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Katharina
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Anzahl der Antworten 8
zuletzt 6. Juli

Schlappheit durch Futtermittelallergie?

Moin, meine 4 jährige Mischlingshündin wurde in den letzten 6 Monaten immer schlapper, schaffte kaum 30 min Spaziergänge (vorher waren es 60-90 min). Der Tierarzt untersuchte ihr Blut und machte ein Röntgenbild. Babesien war das Ergebniss, sie bekam 2 Cabesia Spritzen aber die Schlappheit blieb. Nun wurde festgestellt dass ihr Cortisolwert zu niedrig war und es wird kommende Woche auf Morbus addison getestet. Jetzt meinte die Tierärztin aber dass es durchaus auch vom Futter kommen kann. Was passen würde, denn ich habe vor 7 Monaten ihr Futter etwas umgestellt. Wisst ihr ob so eine "Lauffaulheit" von einer Allergie kommen kann? Ansonsten ist sie sehr gut drauf und im Spiel mit anderen Hunden auch recht agil.
 
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Steffi
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4. Juli 22:57
Es ist ratsam den Hund auf andere mögliche Erkrankungen zu untersuchen, die im Zusammenhang mit der Schlappheit stehen können. Hierzu zählen beispielsweise Morbus Addison, eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder auch Herzerkrankungen. Die Zusammensetzung des Trockenfutters erscheint bedarfsgerecht und sorgt vermutlich eher nicht für die Schlappheit. Dennoch sollte lieber bei einem Futtermittel geblieben werden. Fallen die denn zusätzlich Fellveränderungen auf oder kratzt sie sich in letzter Zeit häufiger die Ohren?
 
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Steffi
28. Juni 20:37
Hallo Katharina, Kommt deine Hündin aus dem Ausland oder warst du mit ihr im Urlaub? Wenn ja, woher/wo? Sind weitere Reisekrankheiten untersucht worden? Was fütterst du deiner Hündin denn aktuell (Futtermarke/Hersteller, gerne mit Bild)? Wie viele Mahlzeiten á wie viel Gramm bekommt sie täglich?
 
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Katharina
28. Juni 21:32
Hallo Steffi, sie kommt aus Rumänien, ist seit 2 Jahren in Deutschland und wir waren letztes Jahr im Spätsommer mit ihr in den franz. Pyrenäen. Es wurde Leishmaniose, Babesiose, Borellien, Ehrlichia canis, anaplasmose, hepatozoon spp. und mikrofilarien getestet. Und mir Babesien war auf das ca 10 fache (98.4) des Referenz Wertes (<14) angestiegen. Sie bekommt Naturavetal Trocken- und Nassfutter gemischt (Lamm und Rind und ab und zu Mal Lachs oder Wild als Nassfutter). Insgesamt bekommt sie 375g am Tag, die Futterempfehlung sind 3% des Körpergewichts. Diese bekommt sie aufgeteilt in 2 Mahlzeiten pro Tag. Da sie bisher gemischtes Futter gut vertragen hat habe ich mir da in den letzten Monaten keine Gedanken drüber gemacht, und vielleicht etwas übertrieben? Ich habe Mal die Zutatenliste und die analytische Zusammensetzung des Trofu beigefügt.
 
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Katharina
28. Juni 21:32
Hallo Steffi, sie kommt aus Rumänien, ist seit 2 Jahren in Deutschland und wir waren letztes Jahr im Spätsommer mit ihr in den franz. Pyrenäen. Es wurde Leishmaniose, Babesiose, Borellien, Ehrlichia canis, anaplasmose, hepatozoon spp. und mikrofilarien getestet. Und mir Babesien war auf das ca 10 fache (98.4) des Referenz Wertes (<14) angestiegen. Sie bekommt Naturavetal Trocken- und Nassfutter gemischt (Lamm und Rind und ab und zu Mal Lachs oder Wild als Nassfutter). Insgesamt bekommt sie 375g am Tag, die Futterempfehlung sind 3% des Körpergewichts. Diese bekommt sie aufgeteilt in 2 Mahlzeiten pro Tag. Da sie bisher gemischtes Futter gut vertragen hat habe ich mir da in den letzten Monaten keine Gedanken drüber gemacht, und vielleicht etwas übertrieben? Ich habe Mal die Zutatenliste und die analytische Zusammensetzung des Trofu beigefügt.
Und die Zutaten:)
 
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Steffi
4. Juli 22:57
Es ist ratsam den Hund auf andere mögliche Erkrankungen zu untersuchen, die im Zusammenhang mit der Schlappheit stehen können. Hierzu zählen beispielsweise Morbus Addison, eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder auch Herzerkrankungen. Die Zusammensetzung des Trockenfutters erscheint bedarfsgerecht und sorgt vermutlich eher nicht für die Schlappheit. Dennoch sollte lieber bei einem Futtermittel geblieben werden. Fallen die denn zusätzlich Fellveränderungen auf oder kratzt sie sich in letzter Zeit häufiger die Ohren?
 
