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Eva
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zuletzt 29. Mai

Vorder-/Hinterfuss: Durchtritt oder nicht?

Mein Mischling, 6 Jahre, davon 5 Jahre bei mir läuft seit ca. 2 Jahren öfters nicht rund und „ungern“ vor allem im Frühling (steigende Temperaturen). Vor 2 Jahren im Tierspital mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall, wurde nicht weiter abgeklärt nach erfolgreicher Behandlung und Schonung. Er gibt im Rücken in der Wirbelsäule auf leichten Druck nach wie vor öfters nach, d.h. ist schmerzempfindlich und lahmte vor 1 Jahr ohne ersichtlichen Grund oder Trauma am rechten Vorderfuss. MRT Hals-und Wirbelsäule inkl. Ellbogen (Check ED) wurde gemacht ohne Diagnose für Schmerzhaftigkeit. Kur mit Pregabalin (zuerst mit Physio und Akkupunktur/TCM versucht) hat dann geholfen und Lahmheit Vorderbein ist weg er läuft normal. Ich gehe weiterhin regelmässig in die Akkupunktur als Ergänzung. Energievolles Spazieren ist oft nicht (normalerweise ist er ein dynamischer freudiger Hund) und er wirkt abwesend resp. hängender Kopf, wenn ich ihn dann geistig beschäftige und Spaziergänge interessant und mit Übungen gestalte ist er aber begeistert bei der Sache. Ich bin etwas ratlos weil ich nicht weiss wieso er doch oft nicht rund läuft. Nun hat mich eine Hundefreundin auf seine Fussstellung angesprochen und die Frage gestellt ob diese normal ist. Nachdem ich etwas recherchiert habe, bin ich unsicher geworden und meine Frage ist: ist seine Fussstellung vorne und hinten normal oder gilt v.a. Vorderfuss als Durchtritt und könnte das ein Grund für unrundes Laufen sein? Ich weiss aktuell nicht weiter weil bisherige Untersuchungen unauffällig waren. Ich hoffe das Video resp. Foto ist brauchbar. Herzlichen Dank für eine kurze Einschätzung und evt. Tipp wo ich ansetzen könnte. Ich habe bisher schon ziemlich viel gemacht und bin froh um neue Ansätze
 
