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Katrin
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zuletzt 17. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Michi
17. Sept. 23:43
Um beim Beispiel Pudel zu bleiben : nehmen wir mal einen 34cm also (Zwerg)pudel und einen 36cm (Klein)pudel . Wenn die zwei verpaart werden dürften, würde der Rasse an sich, also den Eigenschaften nicht schaden, auch optisch kaum zu unterscheiden. Die Welpen könnten dann je nach grösse wieder unterteilt werden...schon damit also paar cm "gleitbereich" würde der Genpool sowohl beim Zwerg wie auch beim Klein erweitert. Oder auch beim Collie , Kurz und und Laghaar sind die gleiche Rasse , untereinander verpaart gelten sie beim VDH aber als Mischlinge...eigentlich völliger Blödsinn.....
Aber dann haben wir ja irgendwann keine Zwerg Klein Großpudel mehr sondern nur noch DEN Pudel, weil sich alles miteinander vermischt. Fände ich nicht sinnvoll.
Auch überhaupt keine Sicherheit mehr, welche Größe bei den Verpaarungen rauskommen.
 
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Michi
17. Sept. 23:47
Um beim Beispiel Pudel zu bleiben : nehmen wir mal einen 34cm also (Zwerg)pudel und einen 36cm (Klein)pudel . Wenn die zwei verpaart werden dürften, würde der Rasse an sich, also den Eigenschaften nicht schaden, auch optisch kaum zu unterscheiden. Die Welpen könnten dann je nach grösse wieder unterteilt werden...schon damit also paar cm "gleitbereich" würde der Genpool sowohl beim Zwerg wie auch beim Klein erweitert. Oder auch beim Collie , Kurz und und Laghaar sind die gleiche Rasse , untereinander verpaart gelten sie beim VDH aber als Mischlinge...eigentlich völliger Blödsinn.....
Du nimmst da jetzt jeweils den unteren und oberen, sich nahestehenden Bereich.
Ich kenne mich mit Pudeln nicht aus, aber wenn der Zwerg bis 34 groß ist und der Mittel bis 45 oder so, dann hast du keine Sicherheit mehr, was grösentechnisch raus kommt.
Die Vorfahren spielen da ja auch noch mit, nicht nur die direkten Eltern.
Der Großvater war vielleicht 45 statt 36 und schon können große Welpen fallen.
Da können welche 34 oder 45 sein.
Es gibt keine Sicherheit mehr.
Und das wird sich über die nächsten Generationen so weiterziehen.
Wäre für mich überhaupt keine Option.
 
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Sonja
17. Sept. 23:48
Ich hätte ihn sicherlich genommen. Er ist sowieso mit 51 cm im letzten Zentimeter des Standards. Aber trotzdem ist es ( für mich ) wichtig, gewisse Standards einzuhalten, um im Rasseprofil zu bleiben. Der SharPei sollte nicht irgendwann mal 60 cm hoch sein 😄 Wenn es um Standards geht, die der Rasse schaden, wie Tea Cup oder so, da ist das natürlich was anderes.
Ins extreme solls natürlich nicht gehen 😉, weil dann treten neue gesundheitliche Probleme auf. Aber VDH hat bei vielen Rassen absolut absurde "Standarts". Da muss man sich echt fragen "was haben diese Typen geraucht" . 🤗😉. Das langfristige denken um Rassen gesund zu erhalten scheint bei einigen Rassen komplett ausgesetzt gewesen zu sein...
 
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Michi
17. Sept. 23:50
Ins extreme solls natürlich nicht gehen 😉, weil dann treten neue gesundheitliche Probleme auf. Aber VDH hat bei vielen Rassen absolut absurde "Standarts". Da muss man sich echt fragen "was haben diese Typen geraucht" . 🤗😉. Das langfristige denken um Rassen gesund zu erhalten scheint bei einigen Rassen komplett ausgesetzt gewesen zu sein...
Da hast du recht.
 
