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Bianca
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zuletzt 15. Okt.

schlimmer Husten mit speichel auswurf

Guten Abend ich habe ein großes Problem mein Chihuahua Rüde 6 Jahre alt hat seit heute morgen um7. 50 Uhr sehr schlimmen Husten und schaumigen schleim Auswurf. Er quält sich jetzt schon damit seit sehr sehr vielen Stunden 14 um genau zu sein er spuckt und kommt überhaupt nicht mehr zur Ruhe.. Einen Tierarzt Termin habe ich nicht bekommen statt dessen nur was aus der Apotheke empfohlen bekommen Ambroksol ich sehe keine Verbesserung also ich meine das mein kleiner wenigstens etwas zur Ruhe kommt.. Es ist wirklich richtig schlimm und ich mache mir so richtige Sorgen denn bis morgen das der Tierarzt auf macht dauert es ja noch ewig.. Meine frage wäre jetzt. Gibt es denn irgendwas damit das Husten etwas nach lässt und mein Hund etwas zur Ruhe kommen und endlich mal schlafen kann der kleine ist fix und fertig ihm laufen schon die Tränen runter weil er so angesträngt davon ist. Es muss doch was geben was ich tun bitte können sie mir vielleicht helfen mit einem Tipp, Rat oder sowas ich bin langsam auch echt am Ende. Ich bedanke mich bei herzlich im voraus.
 
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Steffi
15. Okt. 08:42
Hallo Bianca , War er kürzlich in einer Hundepension oder seid ihr viel auf Spielwiesen oder in der Hundeschule? Anhand deiner Beschreibung liegt der Verdacht einer Infektiösen Tracheobronchitis, dem sogenannten Zwingerhustenkomplex, nahe. Hierbei handelt es sich um eine multifaktorielle Erkrankung mit der Beteiligung verschiedener Infektionserreger (Viren; häufig einhergehend mit einer bakteriellen Sekundärinfektion). Bei Fieber und eitrigem Nasenausfluss ist von einer bakteriellen Infektion auszugehen. Dann sollte eine Antibiotikatherapie begonnen werden. Es kann eine Tupferprobe von der Schleimhaut der Bindehäute und des Nasen-Rachenraumen entnommen werden und zur bakteriologischen Untersuchung eingeschickt werden. Nach Ergebnis des Antibiogramms kann die Therapie angepasst werden. Zur Stärkung des Immunsystems kann ein einmaliger Immun-Booster vom Tierarzt gespritzt werden (z.B. Zylexis). Zur Förderung des Schleim-Transports kann mit einer Inhalationstherapie drei- bis viermal täglich mit 0,9% Natrium-Chlorid- Lösung begonnen werden. Hierfür kannst du dir entweder ein Inhalationsgerät für Kinder oder ein Kaltverneblersystem aus der Apotheke holen. Alternativ kannst du Kochsalzlösung erhitzen, deinen Hund in eine Hundegitterbox platzieren und in Anwesenheit und unter Sichtkontrolle mit einem Laken abgedeckt 15 Minuten den Dampf inhalieren lassen. Zur Schleimlösung und zum besseren Abtransport kann unterstützend mit Bisolvon (Bromhexin: 3x 0,5 g täglich) und anschließender sogenannter Perkussionstherapie (beidseitiges Beklopfen des Brustkorbes mit der flachen Hand von hinten nach vorne) behandelt werden. Achtung: es kann kurzzeitig zur vermeintlichen Verschlimmerung der Symptome (Husten) kommen. Dies ist lediglich ein Zeichen für den Erfolg der Therapie! Der Schleim wird gut abgehustet! Zur Unterstützung der Atemwegsfunktion kann CaniPulmin liquid, ein Ergänzungsfuttermittel auf Kräuterextraktbasis (Thymian, Efeu) zweimal täglich für 7 bis 14 Tage über das Futter verabreicht werden (Hunde bis 10 kg: 1 - 2 ml, bis 20 kg: 2 - 4 ml, über 20 kg: 4 - 10 ml). (Im Falle schwerwiegender Atemnot mit zyanotischen Schleimhäuten ist eine Sauerstofftherapie unter tierärztlicher Beobachtung ratsam.) Da dieser Krankheitskomplex äußerst infektiös ist, müssen erkrankte Hunde isoliert werden. Bis zur vollständigen Genese ist der Kontakt zu Artgenossen insbesondere in Hundepensionen, größere Hundeansammlungen auf Spielwiesen sowie Besuche bei Hundeschulen ausdrücklich zu meiden. Auch wenn die Impfung keine 100%- ige Sicherheit garantiert und es sich um eine sogenannte „Non- Core- Komponente“ handelt, ist eine nach vollständiger Grundimmunisierung dennoch zu empfehlen und durchaus sinnvoll.