Home / Forum / Rasse-spezifisches / Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Verfasser-Bild
Katrin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 2934
zuletzt 17. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
17. Okt. 13:04
Hunde werden sozialisiert, indem sie auch viele andersartige Hunde kennenlernen. Darin sehe ich kein Problem.
Michi es geht mir doch hier nicht um das was möglich ist durch Training sondern darum das man bei anderer Optik (angelehnt am natürlichen Aussehen eines Hundes) eben viele Probleme gar nicht erst hätte.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sina
17. Okt. 13:40
Michi es geht mir doch hier nicht um das was möglich ist durch Training sondern darum das man bei anderer Optik (angelehnt am natürlichen Aussehen eines Hundes) eben viele Probleme gar nicht erst hätte.
Aber das ist ja auch bei normalen Rassen so, die anders agieren, als der eigene Hund.

Meiner hatte anfangs Probleme mit Hunden, bei denen es aussieht als würden sie das Fell aufstellen (Spitz, ChowChow)
Und die geduckte Haltung von Border Collies war ihm auch ein rotes Tuch, hat er nicht verstanden was das soll.

Bei mehrmaligen Begegnungen wars dann aber ok, weil er dann eben gemerkt hat, dass die Hunde zwar anders kommunizieren als er selbst, aber verstanden hat er sie dann trotzdem.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
17. Okt. 13:51
Michi es geht mir doch hier nicht um das was möglich ist durch Training sondern darum das man bei anderer Optik (angelehnt am natürlichen Aussehen eines Hundes) eben viele Probleme gar nicht erst hätte.
Ich empfinde das eben nicht so.
Hunde können auch mit kurzschnauzigen, schwanzlosen oder plüschigen Hunden zurecht kommen, wenn sie sozialisiert wurden. Eine hochgestellte Rute, die ja nix mit Überzüchtung zu tun hat, ist auch uU bedrohlich oder aggressiv wirkend. Hunde können das aber sehr gut unterscheiden.
Ich spreche auch nicht von Training sondern von Sozialisierung.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
17. Okt. 14:00
Aber das ist ja auch bei normalen Rassen so, die anders agieren, als der eigene Hund. Meiner hatte anfangs Probleme mit Hunden, bei denen es aussieht als würden sie das Fell aufstellen (Spitz, ChowChow) Und die geduckte Haltung von Border Collies war ihm auch ein rotes Tuch, hat er nicht verstanden was das soll. Bei mehrmaligen Begegnungen wars dann aber ok, weil er dann eben gemerkt hat, dass die Hunde zwar anders kommunizieren als er selbst, aber verstanden hat er sie dann trotzdem.
Genau, dieses Fixierende , Geduckte ist für viele Hunde auch erstmal nicht zu durchschauen.
Lernen sie aber schnell einzuschätzen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
17. Okt. 14:12
Aber das ist ja auch bei normalen Rassen so, die anders agieren, als der eigene Hund. Meiner hatte anfangs Probleme mit Hunden, bei denen es aussieht als würden sie das Fell aufstellen (Spitz, ChowChow) Und die geduckte Haltung von Border Collies war ihm auch ein rotes Tuch, hat er nicht verstanden was das soll. Bei mehrmaligen Begegnungen wars dann aber ok, weil er dann eben gemerkt hat, dass die Hunde zwar anders kommunizieren als er selbst, aber verstanden hat er sie dann trotzdem.
Jetzt muss man aber unterscheiden ob es ein optischer Grund ist (weil der Hund zB bestimmte gewollte Merkmale hat weil der Mensch es hübsch findet) oder ob es züchtisch gefördertes Verhalten ist weil der Hund dies eigentlich für seinen Job braucht (wie das abducken beim Border).
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
17. Okt. 17:21
Jetzt muss man aber unterscheiden ob es ein optischer Grund ist (weil der Hund zB bestimmte gewollte Merkmale hat weil der Mensch es hübsch findet) oder ob es züchtisch gefördertes Verhalten ist weil der Hund dies eigentlich für seinen Job braucht (wie das abducken beim Border).
Für die Hunde macht es aber keinen Unterschied, auch wenn wir den machen. Sie lernen mit diesen Dingen umzugehen.
Also das Gegenüber!
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
17. Okt. 17:51
Für die Hunde macht es aber keinen Unterschied, auch wenn wir den machen. Sie lernen mit diesen Dingen umzugehen. Also das Gegenüber!
Es geht mir darum das Dinge wie das abducken zB durchaus eine für den Border sinnvoll und wichtige Funktion hat. Äußerliche Merkmale die lediglich dem Menschen gefallen sollen den Hund aber dadurch das Leben erschweren (weil er halt selber dadurch beeinträchtigt wird) finde ich schlicht unnötig und ja, da fängt für mich tatsächlich schon Qualzucht an. Wenn ein Hund wegen der gewünschten Optik die aber null Funktion für ihn hat Probleme mit der Kommunikation hat läuft da halt was falsch finde ich. Ganz gleich ob man das durch Gewöhnung kompensieren kann.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
SandrA
17. Okt. 18:11
Es geht mir darum das Dinge wie das abducken zB durchaus eine für den Border sinnvoll und wichtige Funktion hat. Äußerliche Merkmale die lediglich dem Menschen gefallen sollen den Hund aber dadurch das Leben erschweren (weil er halt selber dadurch beeinträchtigt wird) finde ich schlicht unnötig und ja, da fängt für mich tatsächlich schon Qualzucht an. Wenn ein Hund wegen der gewünschten Optik die aber null Funktion für ihn hat Probleme mit der Kommunikation hat läuft da halt was falsch finde ich. Ganz gleich ob man das durch Gewöhnung kompensieren kann.
Tja, aber auch die funktionale Selektion kippt, sobald der Mensch das Maß verliert.
Wenn ein Malinois so nervlich dünn gezüchtet ist, dass er im Alltag kaum Ruhe findet – ist das noch funktional oder schon Qual?
Wenn ein Border so stark fixiert, dass er an Bewegungsreizen psychisch zerbricht – ist das noch Hütehund oder schon Zuchtversagen?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
17. Okt. 18:20
Tja, aber auch die funktionale Selektion kippt, sobald der Mensch das Maß verliert. Wenn ein Malinois so nervlich dünn gezüchtet ist, dass er im Alltag kaum Ruhe findet – ist das noch funktional oder schon Qual? Wenn ein Border so stark fixiert, dass er an Bewegungsreizen psychisch zerbricht – ist das noch Hütehund oder schon Zuchtversagen?
Natürlich. Ein Extrem zu züchten ist immer für die Tonne, egal ob körperlich oder psychisch.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
17. Okt. 18:24
Es geht mir darum das Dinge wie das abducken zB durchaus eine für den Border sinnvoll und wichtige Funktion hat. Äußerliche Merkmale die lediglich dem Menschen gefallen sollen den Hund aber dadurch das Leben erschweren (weil er halt selber dadurch beeinträchtigt wird) finde ich schlicht unnötig und ja, da fängt für mich tatsächlich schon Qualzucht an. Wenn ein Hund wegen der gewünschten Optik die aber null Funktion für ihn hat Probleme mit der Kommunikation hat läuft da halt was falsch finde ich. Ganz gleich ob man das durch Gewöhnung kompensieren kann.
Ich weiß worum es dir geht und natürlich sollte man solche unnötigen Merkmale nicht an die Hunde heran züchten.
Mir ging es lediglich darum, dass andere Hunde in der Regel keinerlei Probleme damit haben.