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Sonja
18. Sept. 00:17
Aber dann haben wir ja irgendwann keine Zwerg Klein Großpudel mehr sondern nur noch DEN Pudel, weil sich alles miteinander vermischt. Fände ich nicht sinnvoll. Auch überhaupt keine Sicherheit mehr, welche Größe bei den Verpaarungen rauskommen.
"Früher" gabs auch keine Unterteilung wie heute. Den Pudel gibt's ungefähr seit 1899, damals gabs Gross- und Kleinpudel, die Zwergpudel Unterteilung kam erst 1930 dazu, die Toypudel Unterteilung sogar erst in den 90ern... Bei den Spitze und Schnauzer wars ähnlich. Der Genpool wurde also, innerhalb der Rasse durch diese Unterteilung, nach und nach noch mehr eingeschränkt ...🤗 Eine Unterteilung in "gross" und "klein" würde reichen, zumal somit auch der Genpool der jeweilige " Unter-rasse" vergrößert würde. Eine relativ stabile Durschnittsgrössenspanne kann durch entsprechende Verpaarung gut "gesteuert/gehalten" werden. Wird ja bei anderen Rassen die keine "Grössen Unterteilung" haben gemacht. 🤗
 
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Andreas
18. Sept. 06:50
Diese "Standarts" sind lediglich zum optischen Zweck, und dienen eben nicht der Gesunderhaltung einer Rasse. Oder anders gefragt: nehmen wir mal an , es würde eine Möglichkeit geben, beim Welpen die 100%ige endgrösse zu errechnen ( gibt's natürlich nicht ist jetzt einfach fiktion. Es hätte sich herausgestellt das dein Hund eigentlich 2 cm über/unter dem Rassestadart wäre,...hättest du ihm dann trotzdem genommen oder befürchtet das dadurch die Rasseeigenschaft, also der Grund/gründe wieso durch für diese Rasse entschieden hast, verlohren gehen würde ?
Insgesamt empfehle ich die Interessengemeinschaft für Altdeutsche Hütehunde und deren Regelwerk zur Zucht und Co. anzuschauen.
Nahezu alle hier genannten Probleme sind dort nicht existent.
Es gibt dort lediglich Schläge und keine Rassen und die Optik spielt eine deutlich untergeordnete Rolle.. Standards existieren nicht .. lediglich Leistungsnachweise. Es ist unglaublich beeindruckend diese Hüte- und Wachhunde bei der Arbeit zu sehen..

Diese Hunde sind natürlich nicht für jeden geeignet.. aber die Herangehensweise sehe ich als vorbildlich an.
Statt vorrangig Leistungsnachweise in den Vordergrund zu stellen, könnte man auch gesunde Schläge nach Begleithundfähigkeiten züchten.
Niemals jedoch vorrangig nach rein optischen, aktuellen Vorlieben..

https://www.a-a-h.org/aufgaben-ziele/zuchtinderaah.html
 
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Thomas
18. Sept. 08:31
Allerdings dürfen ( meines Wissens ... ) nicht alle Hüften miteinander verpaaart werden 😄 Also nicht B mit B. zB. Man darf nicht vergessen, dass einige Rassen einen sehr kleinen Genpool haben, wo man die Zuchthunde nicht noch mehr reduzieren sollte. Und selbst wenn ein A Hund mit einem B Hund verpaart wird, heißt das nicht, dass die Welpen HD haben oder bekommen. Auch bei 2 A Hunden können beeinträchtigte Welpen fallen, denn man muss ja immer die Generationen vorher sehen. Nur die Eltern betrachtet, das hat keine große Aussagekraft. Nur wenn man die Vorfahren kennt und die untersucht wurden , gibt es Aufschluss.
Wenn der Genpool bereits zu klein ist um noch mit gesunden Hunden zu züchten, dann sollte die Zucht der betroffenen Rasse eingestellt werden.
 
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Michi
18. Sept. 08:48
Wenn der Genpool bereits zu klein ist um noch mit gesunden Hunden zu züchten, dann sollte die Zucht der betroffenen Rasse eingestellt werden.
Ein kleiner Genpool bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass kranke Hunde produziert werden.
Die Züchter reisen dann halt weit, um entsprechende Zuchtrüden zur Bedeckung zu finden.
Oder kaufen Zuchthündinnen aus anderen Ländern.
 
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Michi
18. Sept. 08:50
Wenn der Genpool bereits zu klein ist um noch mit gesunden Hunden zu züchten, dann sollte die Zucht der betroffenen Rasse eingestellt werden.
Hier wird doch gerade vom zu kleinen Genpool von Pudeln und Spitzen gesprochen.
Ist mir nicht bekannt, dass die vonbesonders vielen und schweren Krankheiten betroffen sind.
 
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Thomas
18. Sept. 09:13
Ein kleiner Genpool bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass kranke Hunde produziert werden. Die Züchter reisen dann halt weit, um entsprechende Zuchtrüden zur Bedeckung zu finden. Oder kaufen Zuchthündinnen aus anderen Ländern.
Das dürfte nur auf den kleinsten Teil der Züchter zutreffen - alle anderen betreiben so einen Aufwand nicht und züchten dann halt mit kranken Hunden.