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Katrin
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heute 19:01

Qualzucht - Warum Aufklärung alleine nicht reicht

Noch nie wurde soviel Aufklärung betrieben wie heutzutage und trotzdem steigt die Anzahl an Qualzuchthunden. Durch Zufall bin ich auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte, quasi als Diskussionsgrundlage. https://kynologisch.net/qualzucht-psychologie-2/ Es ist etwas viel eröffnet einem aber eine neue Sicht auf das Problem und warum das durch einfaches Aufklären nicht lösbar ist. Mich würde interessieren ob diese Erklärung für euch nachvollziehbar ist? Welche Schlüsse ihr daraus zieht und ob sich eure Meinung über das halten von Qualzuchten dadurch ändert oder nicht? Wie immer bitte lieb und freundlich bleiben und bedenkt bitte das Qualzucht nicht nur brachyzephale Rassen betrifft. Liebe Grüße eure Katrin J. https://www.ardmediathek.de/video/story/leiden-auf-vier-pfoten-zuechten-wir-unsere-haustiere-kaputt/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzIyNjQ4MTg
 
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Sonja
7. Aug. 13:22
Ich habe den Eindruck, in Amerika sehen die Doggen noch nicht so extrem aus wie hierzulande. Ich glaube auch da gibt es zwei Typen, ähnlich wie bei Collies und Shelties.
Hier was dazu allerdings in englisch : https://a-z-animals.com/pets/dogs/dog-comparison/american-vs-european-great-dane-2/ und hier ein Video https://share.google/RmXxeWvd2QxPtTwLx. Der größte Unterschied ist wohl die "erlaubten Farben" und das Gewicht; die Deutschen sind teils erheblich schwerer/massiger als die amerikanischen 🤗...Ich würde daher vermuten das die amerikanischen noch eher dem ursprünglichen Typ , also also dem "Arbeitshund" entsprechen. Die durchnittliche Lebenserwartung der amerikanischen ist auch um einiges höher.
 
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Katrin
7. Aug. 13:47
Ich habe den Eindruck, in Amerika sehen die Doggen noch nicht so extrem aus wie hierzulande. Ich glaube auch da gibt es zwei Typen, ähnlich wie bei Collies und Shelties.
Ja so ähnlich. Die Amerikanischen sind oft größer aber schlanker/leichter. Die Kopfform ist etwas anders, Augenlider hängen nicht so und auch die Lefzen sind wohl nicht so groß wie bei der europäischen Linie.
 
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Katrin
7. Aug. 13:55
https://doggen-irschener-winkel.de/zucht/klassischer-typus
 
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Anja
7. Aug. 15:10
Ist schon verrückt, wie sich das gewandelt hat mit den Farben. Früher wurden die Welpen mit "komischen" Farben umgebracht, heute wollen die alle haben. Hab eben auf einer Seite einer Zucht gelesen, dass bei der deutschen Dogge manche sogar schon im Mutterleib sterben aufgrund der Farbe. (Harlekin Gen) Und das Blue Merle/Grautiger früher oft getötet wurden wegen der Farbe. https://doggen-irschener-winkel.de/zucht/grautiger Eine Freundin von mir hat eine Blue Merle/Grautiger Deutsche Dogge. Einfach Merlegen soll ja eigentlich keine Nebenwirkungen haben, aber der Hund hat total viele Allergien/Unverträglichkeiten, weiß nicht ob es damit zusammen hängt oder ob Deutsche Doggen da allgemein anfällig sind oder obs einfach Pech war. Bei Qualzuchten hab ich manchmal das Gefühl, dass da bei den Leuten irgendwie kurz das Hirn aussetzt. Ich hab in meinem Freundeskreis viele Leute, die super tierlieb sind, sogar vegan leben und verletzte Wildtiere pflegen usw., aber sich dann trotzdem irgendwelche Qualzuchten oder Sonderfarben holen, teilweise nicht mal vom Züchter sondern Vermehrer. Also die deutsche Dogge zählt soweit ich weiß nicht zur Qualzucht, aber die niedrige Lebenserwartung bei diesen "Riesenrassen" gibt einem schon zu denken.
Wenn man aber bedenkt, wie groß, bzw. "klein" Doggen, Bernhardiner etc. noch vor 100-150 Jahren waren, überlege ich schon, ob extreme Größe nicht (wie extremer Zwergwuchs) eine Qual für das Tier sein kann?
 
