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Mona
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zuletzt 6. Juni

Schnitt am Ballen - Tierarzt nötig?

Meine Hündin verletzt sich recht oft am Ballen, weil sie immer so wild in unserem (ebenfalls wild gewachsenen) Garten tobt. Beim letzten Mal verheilte die Stelle super schnell, dieses Mal hat es mehr geblutet und trocknet einfach nicht ein - sie leckt sich auch ständig wund daran, aber wenn ich es verbinde, damit sie nicht rankommt, bleibt die Wunde ebenfalls feucht weil kein Sauerstoff an die Wunde gelangt. Aktuell ist Wundspray und Wundgel drauf - sollte ich dennoch nun am Feiertag zum Tierarzt oder ist das bis Dienstag ausreichend oder eventuell sogar von alleine ausgeheilt? Ich bin dieses Mal etwas unsicher.
 
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Steffi
6. Juni 13:13
Hallo, Da hast du schonmal sehr gute erste Hilfe geleistet! Du musst sie unbedingt vom Lecken abhalten, da es sonst zu einer Bakteriellen Sekundärinfektion kommen kann! Am besten natürlich mit einem Halskragen, falls vorhanden. Die Fläche sauber halten (mit lauwarmem Leitungswasser und fusselfreiem Gazetupfer reinigen). Gerne kannst du Manukasalbe (Honigsalbe) oder Iodsalbe aus der Apotheke darauf geben. Nähen ergibt am Ballen wenig Sinn, da die Nähte meist nicht halten. Es muss also sekundär zuheilen. Man kann versuchen mit Lasertherapie (beim Tierarzt oder Physiotherapeuten) die Wundheilung zu beschleunigen. Zusätzlich muss die Pfote wieder verbunden werden. Hierbei ist es wichtig die Zwischenzehenbereiche mit abgezupften Streifen Verbandswatte (z.B. Rolta) zu polstern (auch die Wolskralle!). Auf die Wunde solltest du zuvor am besten ein zugeschnittenes Stück Gazetupfer geben damit die Watte nicht in Wunde kommt. Anschließend sollte die Gliedmaße bis zum Sprunggelenk mit Verbandswatte (beginnend mit der Pfote) verbunden werden. Dann sollte die Pfote eine Schicht Mullbinde gewickelt werden (am besten fragst du in der Apotheke nach selbstklebendem Vermandsmaterial wie Peha-Haft/ kohäsive Fixierbinde). Diesen Verband solltest du je nach Sitz, und Trockenheit alle 2-3 Tage wechseln. Es ist ausgesprochen wichtig, dass er NICHT nass wird. Um dies beim aktuellen Wetter zu vermeiden, kannst du während des Gassigangs eine Tüte oder eine Einmalhandschuh darüber stülpen. Du solltest sie zusätzlich etwas schonen und zunächst lieber kleinere Runden mit ihr gehen. Ballen heilen leider nur sehr langsam. Ihr müsst also etwas Geduld mitbringen. Sollte es schlimmer werden oder eitern, muss ein Tierarzt aufgesucht werden. Ggf. muss ein Antibiotikum dazugegeben werden.