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Silvia
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zuletzt 4. Juli

Rüde tropft

Hallo mal wieder! Mein Rüde, 1,5Jahre jung, tropft schon länger immer wieder- mal mehr, mal weniger aus dem Penis. Ich reinige und spüle ihn immer wieder. Um dies wegzubekommen muss man wohl kastrieren. Nun meine Frage: Hat jemand dazu Erfahrungswerte? Ist das tropfen tatsächlich weg nach der Kastration? Ist es mit einem Chip auch möglich, dass das tröpfeln aufhört? Danke für euren Input!
 
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Steffi
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1. Juli 18:55
Hallo Silvia, Das hört sich sehr nach einem sogenannten Präputialkatarrh. Durch die vermehrte Sekretion der Drüsen der Vorhautschleimhaut kommt es zum permanenten Ausfluss, wodurch der Hund ständig tropft und/oder ggf. vermehrt leckt. Der Vorhautkatarrh beeinträchtigt die Gesundheit des Hundes nicht! Ist aber oft für uns als Besitzer unhygienisch und unangenehm. Als Ursache stehen hormonelle Faktoren im Vordergrund, aber auch individuelle Bedingungen und die Haltung werden diskutiert. Eine Kastration führt sehr häufig zum Verschwinden der Symptome. Bei der sogenannten chemischen Kastration wird kontinuierlich in geringer Dosis ein Hormonpräparat verabreicht, welches die Senkung des Plasmatestosteronspiegels bewirkt. Dadurch kann hormonell bedingtes Tröpfeln gestoppt werden. Der Hormonchip bietet eine gute Aussagekraft über den möglichen Zustand nach einer Chirurgischen Kastration. Wenn du dir unsicher bist, ob eine Kastration in Frage kommt, ist dies also eine gute Alternative. Um zu sehen, wie er darauf reagiert, empfiehlt es sich erst den „kleinen“ Halbjahres-Chip anzuwenden.
 
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Steffi
1. Juli 18:55
Hallo Silvia, Das hört sich sehr nach einem sogenannten Präputialkatarrh. Durch die vermehrte Sekretion der Drüsen der Vorhautschleimhaut kommt es zum permanenten Ausfluss, wodurch der Hund ständig tropft und/oder ggf. vermehrt leckt. Der Vorhautkatarrh beeinträchtigt die Gesundheit des Hundes nicht! Ist aber oft für uns als Besitzer unhygienisch und unangenehm. Als Ursache stehen hormonelle Faktoren im Vordergrund, aber auch individuelle Bedingungen und die Haltung werden diskutiert. Eine Kastration führt sehr häufig zum Verschwinden der Symptome. Bei der sogenannten chemischen Kastration wird kontinuierlich in geringer Dosis ein Hormonpräparat verabreicht, welches die Senkung des Plasmatestosteronspiegels bewirkt. Dadurch kann hormonell bedingtes Tröpfeln gestoppt werden. Der Hormonchip bietet eine gute Aussagekraft über den möglichen Zustand nach einer Chirurgischen Kastration. Wenn du dir unsicher bist, ob eine Kastration in Frage kommt, ist dies also eine gute Alternative. Um zu sehen, wie er darauf reagiert, empfiehlt es sich erst den „kleinen“ Halbjahres-Chip anzuwenden.
 
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Silvia
2. Juli 10:37
Hallo Silvia, Das hört sich sehr nach einem sogenannten Präputialkatarrh. Durch die vermehrte Sekretion der Drüsen der Vorhautschleimhaut kommt es zum permanenten Ausfluss, wodurch der Hund ständig tropft und/oder ggf. vermehrt leckt. Der Vorhautkatarrh beeinträchtigt die Gesundheit des Hundes nicht! Ist aber oft für uns als Besitzer unhygienisch und unangenehm. Als Ursache stehen hormonelle Faktoren im Vordergrund, aber auch individuelle Bedingungen und die Haltung werden diskutiert. Eine Kastration führt sehr häufig zum Verschwinden der Symptome. Bei der sogenannten chemischen Kastration wird kontinuierlich in geringer Dosis ein Hormonpräparat verabreicht, welches die Senkung des Plasmatestosteronspiegels bewirkt. Dadurch kann hormonell bedingtes Tröpfeln gestoppt werden. Der Hormonchip bietet eine gute Aussagekraft über den möglichen Zustand nach einer Chirurgischen Kastration. Wenn du dir unsicher bist, ob eine Kastration in Frage kommt, ist dies also eine gute Alternative. Um zu sehen, wie er darauf reagiert, empfiehlt es sich erst den „kleinen“ Halbjahres-Chip anzuwenden.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Nun ist mein Rüde ja erst 1,5 Jahre alt, ich wollte ihn ungern so früh kastrieren/oder mit dem Hormonchip chippen- wenn überhaupt. Gibt es dazu Erfahrungswerte welches Alter optimal dafür wäre? Das tropfen ist aktuell (wohl pubertär-hormon-bedingt) schon viel und im Haus schon sehr unhygienisch um das die nächsten 15 Jahre so zu lassen😅
 
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Steffi
4. Juli 23:59
Deine Zweifel sind berechtigt! Bei der sogenannten chemischen Kastration wird kontinuierlich in geringer Dosis ein Hormonpräparat verabreicht, welches die Senkung des Plasmatestosteronspiegels bewirkt. Testosteron spielt bei wachsenden Hunden eine entscheidende Rolle für das Knochen- und Muskelwachstum. Die Anwendung eines Solchen Chips ist bei noch nicht geschlechtsreifen Hunden noch nicht untersucht. Man geht aber davon aus, dass durch die Testosteronreduktion das Wachstum und die Reife der Rüden ebenso gehemmt wird, wie bei der chirurgischen Kastration. Daher wird empfohlen, vor dem Einleiten einer Behandlung das Eintreten der Geschlechtsreife abzuwarten. Die Geschlechtsreife bei Hunden unterliegt starken individuellen als auch rassebedingten Schwankungen. Bei einem kleinwüchsigen Hund sollte sie im Alter von einem Jahr abgeschlossen sein und einer Kastration nichts im Wege stehen. Bei großwüchsigen Rassen kann durchaus bis zur Vollendung des 24. Lebensmonats gewartet werden.