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Claudia
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zuletzt 18. Sept.

Unerwünschtes Leckverhalten

Hallo Ich brauche eure Hilfe, mein Aussie ist 24 Wochen alt und scheint sich schon in der Pubertät zu befinden. Vorab zur Info er bekommt morgens barf u mittags u abends tf , reagiert aber manchmal mit Sodbrennen o.ä. Denn er schmatzt viel , hat Schluckauf u co. Deshalb bekommt er ulmenrinde u flohsamenschalen...morgens um kurz vor 5 fängt er an sich im genitalbereich zu lecken , seit 2 tagen auch die Pfoten. Jetzt meine Frage an euch, kann das mit der magensäure u einer futterunverträglichkeit zusammen hängen oder eher mit einer milbenallergie.? Was ratet ihr mir ? Mal nur Tf probieren oder nur barf? Wie schliesse ich das aus? Tagsüber leckt er sich kaum wenn dann nur am Genitalbereich. Bevor ich zum Tierarzt gehe wollte ich gern selber etwas ausschließen. Oder kann es an den Zähnen liegen? Vielen Dank Claudia mit sky
 
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Steffi
18. Sept. 11:11
Hallo Claudia, Man sollte rohes und gegartes Protein nicht in Kombination verfüttern, da der Magen-Darm-Trakt sich dann immer wieder neu an die Verdauung des jeweiligen Proteins anpassen muss. Im schlimmsten Fall kann dies zu Durchfall und Erbrechen führen. Es ist besser ausschließlich (Morgens UND abends) rohes Protein zu füttern, sprich zu Barfen ODER ausschließlich ein Trockenfutter zu geben. Beim Barfen sollte bei Heranwachsenden Hunden auf eine regelmäßige Neuberechnung der Ration geachtet werden! Diese muss mit Futterergänzungsmitteln, Mineralien und Vitaminen dem Alter, Gewicht und Hormonstatus angepasst werden, um Stoffwechselstörungen und Fehlbildungen während des Wachstums zu vermeiden. Es ist ratsam sich in regelmäßigen Abständen die Futterration von einem Spezialisierten Tierarzt (z.B. Futtermedicus oder ähnliche) berechnen zu lassen. Es kann sein, dass durch die Fütterung ausschließlich einer Proteinquelle das Pfotenlecken weniger wird. Um eine Futtermittelunverträglichkeit auszuschließen, muss über mindestens 6 Wochen ein einziges Futter (entweder BARF oder Trockenfutter) gefüttert werden. Auch jegliche Leckerlies oder Krümel vom Tisch sollten während dieser Phase der sogenannten Eliminationsdiät nicht verfüttert werden. Nach den 6 Wochen, wenn die Symptome verschwunden sind, kann ein sogenannter Provokationstest begonnen werden. Hier füttert man EIN neues Futtermittel dazu und beobachtet, ob die Symptome wieder anfangen. Wenn nach einer Woche keine Symptome aufgetreten sind, kann ein weiteres Futter probiert werden. Wenn Sie wieder Pfotenlecken zeigt, sollte dieses Futter nicht mehr gegeben werden und als Unverträglich eingestuft werden. Lässt sie sich denn ablenken? Hört sie auf, wenn du sie ansprichst? Dann solltest du sie auf jedenfalls ablenken, um ggf. einem „Tick“ entgegen zu wirken. Auch ein akuter Milbenbefall kann derartige Symptome verursachen. Neben der herkömmlichen Therapie mit Pyrethroiden (Advantix), Fipronil (Frontline v.a. als Spray auf die betroffenen Hautstellen gut anzuwenden) oder repellierenden Akarizidhalsbändern (Seresto, Scalibor) oder Antimilben-Shampoos, gibt es als Alternative nur die Vermeidung des Kontaktes mit Milben, sprich nicht durch Gräser, Wälder oder Felder spazieren gehen. Je nachdem, welche Stellen betroffen sind (die Pfoten und/oder der Bauch) kann der Hund mit einem Antimilben-Shampoo gebadet werden. Z.B. können Hunde mit verdünnter (500ppm) Amitraz-Lösung wöchentlich in Form von Bädern angewendet werden (Anwender sollte dabei Handschuhe tragen). Ebenfalls gibt es ein 10% -iges Hunde-Shampoo mit Lavendelduft von Icarex, mit welchem der Hund bei Bedarf bis zu drei mal wöchentlich gebadet werden darf. Das Lecken des Genitalbereichs kann darauf hindeuten, dass sie sich kurz vor ihrer ersten Läufigkeit befindet. Sowohl der Eintritt der Geschlechtsreife als auch das Verhalten vor der ersten Läufigkeit von Hündinnen unterliegt sehr starken individuellen und rassebedingten Schwankungen. Die Läufigkeitshormone steigen zum Ende des Anöstrus (Zeitraum zwischen zwei Läufigkeiten) und führen zur Verhaltensveränderung! Der Anöstrus hat eine Schwankungsbreite von 15-256 Tagen. Demzufolge ist es sehr schwierig einen Zeitraum festzulegen, in dem die Hündin sich auffällig zeigt. Sie kann unruhig, anhänglicher, schläfriger sein. Sie könnte sich häufiger lecken, manche hecheln vermehrt anderen ist übel, sie speicheln oder haben breiigeren Kot. Zeigt sie ähnliche Verhaltensveränderungen?