Hallo Michaela,
aufgrund des Alters deiner Hündin, der Lokalisation und des Aussehens würde auch ich zunächst von einer Arthrose ausgehen.
Arthrose ist eine fortschreitende Erkrankung, bei der es zu einer Schädigung des Gelenkknorpels und somit zu einem Verschleiß des Gelenks kommt. Im Rahmen einer Arthrose kann es zu knöchernen Zubildungen (Osteophyten) im Gelenksbereich kommen. Vermutlich entsteht hierdurch die harte Schwellung des Sprunggelenks deiner Hündin. Das Verdrehen des Beins nach außen ist vermutlich schmerzhaft bedingt. Im Verlaufe einer Arthrose kann es immer wieder zu akuten entzündlichen Reaktionen im Gelenk kommen, die eine Schmerzhaftigkeit in der Bewegung hervorrufen. Um dies auszugleichen, entlastet deine Hündin das Gelenk, wodurch die Fehlstellung hervorgerufen wird. Nicht immer macht sich eine Schmerzhaftigkeit im Gelenksbereich beim Abtasten des Gelenks bemerkbar.
Leider ist Arthrose nicht heilbar, es gibt jedoch einige Maßnahmen, mit denen du deine Hündin unterstützen kannst.
Gewicht
Zunächst ist es von grundlegender Bedeutung, dass du auf das Gewicht deiner Hündin achtest. Jedes Gramm zu viel stellt eine zusätzliche Belastung für die Knochen und Gelenke dar. Deine Hündin ist artgerecht ernährt, wenn die Taille deutlich sichtbar und die Rippen ohne Druck ertastbar sind.
Bewegung
Bei Arthrose sollte eine Überbelastung der Gelenke unbedingt verhindert werden. Somit sollten Bällchen/Stöckchen werfen, Springen in/aus dem Auto, auf das Sofa, etc. sowie (wenn möglich) Treppensteigen vermieden werden, da es bei diesen Bewegungen zu einer Stauchung der Wirbelsäule und einer kurzzeitig extremen Krafteinwirkung auf die Gelenke der Gliedmaßen kommt. Hunderampen können für das Einsteigen ins Auto eine tolle Alternative sein, und Aktivitäten wie Schwimmen oder Suchspiele bieten eine gelenkschonende Auslastung.
Futtermittel
Desweiteren gibt es eine ganze Reihe an Futtermittel, die bei arthrotischen Patienten einen sehr positiven Einfluss zeigen. Die enthaltenen Inhaltsstoffe, wie Chondroitin, Glukosamin, Omega3- und Omega6-Fettsäuren unterstützen den Gelenkstoffwechel und erhalten somit die Beweglichkeit. Zum Zusatz dieser Stoffe gibt es Alleinfuttermittel, die speziell für Hunde mit Bewegungserkrankungen angefertigt wurden. Beispielhafte Präparate sind Royal Canin Mobility® oder Hills Prescription j/d® . Du erhälst diese Futter bei deinem Tierarzt/deiner Tierärztin. Alternativ kannst du Futterzusatzstoffe verwenden, die als Pulver oder Pellets dem normalen Futter zugesetzt werden. Beispielhafte Präparate sind hier Grünlippmuschelpulver (verschiedene Anbieter), Canosan® , Collagile® oder RecoActiv GelenkTonicum® .
Physiotherapie
Durch physiotherapeutische Behandlungen werden gezielt Muskeln aufgebaut und so die Gelenke entlastet. Spezifische Muskelaufbau-Übungen, beispielsweise auf dem Unterwasserlaufband erhalten so die Beweglichkeit, beugen Fehlbelastungen vor oder korrigieren diese. Zudem können Magnetfeld- oder Wärmebehandlungen verspannte Muskulatur lockern und Schmerzen lindern. Eine regelmäßige Physiotherapie bieten Hunden mit Arthrose so eine deutliche Steigerung der Lebensqualität.
Entzündungshemmende Medikamente
Arthrose ist eine fortscheitende Erkrankung, die mit einer zunehmenden Schmerzhaftigkeit in der Bewegung einhergeht. Hier ist es wichtig frühzeitig einzugreifen, um zum einen die Entstehung von entlastungsbedingten Fehlstellungen (und somit weiterer Probleme) zu verhindern und zum anderen die Bewegungsfreude und Lebensqualität deiner Hündin zu erhalten. Da deine Hündin bereits eine Fehlstellung zeigt, würde ich dir empfehlen, dir von deinem Tierarzt/deiner Tierärztin entzündungshemmende Medikamente verschreiben zu lassen, die speziell auf arthrotische Erkrankungen angepasst sind und Schmerzen sowie entzündliche Prozesse lindern.
Natürlich kann ich ohne eingehende Untersuchung deiner Hündin aber keine gestützte Diagnose stellen. Wenn du sicher wissen möchtest, ob die Veränderungen am Sprunggelenk deiner Hündin arthrotisch bedingt sind, oder doch etwas anderes dahinter steckt, würde ich dir empfehlen dies durch weiterführende diagnostische Maßnahmen (beispielsweise Röntgen) in deiner Tierarztpraxis abklären zu lassen.
Alles Gute euch beiden 🐾