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Marion
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Anzahl der Antworten 5
zuletzt 7. Feb.

Pfoten werden stark geleckt

Meine Hündin 1Jahr aus Rumänien ist jetzt seit 1 Jahr bei uns. Seit ein paar Tagen leckt sie sich ständig an den Pfoten. Man sieht leider nichts. Manchmal leckt sie so viel das es auch wund wird.hab’s schon mit Wickel versucht dann geht es ein paar Stunden gut bevor sie wieder ran geht. Sie hächelt sehr viel grad denke aber das es von der leckerei ist. vielen Dank schon Mal im Voraus.
 
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Nora
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7. Feb. 21:15
Hallo Marion, starkes Belecken der Pfoten steht oftmals in Zusammenhang mit einer Allergie. Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf einen bestimmten Stoff (Allergen). Ca. 10-15% aller Hunde leiden unter einer Allergie. Das Immunsystem des Hundes sieht hierbei einen eigentlich harmlosen Stoff (Allergen) als körperfremd an und beginnt, diesen zu bekämpfen. Hierdurch entsteht die typische Symptomatik einer Allergie, bei der v.a. der Juckreiz im Vordergrund steht. Dieser äußert sich bei vielen Hunden durch das städnige Belecken der Pfoten. Bei einer Allergie kann zwischen einer Umweltallergie (Atopische Dermatitis/Atopie), einer Futtermittelallergie und einer Kontaktallergie unterschieden werden. Bei einer Atopischen Dermatitis reagiert der Körper auf Stoffe aus der Umwelt, wie beispielsweise Gräser, Pollen oder Hausstaubmilben. Häufig tritt eine Atopische Dermatitis nur zu bestimmten Jahreszeiten auf (Blühzeitpunkt bestimmter Pflanzen), sie kann aber auch das ganze Jahr über auffällig sein (Hausstaub-, Futtermilben). Bei einer Futtermittelallergie stellt ein Futterbestandteil, zumeist eine bestimmte Proteinart, das auslösende Allergen dar. Eine Futtermittelallergie wird oft von weitere Symptome, wie Durchfall oder Erbrechen begleitet. Sie kann sich aber auch nur in Form von Juckreiz, ganz ohne Gastrointestinale Symptome bemerkbar machen. Bei einer Kontaktallergie reagiert der Körper auf eine Substanz, mit der er in Kontakt kommt. Häufig handelt es sich um Bestandteile des Halsbandes oder das Waschmittel, mit dem die Hundedecken gewaschen werden. Um herauszufinden, ob das Belecken der Pfoten durch eine Allergie hervorgerufen wird, müssen verschiedene Unetrsuchungen bei deinem Hund durchgeführt werden. Die Diagnose "Allergie" ist eine Ausschlussdiagnose. Das heißt, es müssen zunächst alle anderen Möglichkeiten, die zur selben Symptomatik führen könnten, ausgeschlossen werden. Hierfür werden mithilfe spezieller Hautuntersuchungen bakterielle Infektionen oder ein Pilzbefall ausgeschlossen und durch ein Blutbild eine hormonelle oder organische Problematik überprüft. Sind diese Untersuchungen unauffällig, festigt sich der Allergieverdacht. Nun muss überprüft werden, um welche Allergieform es sich handelt. Hierfür wird zunächst eine strikte Eliminationdiät über ca. 10 Wochen durchgeführt. Sinn dieser Diät ist es, neuwertige Proteine und Kohlenhydrate zu füttern, um eine Reaktion des Körpers auf bisherige Proteine- und Kohlenhydrate zu überprüfen. Wichtig ist, dass während der Diät ausschließlich das verschriebene Futter gefüttert wird und der Hund nichts außer der Reihe erhält! Bessert sich die Symptomatik unter der Diät, kann von einer Futtermittelallergie ausgegangen werden. Hier wird im Anschluss mithilfe von Provokationsproben der genaue Auslöser herauskristallisiert. Bessert sich die Symptomatik unter der Eliminationsdiät nicht, hat man die Diagnose "Atopische Dermatitis". Bei einer Atopischen Dermatitis hat man zwei therapeutische Möglichkeiten: Eine symptomatische Terapie oder eine Desensibilisierung. Für eine Desensibilisierung wird ein Allergietest (in Form eine Hauttests oder eines Bluttests) angefertigt. Dieser muss durch einen erfahrenen Tiermedizinischen Dermatologen genau interpretiert werden und gibt dann Aufschluss über die auslösenden Allergene. Mithilfe speziell angefertigter Desensibilisierungslösungen wird der Körper des Hundes während der Therapie an diese Allergene gewöhnt. Ziel ist es also, dass der Körper des Hundes anschließend nicht mehr auf die Allergene reagiert. Eine Desensibilisierung bringt bei ca. 70% der Hunde eine deutliche Besserung. Bei einigen Hunden verschwindet die Symptomatik sogar komplett. Bei einer symptomatischen Therapie wird lediglich der Juckreiz des Hundes unterdrückt. Dies erfolgt durch die lebenslange Therapie mit juckreizunterdrückenden Medikamenten wie Apoquel oder Cytopoint. Die Diagnose "Allergie" ist leider ein längerer und natürlich auf finanziell aufwendiger Weg - aber er lohnt sich, um dem Hund dauerhaft zu helfen. Ich würde dir somit empfehlen, deinen Hund tierärztlich unetrsuchen zu lassen. Der Tierarzt kann mithilfe einer eingehenden Untersuchung beurteilen, ob das Belecken der Pfoten auf eine Allergie hinweist, oder die Pfoten deines Hundes Anzeichen für eine andere Problematik, wie beispielsweise einen eingetretenen Fremdkörper geben. Sollte der Tierarzt nach der Untersuchung von einer Allergie ausgehen würde ich dir empfehlen, eine umfangreiche Allergieabklärung durchführen zu lassen, um die Symptomatik deines Hundes langfristig zu bessern. Viel Erfolg und alles Gute euch beiden 🐾
 
