Das Problem dabei ist das die aktuellen Rassestandards auf Optik und nicht auf Gesundheit ausgelegt sind.
Wer als Züchter also tatsächlich konsequent das Ziel Gesundheit verfolgt kann das kaum innerhalb irgendwelcher Zuchtverbände machen...
Cross-Out Projekte, wie neuling hier verlinkt, bedeuten diverse Generationen Tierleid - will man das, nur um eine kaputtgezüchtete Rasse zu erhalten?
Ja, das Problem mit den Zuchtverbänden hatte ich da auch bereits erwähnt. Die sind oft ein Blocker, wenn es darum geht, aktiv gegen Erkrankungen in einer Rasse vorzugehen. Oft treten genau deswegen Züchter aus den Verbänden aus. Auch finde ich in den Zuchtverbänden die Ausstellungskultur problematisch. Für den Laien ist natürlich schwer zu erkennen, wann man es mit einen verantwortungsvollen Züchter zu tun hat, oder ob einem nur Märchen aufgetischt werden. Jeder Züchter ist natürlich überzeugt davon, der beste Züchter zu sein.
Und bei Qualzucht reden wir nicht nur von Möpsen, Frenchies, sondern allgemein. Bei einigen Rassen ist Outcrossing eine gute und sinnvolle Option, bei anderen ist da auch nicht mehr viel zu retten.
Aber noch mal, Qualzucht ist keine Hunderasse, sondern eine beabsichtigte Verpaarung, bei der die Nachkommen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit aufweisen, gesundheitliche Beeinträchtigungen zu haben, die leid verursachen. Damit kann auch Qualzucht bei generell gesunden Rassen betrieben werden. Qualzucht ist aber nicht nur ein Problem bei Hunden oder anderen Haustieren, sondern insbesondere auch bei Nutztieren. Und es ist allgemein schwierig, eine klare Grenze zu ziehen, ab wann ein Tier als gesund gilt und für die Zucht verwendet werden kann. Auch die Frage, ob ich in Kauf nehmen kann, daß nicht alle Nachkommen gesünder werden, aber nur die gesünderen für die Zucht weiter gentzt werden, ist ethisch betrachtet auch nicht immer einfach zu entscheiden.
https://qualzucht-datenbank.eu/ethik-in-der-tierzucht
https://www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/tier/nutztiere-allgemein/welchen-einfluss-hat-die-zuechtung-auf-das-tierwohl