Hallo Lorelei,
Chronischer Durchfall, begleitet von Erbrechen und Gewichtsverlust, kann leider eine ganze Reihe an Ursachen haben. Um herauszufinden, woher die Probleme deines Hundes kommen, muss also eine weitreichende Diagnostik begonnen werden.
Zunächst würde ich dir empfehlen, ein großes Blutbild und eine große Kotuntersuchung inklusive Gastrointestinalem Profil anfertigen zu lassen.
Die Blutuntersuchung kann Anzeichen für organische Probleme oder Entzündungsprozesse im Körper liefern. Die Kotuntersuchung gibt Aufschluss über einen möglichen Parasitenbefall. In Kombination mit dem Gastrointestinalen Profil wird der Kot auf bestimmte Darmbakterien untersucht, die häufig Auslöser hartnäckiger, wiederkehrender Durchfallproblematiken sind. Typische Vertreter sind hier beisielsweise Samonellen oder Clostridien. Auch sollte eine Allergieabklärung in Form einer Eliminationsdiät erfolgen. Futtermittelunvertäglichkeiten sind häufige Auslöser therapieresistenter Durchfallerkrankungen.
Sind die Untersuchungen unauffällig, sollte eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums erfolgen. Hierbei können die Bauchorgane auf Aussehen und zum Teil auf ihre Funktion hin überprüft werden. Besondere Beachtung wird hierbei der Darmtrakt deines Hundes erhalten. Der Tierarzt kann mit Hilfe des Ultraschalls den Aufbau der Darmwand beurteilen sowie die Motilität, also die Funktionstüchtigkeit überprüfen. Der Ultraschall kann Hinweise auf chronische Absorptionsstörungen, wie beispielsweise eine Erkrankung mit IBD (Inflammatory Bowel Disease) geben. Die IBD ist eine chronische Darmerkrankung, die nur mithilfe einer gezielten Biopsieentnahme diagnostiziert werden kann. Je nach Befund der Ultraschalluntersuchung sollte anschließend eine Magen-Darm-Spiegelung erfolgen. Hierbei wird der Magen-Darm-Trakt deines Hundes mithilfe einer sehr kleinen Kamera ausgeleuchtet und auf Veränderungen hin überprüft. Ist auch dies unauffällig und der Grund für die Problematik deines Hundes immer noch nicht gefunden, kann ggf. ein MRT zur umfassenden Bildgebung der einzelnen Organe durchgeführt werden.
Wie du siehst ist der Weg der Diagnosestellung lang. Man versucht hierbei, immer zunächst mit den am wenigsten belastenden Diagnosemethoden anzufangen, wie Blutuntersuchung und Ultraschall. Weitreichendere Maßnahmen, bei denen eine Narkose erforderlich ist, wie eine Biopsieentnahme oder eine Endoskopie (Magen-Darm-Spiegelung) erfolgen erst, wenn die vorherigen Methoden keine eindeutige Diagnose zulassen.
Oft bringen schon Blut- und Kotuntersuchung sowie Ultraschall schon viele Ergebnisse. Es lohnt sich also, deinen Hund weitreichend durchchecken zu lassen, um der Ursache seiner Problematik auf den Grund zu gehen und ihm ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.
Ich wünsche euch beiden viel Erfolg und alles Gute 🐾
Vielen Dank für diese ausführliche Antwort. Wir waren beim Tierarzt und haben auf Anraten jetzt zunächst auf ein hypoallergenes Futter umgestellt und es wird eine Kotuntersuchung wg. Parasiten gemacht. Dann sehen wir weiter.