Hallo Meaux,
ich kann sehr, sehr gut nachfühlen wie Du/Ihr Euch fühlt! Vor bald 18 Jahren stand ich nahezu vor dem selben Problem! Ich hatte damals meine beiden damaligen Wuschel aber bereits seit 8 und 3 Jahren, als mein Sohn geboren wurde.
Zunächst war alles prima und die Hunde passten auf den Kleinen auf, manchmal schliefen alle drei zusammengekuschelt auf dem Boden ein und beide halfen meinem Sohn auch bei den ersten Gehversuchen und er durfte in‘s Fell greifen, sich bei Ihnen abstützen und bei seinen Erkundungen durch das Haus gehen, während die Wauzies immer aufpassten, das er sich nicht an einer Ecke stieß oder umfiel. Ich dachte, wie perfekt meine beiden Hütewauzies doch mit ihm zusammenpassen und wie fürsorglich sie sich instinktiv mit kümmerten.
Doch dann ging es meinem Sohn plötzlich zunehmend schlechter. Atemprobleme, gereizte Haut, geschwollene, rote Augen, Klinikaufenthalte … die Liste war lang … und auch der Kinderarzt konnte sich das anfangs nicht erklären. Dann die Gewissheit. Eine heftige Hundehaarallergie! Ich war wie geschockt. Denn der Rat war, ich solle die Hunde abgeben …! 😱 Der Kleine musste permanent inhalieren, bekam starke Medikamente und es wurde alles, inkl. Desensibilisierung, versucht.
Da wir ein großes Haus hatten und die Hunde ohnehin tagsüber immer bei mir im Büro mit waren, ich das Kinderzimmer vom Betreten der Hunde trennen konnte und sie auch komplett aus der Etage „verbannen“ konnte, dachte ich, dass ich das schon hinbekommen werde.
Ich litt dabei sowohl mit meinem Sohn, aber genauso mit meinen Hunden, die diese Situation so überhaupt nicht kannten. Auch mit ihnen dann extrem herumtollen, usw., usw. … es half alles nichts, denn man konnte auch sehen, dass es den beiden schlecht ging, da sie mich so nicht kannten! 😥
Über ein Jahr habe ich wirklich alles versucht, aber diese winzigen Haare waren - trotz ständiger Reinigung und Holz- und Fliesenböden - einfach überall im Haus.
Die letzte Konsequenz war leider die Hunde dann doch abgeben zu müssen. Und das nach so langer Zeit und einer liebevollen Beziehung die man zueinander hatte.
Mein Züchter, zu dem ich nach wie vor Kontakt hatte, half mir jedoch - entgegen Deiner Erfahrung - dabei eine liebevolle Familie zu finden, die beide Hunde gemeinsam aufnahm und ihnen ein neues Zuhause bot. Und ab diesem Moment - und glaube mir ich habe auf dem Weg von und zur Abgabe und auch Wochen danach Rotz und Wasser geheult - ging es meinem Sohn ad hoc bestens.
Ich habe dieses Gefühl von „Verrat“ an meinen Wuscheln bis heute nicht verwunden, auch wenn ich wusste, dass es ihnen gut geht.
Dass sich mein Sohn dann ein paar Jahre später dazu entschloss von mir zu seiner Mutter umzuziehen hat dieses Gefühl sogar noch verstärkt.
Und, selbst heute noch bewegt mich diese Situation extrem, obwohl ich auch danach wieder Hunde hatte und mein Sohn auf deren Haare überhaupt nicht reagierte und bei seinen Besuchen keinerlei Symptome mehr zeigte.
Sprich, man kann Dir kaum etwas raten, aber man kann Dir sagen, Du bist nicht alleine! Es sind sehr schmerzhafte Erfahrungen, die man manchmal durchmachen muss. Und, dass man nach Jahren noch damit zu hadern hat zeigt vielleicht ein wenig wie einen diese Situation damals belastete.
Kopf hoch! Entscheiden müsst leider Ihr, aber Ihr seid nicht alleine! 😉