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Sandra
7. Aug. 15:16
Wenn man aber bedenkt, wie groß, bzw. "klein" Doggen, Bernhardiner etc. noch vor 100-150 Jahren waren, überlege ich schon, ob extreme Größe nicht (wie extremer Zwergwuchs) eine Qual für das Tier sein kann?
Doch, natürlich:

Insbesondere der Riesenwuchs kann zu Gelenk- und Skelettproblemen wie Arthrose und Hüft- oder Ellbogendysplasie führen. Auch Magendrehungen, Herz-Kreislauf-Probleme und eine verkürzte Lebenserwartung sind die [potenziellen] Folgen.
 
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Celine
7. Aug. 15:19
Wenn man aber bedenkt, wie groß, bzw. "klein" Doggen, Bernhardiner etc. noch vor 100-150 Jahren waren, überlege ich schon, ob extreme Größe nicht (wie extremer Zwergwuchs) eine Qual für das Tier sein kann?
Dazu zähle ich heutzutage besonders den American Bully XL und XXL. Je massiger der Hund, desto besser. Macht ja schließlich Eindruck, die damit verbundene Qual ist egal.
 
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Vivi &
7. Aug. 15:23
https://doggen-irschener-winkel.de/zucht/klassischer-typus
Ich hab gerade etwas auf der Seite der Züchterin rumgestöbert. Ich finde es krass zu lesen, wenn jemand von einem zehn Jahre alten Hund spricht, der im hohen Alter verstorben ist. Das ist kein hohes Alter. Mein Hund ist zehn und der ist ehrlich gesagt ähnlich aktiv wie als er fünf Jahre alt war. Und ich finde es wirklich furchtbar, wenn man sich selbst auf die Fahne schreibt, gesündere Hunde zu züchten, und diese Dissonanz nicht mehr wahrnimmt.
 
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Anja
7. Aug. 15:27
Doch, natürlich: Insbesondere der Riesenwuchs kann zu Gelenk- und Skelettproblemen wie Arthrose und Hüft- oder Ellbogendysplasie führen. Auch Magendrehungen, Herz-Kreislauf-Probleme und eine verkürzte Lebenserwartung sind die [potenziellen] Folgen.
Interessante Begegnung letztes Jahr: Ein Bernhardiner, der etwa so groß wie ein durchschnittlicher Berner Sennenhund war und einen Körperbau wie ein Kangal hatte (kräftig/muskulös aber überhaupt nicht schwerfällig). War eine Rückzüchtung, die aber nicht anerkannt ist (weil eben der "Standard" nicht erfüllt wurde)... toller Hund und flott am wandern...
 
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Julia 🐾Nero
7. Aug. 15:27
Ich hab gerade etwas auf der Seite der Züchterin rumgestöbert. Ich finde es krass zu lesen, wenn jemand von einem zehn Jahre alten Hund spricht, der im hohen Alter verstorben ist. Das ist kein hohes Alter. Mein Hund ist zehn und der ist ehrlich gesagt ähnlich aktiv wie als er fünf Jahre alt war. Und ich finde es wirklich furchtbar, wenn man sich selbst auf die Fahne schreibt, gesündere Hunde zu züchten, und diese Dissonanz nicht mehr wahrnimmt.
Aber die Lebenserwartung von großen Hunden ist nun mal geringer, als bei kleinen Hunden.
10 Jahre ist bei vielen großen Rassen ein Durchschnittswert. Und da redet man noch nicht mal von rießen Rassen.
Wenn eine deutsche Dogge durchschnittlich 6 bis 8 Jahre wird, sind 10 ein "stolzes" Alter.

Oder sehe ich das falsch?
 
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Sina
7. Aug. 15:27
Ich hab gerade etwas auf der Seite der Züchterin rumgestöbert. Ich finde es krass zu lesen, wenn jemand von einem zehn Jahre alten Hund spricht, der im hohen Alter verstorben ist. Das ist kein hohes Alter. Mein Hund ist zehn und der ist ehrlich gesagt ähnlich aktiv wie als er fünf Jahre alt war. Und ich finde es wirklich furchtbar, wenn man sich selbst auf die Fahne schreibt, gesündere Hunde zu züchten, und diese Dissonanz nicht mehr wahrnimmt.
Für deutsche Doggen ist 10 Jahre schon sehr alt, die werden normalerweise nicht älter als 6 oder 7.
Je grösser die Rasse, desto geringer ist ja die Lebenserwartung.

Somit hat die Züchterin nicht unrecht, spricht natürlich trotzdem jetzt nicht unbedingt dafür, sich diese Rasse anzuschaffen.

Edit: hat sich mit Julias Beitrag überschnitten