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Nora
Beliebteste Antwort
26. Mai 13:17
Hallo Eva, Bei einer wiederkehrenden, unspezifischen Lahmheit ist die Ursache leider oft schwer zu finden. Von den Fotos und dem Video ausgehen halte ich die Gelenkstellung deines Hundes für nicht auffällig. Die Karpalgelenke zeigen zwar eine deutliche Extensionswinkelung, jedoch würde ich dies nicht als pathologisch interpretieren. Ich denke also nicht, dass die wiederkehrende Lahmheit deines Hundes mit der Gelenkswinkelung der Vorder- oder Hintergliedmaßen in Verbindung steht. Nun bleibt natürlich die Frage, woraus die Lahmheit und Bewegungsunlust deines Hundes resultiert. Hier gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten. Rezidivierende Lahmheiten oder Lahmheiten, die sich je nach Tagesform in unterschiedlichem Ausmaß zeigen, können beispielsweise mit arthrotischen Gelenksveränderungen oder einer chronischen Entzündung der Bizepssehne einhergehen. Aber auch andere chronisch bestehende Probleme, wie eine Hüftgelenksdysplasie oder Rückenschmerzen können zu immer wieder auffallenden Störungen des Bewegungsablaufs führen. Einige Hunde hingegen zeigen eine hohe Empfindlichkeit an den Pfoten. Je nach Beschaffenheit des Untergrunds können auch hier Lahmheiten auftreten. Pfotenschuhe und die Wahl von weichen Untergründen beim Spaziergang bieten hier Abhilfe. Ich würde dir empfehlen, deinen Hund bei einem spezialisierten orthopädischen Tierarzt/Tierärztin vorzustellen. Eine eingehende orthopädische Untersuchung kann bereits weitreichende Anhaltpunkte liefern, wo das Problem deines Hundes sitzt. Mithilfe weiterer diagnostischer Maßnahmen kann dann Verdachtsmomenten spezifisch nachgegangen werden. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Nora
26. Mai 13:17
Hallo Eva, Bei einer wiederkehrenden, unspezifischen Lahmheit ist die Ursache leider oft schwer zu finden. Von den Fotos und dem Video ausgehen halte ich die Gelenkstellung deines Hundes für nicht auffällig. Die Karpalgelenke zeigen zwar eine deutliche Extensionswinkelung, jedoch würde ich dies nicht als pathologisch interpretieren. Ich denke also nicht, dass die wiederkehrende Lahmheit deines Hundes mit der Gelenkswinkelung der Vorder- oder Hintergliedmaßen in Verbindung steht. Nun bleibt natürlich die Frage, woraus die Lahmheit und Bewegungsunlust deines Hundes resultiert. Hier gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten. Rezidivierende Lahmheiten oder Lahmheiten, die sich je nach Tagesform in unterschiedlichem Ausmaß zeigen, können beispielsweise mit arthrotischen Gelenksveränderungen oder einer chronischen Entzündung der Bizepssehne einhergehen. Aber auch andere chronisch bestehende Probleme, wie eine Hüftgelenksdysplasie oder Rückenschmerzen können zu immer wieder auffallenden Störungen des Bewegungsablaufs führen. Einige Hunde hingegen zeigen eine hohe Empfindlichkeit an den Pfoten. Je nach Beschaffenheit des Untergrunds können auch hier Lahmheiten auftreten. Pfotenschuhe und die Wahl von weichen Untergründen beim Spaziergang bieten hier Abhilfe. Ich würde dir empfehlen, deinen Hund bei einem spezialisierten orthopädischen Tierarzt/Tierärztin vorzustellen. Eine eingehende orthopädische Untersuchung kann bereits weitreichende Anhaltpunkte liefern, wo das Problem deines Hundes sitzt. Mithilfe weiterer diagnostischer Maßnahmen kann dann Verdachtsmomenten spezifisch nachgegangen werden. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Eva
29. Mai 19:00
Hallo Eva, Bei einer wiederkehrenden, unspezifischen Lahmheit ist die Ursache leider oft schwer zu finden. Von den Fotos und dem Video ausgehen halte ich die Gelenkstellung deines Hundes für nicht auffällig. Die Karpalgelenke zeigen zwar eine deutliche Extensionswinkelung, jedoch würde ich dies nicht als pathologisch interpretieren. Ich denke also nicht, dass die wiederkehrende Lahmheit deines Hundes mit der Gelenkswinkelung der Vorder- oder Hintergliedmaßen in Verbindung steht. Nun bleibt natürlich die Frage, woraus die Lahmheit und Bewegungsunlust deines Hundes resultiert. Hier gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten. Rezidivierende Lahmheiten oder Lahmheiten, die sich je nach Tagesform in unterschiedlichem Ausmaß zeigen, können beispielsweise mit arthrotischen Gelenksveränderungen oder einer chronischen Entzündung der Bizepssehne einhergehen. Aber auch andere chronisch bestehende Probleme, wie eine Hüftgelenksdysplasie oder Rückenschmerzen können zu immer wieder auffallenden Störungen des Bewegungsablaufs führen. Einige Hunde hingegen zeigen eine hohe Empfindlichkeit an den Pfoten. Je nach Beschaffenheit des Untergrunds können auch hier Lahmheiten auftreten. Pfotenschuhe und die Wahl von weichen Untergründen beim Spaziergang bieten hier Abhilfe. Ich würde dir empfehlen, deinen Hund bei einem spezialisierten orthopädischen Tierarzt/Tierärztin vorzustellen. Eine eingehende orthopädische Untersuchung kann bereits weitreichende Anhaltpunkte liefern, wo das Problem deines Hundes sitzt. Mithilfe weiterer diagnostischer Maßnahmen kann dann Verdachtsmomenten spezifisch nachgegangen werden. Alles Gute euch beiden 🐾
Liebe Nora, vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort mit deinen Einschätzungen! Das schätze ich wirklich sehr. Eine orthopädische Untersuchung werde ich in Erwägung ziehen. Bis dann mache ich mit Akkupunktur weiter, da ich davon überzeugt bin und auch Besserung sichtbar. Er war schon in der Tierklinik mit Röntgen und MRI (keine HD,ED, leichte Spondylose, die aber vernachlässigbar sei und Schmerzen nicht erklären) und auch bei Physiotherapeut (Verspannung Ilipsoas und pectoralis superficialis) ein „gröberes offensichtliches Problem“ gibt es aktuell nicht. Entzündung ist es auch nicht, da Canidryl keine Verbesserung bewirkt. Was hilft ist Pregabalin gegen Nervenschmerzen. Ich glaube ich bin in guten Händen und versuch auch nicht zuviel rein zu interpretieren, weil sich das vielleicht auch überträgt, und freu mich wenn er supi drauf ist. Wenn er mal unrunder läuft, mache ich die Spaziergänge kürzer und dann gibts mehr geistige Arbeit, bei der er immer mit voller Begeisterung dabei ist👍. Zudem achte ich auf gutes Einwärmen und mache jeweils täglich eine Dehnungseinheit der Wirbelsäule. Liebe Grüsse aus der Schweiz und vielen Dank nochmals für deine Tipps 🙏🏻 . Wirklich grossartig! Eva & Tibi 🐾