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Katrin
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zuletzt 4. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Anja
1. Dez. 21:18
Die Liste an Erbkrankheiten ist bei sehr vielen Rassen lang und das ist ein Problem. Ein weiteres Problem ist das wir noch immer nicht alle Erbkrankheiten kennen. Sehr vieles lässt sich durch Test ausschließen. Qualzuchtmerkmale werden laut Tierschutzgesetzt wie folgt beschrieben: Merkmale die zu Schmerzen, Leiden oder Schäden führen können. Viele dieses Merkmale sind multifaktorell. So das man durch Haltung oder gründliche Zuchtwahl die Risiken minimieren bzw komplett eliminieren kann. Man kann also durch gründliche Zucht und aufmerksame Haltung in vielen Fällen die QZ Merkmale bzw die Folgen komplett verhindern. Es gibt offiziell (leider) noch immer keine Qualzuchtrasse. Es wird immer das einzelne Tier betrachtet. Es ist leider problemlos möglich aus jeder Rasse bzw aus jeden Wurf eine Qualzucht zu machen. DIE gesunde Rasse gibt es meiner Meinung nach nicht und auch nicht DEN gesunden Hund. Auch finde ich sollte man Qualzucht auch nicht nur auf das körperliche begrenzen. Hunde die so triebig gezüchtet werden das die davon echt einen Knall haben gehören für mich ebenfalls in diese Kategorie. Das Problem, es lässt sich noch schwerer bestimmen wie körperliche Merkmale. Eine Erbkrankheit ist auch nicht gleichzeitig ein Qualzuchtmerkmal. Eine HD kann oftmals gut behandelt werden wenn sie auftritt und durch Zucht und Haltung sogar häufig vermieden werden. Ein Hund mit HD Veranlagung bei gesunder Haltung kann ein beschwerdefreies Leben führen während ein anderer bei falscher Ernährung/Belastung starke Probleme bekommt. Wir müssen also bei Qualzucht genau hinschauen und nach Möglichkeit nur wirklich gesunde Elterntiere verpaaren. Eigentlich doch voll logisch. Jetzt scheint es aber verschiedene Meinungen zu geben was anscheinend gesund genug für die Zucht ist. So darf zB noch mit C Hüfte verpaart werden oder halt mit Brachyzephalie usw.
Das verrückte ist doch, dass fast jeder bei QZ an Hunde, Katzen, Kaninchen denkt... Haustiere halt.
QZ passiert aber auch an anderer Stelle, z.B. bei Milchkühen. Hier gilt immer noch, jede neue Generation mit einem Plus an Milchleistung. Folge: Kühe, die im Durchschnitt 4 Jahre werden (statt 15+), weil sie dann ausgezehrt sind. Die Kühe, die heute prämiert werden, sehen ebenso monströs aus wie jede QZ-Katze, jeder QZ-Hund.
Nur wird darüber fast gar nicht gesprochen, weil den meisten Menschen eher selten eine Milchkuh begegnet und vielleicht scheut sich der Gesetzgeber auch DIESE Qualzuchten zu reglementieren, weil Milch und Milchprodukte teurer werden würden, wenn die Milchkuh wieder einer Kuh ähneln würde. Weil sie dann nur noch ⅓ der heute üblichen Milchleistung hätte.
Wenn also ein Ende der QZ gefordert wird, dann bitte die "Nutztiere" nicht vergessen.
 
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Sonja
1. Dez. 21:22
Nein. Das größte Problem bei der Mutation sind die Folgen wenn der Hund übergewichtig wird weil der Halter nicht aufpasst. Das geht halt etwas schneller wie bei bei Labbis ohne Mutation.
Ich glaube nicht das wirklich alle übergewichtigen Labbis den defekt wirklich haben, sonst müsste sich der ja , zumindest wenn ich mich in unserer Gegend Umschau, 80% der Labbis diesen Defekt haben....🤗 . Ist doch ähnlich wie bei den englischen Bulldoggen, idealgewichtige gibts, selten....irgendwie ist dieses "massige" von einigen Rassen leider in nicht wenigen Köpfen verankert. Oft liest /hört man ja....neun der ist kicht übergewichtig es ist Rasse xy die müssen so sein...
 
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Katrin
1. Dez. 21:23
Das verrückte ist doch, dass fast jeder bei QZ an Hunde, Katzen, Kaninchen denkt... Haustiere halt. QZ passiert aber auch an anderer Stelle, z.B. bei Milchkühen. Hier gilt immer noch, jede neue Generation mit einem Plus an Milchleistung. Folge: Kühe, die im Durchschnitt 4 Jahre werden (statt 15+), weil sie dann ausgezehrt sind. Die Kühe, die heute prämiert werden, sehen ebenso monströs aus wie jede QZ-Katze, jeder QZ-Hund. Nur wird darüber fast gar nicht gesprochen, weil den meisten Menschen eher selten eine Milchkuh begegnet und vielleicht scheut sich der Gesetzgeber auch DIESE Qualzuchten zu reglementieren, weil Milch und Milchprodukte teurer werden würden, wenn die Milchkuh wieder einer Kuh ähneln würde. Weil sie dann nur noch ⅓ der heute üblichen Milchleistung hätte. Wenn also ein Ende der QZ gefordert wird, dann bitte die "Nutztiere" nicht vergessen.
Naja, ist halt eine HundeApp. Ich denke schon das unter Nutztierhalter auch das thematisiert wird.
 
