Deswegen hatte ich das "natürliche" ja extra in Anführungszeichen gesetzt.
In einer gefestigten Gruppe kommt man dem aber deutlich näher als bei der Rassehundezucht.
Ich wiederhole mich hier diesbezüglich immer wieder, aber eine Zucht, die das Ziel verfolgt, gesunde Tiere zu bekommen, wird wahrscheinlich insgesamt gesündere Hunde bekommen als es bei unkontrollierten Mischlingen der Fall ist. Durch Outcrossing-Projekte ist es auch möglich, die Diversität im Genpool einer Rasse zu verbessern und gezielt gegen Krankheitsfaktoren vorzugehen. Der Inzucht-Koeffizient der Rasse kann somit reduziert werden.
Mischlinge verweist ja auf alle Verpaarungen, die nicht innerhalb einer Rasse erfolgen, und somit sind auch alle Krankheitsfaktoren möglich. Die pauschale Aussage, daß Mischlinge gesünder seien, ist ein Irrglaube. Natürliche Selektion gibt es bei Wildhunden wie Dingo, Pariah-Dog und Carolina Dog. Die sind allgemein weniger von Erbkrankheiten belastet, auch wenn bei den Dingos die genetische Diversität eingeschränkt ist.
Solange man bei Mischlingen keine Informationen über die Verpaarungen hat oder Gentests gemacht hat, hat man ein komplettes Überraschungspaket. Qualzucht ist ja eben nicht nur eine Plattnase, Stummelbeine oder ähnliches. Qualzucht ist auch nicht einfach ein Hund mit Erbkrankheiten. Es ist die gezielte Verpaarung von Hunden, bei der zu erwarten ist, daß die Nachkommen gesundheitliche Beeinträchtigungen haben werden. Also kann ich auch Mischlinge "züchten", die dieses Kriterium erfüllen und die Verpaarung somit als Qualzucht gilt.
https://www.geo.de/natur/tierwelt/sind-mischlinge-gesuender-als-rassehunde--31754970.html