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Nora
6. Feb. 18:59
Hallo Marion, Leckt sich deine Hündin an allen vier Pfoten gleich stark? Sind die Pfoten gerötet, oder ist die Haut verändert? Ist deine Hündin kastriert? Falls nein, wann war ihre letzte Läufigkeit? Zeigt deine Hündin Juckreiz, wiederkehrende Ohrenentzündungen oder Durchfall? Ist das Allgemeinbefinden deiner Hündin ansonsten ungestört - frisst und trinkt sie normal? Ist sie fit und munter?
 
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Marion
6. Feb. 19:20
Hallo Marion, Leckt sich deine Hündin an allen vier Pfoten gleich stark? Sind die Pfoten gerötet, oder ist die Haut verändert? Ist deine Hündin kastriert? Falls nein, wann war ihre letzte Läufigkeit? Zeigt deine Hündin Juckreiz, wiederkehrende Ohrenentzündungen oder Durchfall? Ist das Allgemeinbefinden deiner Hündin ansonsten ungestört - frisst und trinkt sie normal? Ist sie fit und munter?
Danke für die schnelle Antwort, ja sie ist kastriert. Nein sie kratzt sich nicht irgendwo am Körper nur die Pfoten mal mehr mal garnicht oder seltener.manchmal ist es so schlimm das sie nicht aufhört damit. Keine Ohrenentzündung auch kein Furchfall. Sie frisst ganz normal ja sie ist sehr fit
 
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Marion
7. Feb. 08:16
So ist es bei einer Pfote wo sie besonders stark leckt
 
