapp 5 Monate alte Frieda als Opfer auserkoren. War echt super, meinen Hund irgendwie zu schützen, bis die stark beleibten Halterinnen es irgendwie schafften, zu uns zu gelangen und ihre Vierbeiner "einzufangen". 🙄 Auch gut 3 Monate später darf ich dieses Erlebnis mit meiner eh schon eher schüchternen Hündin noch aufarbeiten, denn seitdem ist sie zu einer Angstkläfferin mutiert. Es ist schon viel besser geworden (und eigentlich liebt sie nach anfänglicher Scheu jeden anderen Hund), aber dieses Problem hätten wir ohne dieses Erlebnis gar nicht gehabt. 🤷🏼♀️