Home / Forum / Rasse-spezifisches / Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Verfasser-Bild
Katrin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 2935
zuletzt 24. Dez.

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Eva
11. Sept. 14:18
Ich für mich finde es einen beachtlichen Unterschied, ob ich das für einen alten Hund, der ein schönes Leben hatte und bei dem der Tod altersbedingt schon anklopft, entscheiden muss oder für einen jungen, bei dem ich nicht weiß, wie viel Qual er täglich trotz Medikamenten erleidet und wie lange das noch gehen wird. Wir haben gestern zu dritt geguckt und alleine schon das Verhalten der Poms fanden alle gruselig, bisschen wie Zombies. Dumpf, wie benebelt, kaum Bewegung, schon gar kein Spiel. Die Besitzerin des Frenchies hat ihn ja dann tatsächlich mit ca. 3 Jahren einschläfern lassen.
Hätte ich so einen Fall würde ich da tatsächlich die Meinung mehrerer Tierärzte einholen. Den Pom im Video haben wir ja nur wenige Minuten gesehen und davon war die Hälfte in Narkose oder kurz danach.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sabine
11. Sept. 14:23
Hätte ich so einen Fall würde ich da tatsächlich die Meinung mehrerer Tierärzte einholen. Den Pom im Video haben wir ja nur wenige Minuten gesehen und davon war die Hälfte in Narkose oder kurz danach.
Wobei an diesen Hunden ja auch eine Menge Geld verdient wird. Grade für die Nasen- Rachenräume von Frenchies gibt es ja Spezialisten, die fast nichts anderes machen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Eva
11. Sept. 14:25
Wobei an diesen Hunden ja auch eine Menge Geld verdient wird. Grade für die Nasen- Rachenräume von Frenchies gibt es ja Spezialisten, die fast nichts anderes machen.
Gerade das Geld ist schon auch echt kein kleiner Punkt. Meiner Meinung sollte ja jeder Tierbesitzer etwa 10 000 Euro auf der Seite haben für höhere Tierarztkosten. Da waren aber wirklich alle Hunde schon weit drüber hinaus.
Weit über 20 000 Euro sind wirklich eine Hausnummer und da muss man dann schon etwas realistisch denken und eventuell eine schwierige Entscheidung treffen. Wäre es heilbar kann man da ja nochmal anders überlegen, aber im Fall von Qualzuchten ist es ja fast immer nur Symptombekämpfung und das nächste Problem ist nicht fern.

Ich glaube den allermeisten Tierärzten wäre es lieber sie würden nicht andauernd Schnauzen und Gaumensegel etc richten, die Züchter verbockt haben.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
11. Sept. 16:14
Gerade das Geld ist schon auch echt kein kleiner Punkt. Meiner Meinung sollte ja jeder Tierbesitzer etwa 10 000 Euro auf der Seite haben für höhere Tierarztkosten. Da waren aber wirklich alle Hunde schon weit drüber hinaus. Weit über 20 000 Euro sind wirklich eine Hausnummer und da muss man dann schon etwas realistisch denken und eventuell eine schwierige Entscheidung treffen. Wäre es heilbar kann man da ja nochmal anders überlegen, aber im Fall von Qualzuchten ist es ja fast immer nur Symptombekämpfung und das nächste Problem ist nicht fern. Ich glaube den allermeisten Tierärzten wäre es lieber sie würden nicht andauernd Schnauzen und Gaumensegel etc richten, die Züchter verbockt haben.
Ja eben weil die OP's das eigentliche Problem ja nicht lösen sondern nur die Symptome etwas abschwächen, denn nicht mal die werden komplett beseitigt ... Ich finde schon das,es,ein riesen unteschied ist ob eine OP oder OP's nach der Genesung die eigentlichen Probleme behoben sind oder nicht. Zum Beispiel wenn nach einem Unfall ein Bein amputiert werden muss, oder wegen einer Erkrankung ein Auge ( wie z.b. bei Glaukom) . Diese Op's sind zwar auch nicht unbedingt leicht und "günstig", aber in der Regel kann der Hund nach dem Eingriff und Heilungszeit in den meisten Fällen ein Leben ohne erhebliche Einschränkungen führen. Es gibt ja viele "Beweise" das dreibeinige oder einäugige Hunde sich aufführen, toben, spielen das Leben genießen etc.. wie Hunde ohne diese Einschränkungen ..
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Vivi &
11. Sept. 16:22
Stimme dir zu, bei einigen in der Doku gezeigten Fällen würde ich da aber auch schon die Einschätzung der Tierärzte wollen, ob das noch würdig ist. Zudem weiß ich auch nicht ob ich mich für ein Tier, das nie wieder gesund werden wird in Schulden schmeißen würde.
Ich würde für ein Tier was nicht wieder gesund wird unglaublich viel Geld ausgeben. Denn ganz ehrlich, was macht’s für einen Unterschied, ob das Tier ewig lang lebt und alt wird, oder ein kurzes und teures Leben hat. In beiden Fällen hab ich dafür die Verantwortung übernommen und muss mich drum kümmern.