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Katrin
1. Dez. 21:25
Ich glaube nicht das wirklich alle übergewichtigen Labbis den defekt wirklich haben, sonst müsste sich der ja , zumindest wenn ich mich in unserer Gegend Umschau, 80% der Labbis diesen Defekt haben....🤗 . Ist doch ähnlich wie bei den englischen Bulldoggen, idealgewichtige gibts, selten....irgendwie ist dieses "massige" von einigen Rassen leider in nicht wenigen Köpfen verankert. Oft liest /hört man ja....neun der ist kicht übergewichtig es ist Rasse xy die müssen so sein...
Je nach Quelle sind bis zu 60% der Hunde in Deutschland übergewichtig. Das betrifft halt auch viele ohne die Mutation die bisher nur beim Labbi und beim Flat bekannt ist.

Das Hauptproblem das Übergewicht fördert ist der Halter.

Leider ist Übergewicht beim Hund bereits oftmals das was sich Menschen als normal vorstellen. Ich kenne Labbis die eher wie Molosser aussehen.
 
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Sonja
1. Dez. 21:31
Das verrückte ist doch, dass fast jeder bei QZ an Hunde, Katzen, Kaninchen denkt... Haustiere halt. QZ passiert aber auch an anderer Stelle, z.B. bei Milchkühen. Hier gilt immer noch, jede neue Generation mit einem Plus an Milchleistung. Folge: Kühe, die im Durchschnitt 4 Jahre werden (statt 15+), weil sie dann ausgezehrt sind. Die Kühe, die heute prämiert werden, sehen ebenso monströs aus wie jede QZ-Katze, jeder QZ-Hund. Nur wird darüber fast gar nicht gesprochen, weil den meisten Menschen eher selten eine Milchkuh begegnet und vielleicht scheut sich der Gesetzgeber auch DIESE Qualzuchten zu reglementieren, weil Milch und Milchprodukte teurer werden würden, wenn die Milchkuh wieder einer Kuh ähneln würde. Weil sie dann nur noch ⅓ der heute üblichen Milchleistung hätte. Wenn also ein Ende der QZ gefordert wird, dann bitte die "Nutztiere" nicht vergessen.
Bei Nutztiere ist QZ oft vertreten, egal ob bei Rind , Huhn, Geflügel allgemein, oder auch bei Pferden....aber ich denke das da leider nicht so "geschaut" wird, eben weil die Tiere ja "zum nützen" gezüchtet werden... ist eben auch diese bewusste/unbewusste Doppelmoral einiger... was ähnliches ist auch Massentierhaltung , besonders in letzter Zeit immer wieder Artikel wie z.B wegen Vogelgrippe auf Betrieb xy 60 000 Enten geheult, Betrieb yx über 100 000 Hühner etc...da,wird ja oft auch begründet, mit weniger Tiere "lohnt" es sich nicht etc...
 
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Sonja
1. Dez. 21:40
Naja, ist halt eine HundeApp. Ich denke schon das unter Nutztierhalter auch das thematisiert wird.
Ist ja,auch so das bei den Hunden QZ so extrem und leider auch vielfältig ist wie bei sonst kaum einer Tierart....Selbst bei Katzen sehen auch die QZ Rassen noch nach der "ursprünglichen Wildkatze Anatomie" aus. Was man von Hunden ja nicht behaupten kann, stellt man einen Brachy neben einem Wolf , oder auch "nur" einen Mops neben einen "gerade Rücken DSH" , würde wohl jemand der es nicht weiß, nicht von derselben Ursprungsart ( also Hund&Wolf), oder auch selben Art ( Mops und SH sind ja dieselbe Art/Hunde) ....
 
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Anja
1. Dez. 22:02
Ist ja,auch so das bei den Hunden QZ so extrem und leider auch vielfältig ist wie bei sonst kaum einer Tierart....Selbst bei Katzen sehen auch die QZ Rassen noch nach der "ursprünglichen Wildkatze Anatomie" aus. Was man von Hunden ja nicht behaupten kann, stellt man einen Brachy neben einem Wolf , oder auch "nur" einen Mops neben einen "gerade Rücken DSH" , würde wohl jemand der es nicht weiß, nicht von derselben Ursprungsart ( also Hund&Wolf), oder auch selben Art ( Mops und SH sind ja dieselbe Art/Hunde) ....
Mmh, also eine mühsam dahintapsende Scottish Fold oder eine Sphinxkatze wirken doch eher wie das Zerrbild einer Katze. Die Scottish Fold käme auf keinen Baum und würde einem eine Sphinxkatze in "Freier Wildbahn" begegnen, würde man meinen, die ärmste wäre ein Opfer massiver Reude... 😉
Aber ich glaube, ich weiß, was du meinst, an der Ursprungsgröße hat sich nicht viel geändert.
Aber mal ehrlich, diese "Dackelkatzen" mit den Stummelbeinchen... der Dackel sollte problemlos in den Dachs-/Fuchsbau kommen, soweit sind die kurzen Beine zumindest nachvollziehbar. Aber eine Katze mit Stummelbeinen, nur damit es für den Halter bequemer ist, weil sie weder springen noch klettern kann? Ein Paradebeispiel für Qualzucht... 🫣
 
