Was ich bei Tierheimen und Tierschutzvereinen immer wenig hilfreich finde ist die (oft) generelle Voraussetzung von "Haus mit Garten". Es könnten mehr Tiere vermittelt werden, aber es hat in der Realität nunmal nicht jeder einen Garten.
Keine Vorkontrolle, bzw. kein wirkliches Gespräch bedeutet allerdings auch nach Adoption keinen Ansprechpartner zu haben. Diese Gespräche sollten auch den künftigen Hundehaltern dienen. So zumindest erging es uns. Unsere Dicke musste kurz nach Übernahme an beiden Hinterläufen operiert werden, ist depriviert und stellte uns vor Herausforderungen... Die fernab von einem normalen Leben mit Hund waren. Nichts davon wurde irgendwie besprochen. Das hat uns in 5 Monaten, nun etwa 4000 Euro gekostet. Und jede Menge Nerven. Aber wir hatten das vorher auf dem Zettel.
Also finde ich die finanzielle Situation durchaus wichtig. Die Frage, wie sich die Leute ihren zukünftigen Hund vorstellen. Natürlich ist ein TS Hund niemals schlechter als ein Welpe vom Züchter, aber den Meisten ist, glaube ich, nicht klar das hier ganz neue Herausforderungen warten können. Denen müssen die zukünftigen Halter auch gewachsen sein. Einem Hund "helfen" zu wollen, klingt leicht und schön in der Theorie... Es gehört jedoch weit mehr dazu.
Wenn der Hund nicht funktioniert wie "bestellt" wird er oft wieder abgegeben, und das dürfte nicht sein. Schön reden bringt den Hunden am Ende also nichts.
Also :
Finanzen
Die eigenen Vorstellungen
Ehrlichkeit, auch den Haltern gegenüber
Welche Menschen sind welchem Hund gewachsen?
Auch ein Ansprechpartner sein, falls es zu Problemen kommt.
Eine Nachkontrolle hat bei uns auch nie stattgefunden. Oder wenigstens mal ein Nachhören wie es dem Hund geht.
Aus diesem Grund, würden wir wahrscheinlich keinen Hund aus dem Tierschutz mehr nehmen. Einfach durch diese sehr negative Erfahrung. Und das ist eigentlich traurig
Wir würden unsere Haley auch nie wieder abgeben, aber da stecken schon sehr viel Arbeit, Nerven und Geld drin. Und wir waren/sind dem gewachsen. Aber ist das jeder, der einem Hund ein neues Zuhause geben möchte? Es sollte nicht nur das Bestmögliche Zuhause sein, sondern auch die passenden Menschen für den jeweiligen Hund. Dafür muss man die Hunde schon besser kennen. Und ich glaube, genau da wird es im Tierschutz oft schwierig. Weil bei den Mengen der Tiere, einfach die Zeit dafür fehlt. Und eher eine Grundversorgung stattfindet. Wenn die Hunde in einer Pflegefamilie sind erfährt man wahrscheinlich mehr. Ein Hund ist auch ein Individuum.