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Katharina
5. Juli 07:19
Moin Steffi, entschuldige ich hatte vergessen zu schreiben, dass der Test auf Morbus Addison negativ war. Das Herz hatte die Tierärztin abgehört ich weiß nicht ob das reicht um Erkrankungen auszuschließen? Ich starte nun mit einem neuen Monoprotein Futter (Wolfsblut Strauß und Banane). Sie sagte mir ich solle alle Fleischsorten die ich bisher genutzt habe weglassen für eine Weile und dann könne ich es nochmal mit zb Lamm versuchen. Sie kratzt sich tatsächlich häufiger am Ohr, damit war ich vor längerem bei zwei anderen Tierärzten und beide meinten sie habe weder eine Entzündung noch Milben deshalb sei es wohl eher psychosomatisch. Aber vielleicht reduziert sich das mit neuem Futter ja auch.
 
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Steffi
6. Juli 00:17
In der Regel nimmt man beim Verdacht auf Morbus Addison spezielle Blutproben ab. Eine vorangegangene Blutuntersuchung und die allgemeine Untersuchung (inklusive das Abhören des Herzens), können erste Hinweise auf die Erkrankung geben. Anhand der Blutbefunde fällt eine beispielsweise Elektrolytverschiebung (Kalium erhöht, Natrium erniedrigt)oder niedrige Cortisolwerte auf und der Herzschlag wäre verlangsamt. Bei dieser Monoprotein Fütterung handelt es sich um eine sogenannte Eliminations-/Ausschlussdiät. Diese stellt eine der ersten therapeutischen Schritte dar und sollte strikt durchgeführt werden. Du musst darauf achten, dass sie über einen Zeitraum von mindestens 6-8 Wochen auch wirklich NUR das Futter bekommt (Keine Leckerlies, keine Kaustangen, Leberwurst oder sonst etwas vom Tisch…) Das kleinste Häppchen kann den diätetischen Effekt zu Nichte machen, sodass kein Erfolg ersichtlich wird. Das Ohrenkratzen könnte durchaus im Zusammenhang mit der Futtermittelallergie im Zusammenhang stehen.
 
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Katharina
6. Juli 09:17
Vielen Dank für die Hilfe. Für M.Addison wurde dieser Stresstest gemacht, nach anfänglichen Verdacht aufgrund von niedrigen Cortisolwerten. Zu der Ernährung habe ich noch eine kurze Frage, ich habe mich nun für Strauß entschieden. Sie bekam immer eine Nass-/Trockenmischung. Das würde ich gerne beibehalten. Mir wurde von Happy Dog Africa empfohlen und von Terra Canis das Nassfutter. Das Trofu wäre Strauß & Kartoffel und das Nassfutter Strauß und Pastinake. Ist das in Ordnung oder sollte man ebenfalls strickt bei einem Gemüse bleiben? Ansonsten gäbe es ja noch das von Wolfsblut, da sind zumindest mehrere Sachen an Obst, Gemüse und Kräutern drin. Aber ich habe Sorge, dass das zu viel wäre.
 
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Steffi
6. Juli 23:36
In erster Linie ist die Proteinquelle (Fleisch) ausschlaggebend für die Elimiationsdiät und nicht das Gemüse. Zu Beginn sollte man sich dennoch auf einen Futtermittelhersteller beschränken. Wenn es davon kein Nassfutter gibt, kannst du erstmal darauf verzichten. Nach 6 Wochen strikter, ausschließlicher Fütterung des einen Futters kann wöchentlich ein weiteres Futter zugegeben werden. Sofern sich die Symptome innerhalb dieser Woche nicht wieder verschlimmert haben, kann ein weiteres Futtermittel ausprobiert werden. Dieses Verfahren wird als Provokationstest bezeichnet und gibt Aufschluss über Futtermittel, auf die der Hund überempfindlich reagiert. Zeigt er nach Zugabe des neuen Futters innerhalb der Woche Magen-Darm-Symptome muss wieder von vorn begonnen werden mit 6 Wochen ausschließlicher Fütterung des verträglichen Futters (bis die Symptome vollständig verschwunden sind).