Was ist denn die Alternative? Einschläfern kommt ihr erst infrage, wenn das Leben nicht mehr lebenswert ist. Und bis dahin muss ich als Halter die Kosten übernehmen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Katrin
11. Sept. 16:27
Ich würde für ein Tier was nicht wieder gesund wird unglaublich viel Geld ausgeben. Denn ganz ehrlich, was macht’s für einen Unterschied, ob das Tier ewig lang lebt und alt wird, oder ein kurzes und teures Leben hat. In beiden Fällen hab ich dafür die Verantwortung übernommen und muss mich drum kümmern. Was ist denn die Alternative? Einschläfern kommt ihr erst infrage, wenn das Leben nicht mehr lebenswert ist. Und bis dahin muss ich als Halter die Kosten übernehmen.
Wir Halter entscheiden aber ob wir das Leben noch lebenswert finden und da hat jeder eine andere Grenze.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Vivi &
11. Sept. 16:41
Gerade das Geld ist schon auch echt kein kleiner Punkt. Meiner Meinung sollte ja jeder Tierbesitzer etwa 10 000 Euro auf der Seite haben für höhere Tierarztkosten. Da waren aber wirklich alle Hunde schon weit drüber hinaus. Weit über 20 000 Euro sind wirklich eine Hausnummer und da muss man dann schon etwas realistisch denken und eventuell eine schwierige Entscheidung treffen. Wäre es heilbar kann man da ja nochmal anders überlegen, aber im Fall von Qualzuchten ist es ja fast immer nur Symptombekämpfung und das nächste Problem ist nicht fern. Ich glaube den allermeisten Tierärzten wäre es lieber sie würden nicht andauernd Schnauzen und Gaumensegel etc richten, die Züchter verbockt haben.
Als Halter einer Qualzucht muss man das zahlen. Ich bin persönlich auch kein Fan davon, wenn dann Crowdfunding und Ähnliches gestartet wird. Ich hab mich ja selbst für dieses Tier entschieden.
Mit Pico habe ich auch einen ziemlich teuren Hund adoptiert. Mir wurde vorher bereits erklärt, dass Pico wegen seiner chronischen Ohrenentzündung taub ist und dass das echt teuer werden kann. Inzwischen hat Pico mehr gekostet als mein Auto. Aber das war uns vorher bewusst und wir haben nicht so ein Tier für uns produzieren lassen.

Und aus meiner Sicht ist es vollkommen inakzeptabel, erst ein solches Tier produzieren zu lassen und es dann zu töten, wenn man es sich es nicht mehr leisten will. Und wenn man sich dafür Schulden stürzen muss, dann ist das so.

Und meiner Meinung nach, müssen auch die OPs gemacht werden. Und zwar so lange, bis der Tierarzt sagt, das Leben ist nicht mehr lebenswert.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
11. Sept. 16:47
Ich für mich finde es einen beachtlichen Unterschied, ob ich das für einen alten Hund, der ein schönes Leben hatte und bei dem der Tod altersbedingt schon anklopft, entscheiden muss oder für einen jungen, bei dem ich nicht weiß, wie viel Qual er täglich trotz Medikamenten erleidet und wie lange das noch gehen wird. Wir haben gestern zu dritt geguckt und alleine schon das Verhalten der Poms fanden alle gruselig, bisschen wie Zombies. Dumpf, wie benebelt, kaum Bewegung, schon gar kein Spiel. Die Besitzerin des Frenchies hat ihn ja dann tatsächlich mit ca. 3 Jahren einschläfern lassen.
In meinem ersten Post hatte ich geschrieben : wenn ein Hund noch ein lebenswertes Leben hat, dann würde ich ihn nicht einschläfern lassen, auch wenn er dauerhaft Medis nehmen muss.
Das gilt für ein altes Tier genauso, wie für ein Junges.
Mancher ermöglicht seinem Hund ein Leben mit Rolli und mancher findet das nicht lebenswert.
Das ist kein Thema, was nur Besitzer von Qualzuchten betrifft.
Und auch keine Frage des Alters.
Für mich zumindest nicht...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Michi
11. Sept. 16:50
Kommt darauf an ob der Hund/Tier "nur" alt aber sonst gesund ausser den Alters Erscheinungen hat oder aber eine ernsthafte Diagnose... Beim zweiten wird leider oft vesucht das unvermeidliche herauszuzögern....
Also Alterserscheinungen können auch sehr beeinträchtigend sein. Und die meisten alten Hunde haben auch eine ernsthafte Erkrankung im Gepäck, die mit Medis behandelt werden muss.
Wer da Unterschiede machen möchte, der soll das tun.
Ich entscheide zwischen lebenswert und nicht mehr lebenswert, unabhängig von der Beeinträchtigung.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
11. Sept. 16:59
Ich für mich finde es einen beachtlichen Unterschied, ob ich das für einen alten Hund, der ein schönes Leben hatte und bei dem der Tod altersbedingt schon anklopft, entscheiden muss oder für einen jungen, bei dem ich nicht weiß, wie viel Qual er täglich trotz Medikamenten erleidet und wie lange das noch gehen wird. Wir haben gestern zu dritt geguckt und alleine schon das Verhalten der Poms fanden alle gruselig, bisschen wie Zombies. Dumpf, wie benebelt, kaum Bewegung, schon gar kein Spiel. Die Besitzerin des Frenchies hat ihn ja dann tatsächlich mit ca. 3 Jahren einschläfern lassen.
Das Problem ist doch das Tiere (und auch Menschen) die mit Schmerzmittel/Medikamente "zugedröhnt" sind ,nicht wirklich da,sind, sie sind icht mehr sie selbst und oftmals auch nicht mehr Herr ihrer Sinne..., die frage ist doch ist für ein Sinn und Triebgesteuertes Lebewesen , welche die Umgebung eben nicht durch "Intelligenz und Verstand" wahrnehmen , wirklich noch ein lebeswertes Leben. Man kann einem Brachy z.B.. nicht verständlich machen ...; du darfst bei 25 Grad nicht mit anderen Hunden spielen oder auch nur rumrennen weil du krank bist und dabei sterben könntest... (Also fragt euch mal wäre das für euch ein lebeswertes Leben etwas so gerne zu machen es aber nie zu dürfen und nicht zu verstehen weshalb das so ist...)