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Sonja
1. Dez. 22:25
Mmh, also eine mühsam dahintapsende Scottish Fold oder eine Sphinxkatze wirken doch eher wie das Zerrbild einer Katze. Die Scottish Fold käme auf keinen Baum und würde einem eine Sphinxkatze in "Freier Wildbahn" begegnen, würde man meinen, die ärmste wäre ein Opfer massiver Reude... 😉 Aber ich glaube, ich weiß, was du meinst, an der Ursprungsgröße hat sich nicht viel geändert. Aber mal ehrlich, diese "Dackelkatzen" mit den Stummelbeinchen... der Dackel sollte problemlos in den Dachs-/Fuchsbau kommen, soweit sind die kurzen Beine zumindest nachvollziehbar. Aber eine Katze mit Stummelbeinen, nur damit es für den Halter bequemer ist, weil sie weder springen noch klettern kann? Ein Paradebeispiel für Qualzucht... 🫣
Dackelkatze🤔...meinst du die Munchkin.. die ist extreme QZ aber zum glück (noch) relativ selten.... Info: dieser Gendefekt welche für die die kurzen Beine verantwortlich ist, ist ja,eine Art des "Kleinwuchs" der sich aber nahezu zu 100% vererbt, daher wird eine "Normale" mit einer er Munchkin verpaart Zwei Mutchkin zu verpaaren bringt nähmlich in der Regel nicht lebensfähige Kätzchen hervor........... Aber selbst eine Sphinxkatze oder auch Scottosh Fold sind an der Siluette noch als Katzen also selbe Art wie die "normalen HK oder auch Ursprungsform WK" zu erkennen, das meinte ich...😉
 
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Anja
1. Dez. 22:32
Dackelkatze🤔...meinst du die Munchkin.. die ist extreme QZ aber zum glück (noch) relativ selten.... Info: dieser Gendefekt welche für die die kurzen Beine verantwortlich ist, ist ja,eine Art des "Kleinwuchs" der sich aber nahezu zu 100% vererbt, daher wird eine "Normale" mit einer er Munchkin verpaart Zwei Mutchkin zu verpaaren bringt nähmlich in der Regel nicht lebensfähige Kätzchen hervor........... Aber selbst eine Sphinxkatze oder auch Scottosh Fold sind an der Siluette noch als Katzen also selbe Art wie die "normalen HK oder auch Ursprungsform WK" zu erkennen, das meinte ich...😉
Munchkin, ja das ist der richtige Name 🫣
Als ich das erste Mal ein Bild einer solchen Katze gesehen habe, dachte ich an eine Bildbearbeitung und einen merkwürdigen Scherz. War es aber leider nicht.
 
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Susa
1. Dez. 22:33
In Deutschland ist vieles so überregeluriert und bürokratisiert, aber bei der Hundezucht leider nicht.

TÜV Plakette für Zuchthunde/deren Welpen wäre doch gut. 😂
Da muss man dann immer zur Jahresuntersuchung und am Anfang die ganzen Gentests und Röntgen machen.

Das könnten die Käufer dann auch sehen und so wie man kein Auto ohne TÜV kaufen will, will man dann auch nicht so einen Hund.

Als Interessent ist das leider sehr undurchsichtig, einen guten Züchter von einem schlechten (oder einem Vermehrer) zu unterscheiden.
Vorallem wenn man vorher nie einen Hund hatte und das Thema Qualzucht Welpenhandel usw. nicht auf dem Schirm hat.
Mich hat das ganze Thema welche Rasse kann man überhaupt noch kaufen und woher bekommt man den überfordert, als ich letztes Jahr einen Hund wollte.

Selbst Leute die es besser wissen müssten, bekommt man schlecht überzeugt.
Ich schaffe das nicht mal in meinem Freundeskreis... der eine hat jetzt zwei Rassekatzen vom Vermehrer gekauft.

Der andere (hat bereits einen Hund) will unbedingt noch einen Golden Retriever vom Hobbyzüchter, weil die das ja aus Liebe zu ihrem Hobby machen und nicht nur wegen Geld wie die bösen Verbandszüchter...
Das viele der Hobbyzüchter teilweise auch getarnte Welpenhändler aus dem Ausland sind, war ihm dann auch egal.