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Anke🐾
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zuletzt 29. Mai

Pollenallergie

Hallo liebes Experten Thema ich habe mal ein Anliegen an euch und zwar mein Hund hat eine leichte Pollenallergie und ich wollte mal um Tipps bitten sie hat ständig gerötete Augen und Kratz sich draußen und auch drinne nach dem Spatziergang schüttelt sich auch und niest ebenfalls. Währe euch sehr dankbar für Tipps
 
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Nora
29. Mai 14:09
Hallo Anke, Eine Pollenallergie ist eine Form der sogenannten Atopischen Dermatitis (Umweltallergie). Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem des Hundes auf einen bestimmten Stoff (Allergen) in überschießender Weise. Bei deinem Hund stellen bestimmte Pollen dieses Allergen dar. Eine Umweltallergie kann auf zweierlei Arten angegangen werden: symptomatisch in Form juckreizlindernder Medikamente, oder es kann mithilfe einer Desensibilisierung versucht werden die Ursache, also die überschießende Immunantwort, zu bekämpfen. Bei einer Desensibilisierung wird mithilfe eines Haut- oder Bluttest zunächst das oder die auslösenden Allergene genau bestimmt. Anschließend wird eine Desensibilisierungslösung angefertigt und dem Hund in regelmäßigen Abständen unter die Haut gespritzt. Hintergrund dieses Vorgehens ist es, das Immunsystem des Hundes Stück für Stück an das Allergen zu gewöhnen. Der Körper wird mit jeder Injektion einer winzig kleinen Allergenmenge ausgesetzt. So soll er den Stoff langsam kennenlernen, sodass er nicht mehr in überschießendem Maße auf das Allergen reagiert. Eine Desensibilisierung ist eine lebenslange Therapie. Mit etwas Übung kann der Besitzer die Injektionen nach erfolgter Einstellung aber auch selbstständig zuhause durchführen. Eine Desensibilisierung erzielt bei einem Großteil der Hunde eine deutliche Linderung der Symptome. Einige erreichen sogar eine komplette Symptomlosigkeit. Bei der symptomatischen Therapie erhält der Hund juckreizlindernde Medikamente. Neuste Ansätze gehen hierbei die Unterdrückung der juckreizauslösenden Botenstoffe (Interleukine) im Körper an. Medikamente, wie beispielsweise "Cytopoint", enthalten Monoklonale Antikörper, die die juckreizauslösenden Botenstoffe neutralisieren. Diese neuartigen Medikamente sind nicht nur extrem wirksam, sonder im Vergleich zum bisher genutzten Kortison auf nahezu frei von Nebenwirkungen. Aber auch andere Juckreizlindernde Medikamente, wie "Apoquel" oder "Atopica" kommen bei Umweltallergikern zur symptomatischen Behandlung zum Einsatz. Ich würde dir somit empfehlen, dich bei deinem Tierarzt/deiner Tierärztin bezüglich einer Allergietherapie genau beraten zu lassen. Zusätzlich kannst du deinem Hund durch Allergenvermeidung Lindeurng verschaffen. Versuche eure Spazeirgänge auf Zeiten zu legen, in denen der Pollenflug möglichst gering ist, wie beispielsweise nach einem Regenschauer. Nach jedem Spaziergäng kannst du deinen Hund feucht abwischen oder duschen, um die Pollen aus dem Fell zu entfernen. Spezielle Shampoos, wie beispielsweise "Allermyl" stärken die Hautbarriere und unterstützen somit die Juckreizlinderung. Und auch essentieller Fettsäuren helfen, die natürliche Hautbarriere zu stärken und die Hautgesundheit zu fördern. Zur Zugabe essentieller Fettsäuren kannst du beispielsweise Lachsöl dem Futter zusetzten, oder auf speziell angefertigte Produkte wie Öl-Kapseln oder Spot-Ons zurückgreifen. Alles Gute euch beiden 🐾