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Nora
7. Feb. 21:15
Hallo Marion, starkes Belecken der Pfoten steht oftmals in Zusammenhang mit einer Allergie. Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf einen bestimmten Stoff (Allergen). Ca. 10-15% aller Hunde leiden unter einer Allergie. Das Immunsystem des Hundes sieht hierbei einen eigentlich harmlosen Stoff (Allergen) als körperfremd an und beginnt, diesen zu bekämpfen. Hierdurch entsteht die typische Symptomatik einer Allergie, bei der v.a. der Juckreiz im Vordergrund steht. Dieser äußert sich bei vielen Hunden durch das städnige Belecken der Pfoten. Bei einer Allergie kann zwischen einer Umweltallergie (Atopische Dermatitis/Atopie), einer Futtermittelallergie und einer Kontaktallergie unterschieden werden. Bei einer Atopischen Dermatitis reagiert der Körper auf Stoffe aus der Umwelt, wie beispielsweise Gräser, Pollen oder Hausstaubmilben. Häufig tritt eine Atopische Dermatitis nur zu bestimmten Jahreszeiten auf (Blühzeitpunkt bestimmter Pflanzen), sie kann aber auch das ganze Jahr über auffällig sein (Hausstaub-, Futtermilben). Bei einer Futtermittelallergie stellt ein Futterbestandteil, zumeist eine bestimmte Proteinart, das auslösende Allergen dar. Eine Futtermittelallergie wird oft von weitere Symptome, wie Durchfall oder Erbrechen begleitet. Sie kann sich aber auch nur in Form von Juckreiz, ganz ohne Gastrointestinale Symptome bemerkbar machen. Bei einer Kontaktallergie reagiert der Körper auf eine Substanz, mit der er in Kontakt kommt. Häufig handelt es sich um Bestandteile des Halsbandes oder das Waschmittel, mit dem die Hundedecken gewaschen werden. Um herauszufinden, ob das Belecken der Pfoten durch eine Allergie hervorgerufen wird, müssen verschiedene Unetrsuchungen bei deinem Hund durchgeführt werden. Die Diagnose "Allergie" ist eine Ausschlussdiagnose. Das heißt, es müssen zunächst alle anderen Möglichkeiten, die zur selben Symptomatik führen könnten, ausgeschlossen werden. Hierfür werden mithilfe spezieller Hautuntersuchungen bakterielle Infektionen oder ein Pilzbefall ausgeschlossen und durch ein Blutbild eine hormonelle oder organische Problematik überprüft. Sind diese Untersuchungen unauffällig, festigt sich der Allergieverdacht. Nun muss überprüft werden, um welche Allergieform es sich handelt. Hierfür wird zunächst eine strikte Eliminationdiät über ca. 10 Wochen durchgeführt. Sinn dieser Diät ist es, neuwertige Proteine und Kohlenhydrate zu füttern, um eine Reaktion des Körpers auf bisherige Proteine- und Kohlenhydrate zu überprüfen. Wichtig ist, dass während der Diät ausschließlich das verschriebene Futter gefüttert wird und der Hund nichts außer der Reihe erhält! Bessert sich die Symptomatik unter der Diät, kann von einer Futtermittelallergie ausgegangen werden. Hier wird im Anschluss mithilfe von Provokationsproben der genaue Auslöser herauskristallisiert. Bessert sich die Symptomatik unter der Eliminationsdiät nicht, hat man die Diagnose "Atopische Dermatitis". Bei einer Atopischen Dermatitis hat man zwei therapeutische Möglichkeiten: Eine symptomatische Terapie oder eine Desensibilisierung. Für eine Desensibilisierung wird ein Allergietest (in Form eine Hauttests oder eines Bluttests) angefertigt. Dieser muss durch einen erfahrenen Tiermedizinischen Dermatologen genau interpretiert werden und gibt dann Aufschluss über die auslösenden Allergene. Mithilfe speziell angefertigter Desensibilisierungslösungen wird der Körper des Hundes während der Therapie an diese Allergene gewöhnt. Ziel ist es also, dass der Körper des Hundes anschließend nicht mehr auf die Allergene reagiert. Eine Desensibilisierung bringt bei ca. 70% der Hunde eine deutliche Besserung. Bei einigen Hunden verschwindet die Symptomatik sogar komplett. Bei einer symptomatischen Therapie wird lediglich der Juckreiz des Hundes unterdrückt. Dies erfolgt durch die lebenslange Therapie mit juckreizunterdrückenden Medikamenten wie Apoquel oder Cytopoint. Die Diagnose "Allergie" ist leider ein längerer und natürlich auf finanziell aufwendiger Weg - aber er lohnt sich, um dem Hund dauerhaft zu helfen. Ich würde dir somit empfehlen, deinen Hund tierärztlich unetrsuchen zu lassen. Der Tierarzt kann mithilfe einer eingehenden Untersuchung beurteilen, ob das Belecken der Pfoten auf eine Allergie hinweist, oder die Pfoten deines Hundes Anzeichen für eine andere Problematik, wie beispielsweise einen eingetretenen Fremdkörper geben. Sollte der Tierarzt nach der Untersuchung von einer Allergie ausgehen würde ich dir empfehlen, eine umfangreiche Allergieabklärung durchführen zu lassen, um die Symptomatik deines Hundes langfristig zu bessern. Viel Erfolg und alles Gute euch beiden 🐾
 
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Marion
7. Feb. 21:36
Hallo Marion, starkes Belecken der Pfoten steht oftmals in Zusammenhang mit einer Allergie. Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeit des Immunsystems auf einen bestimmten Stoff (Allergen). Ca. 10-15% aller Hunde leiden unter einer Allergie. Das Immunsystem des Hundes sieht hierbei einen eigentlich harmlosen Stoff (Allergen) als körperfremd an und beginnt, diesen zu bekämpfen. Hierdurch entsteht die typische Symptomatik einer Allergie, bei der v.a. der Juckreiz im Vordergrund steht. Dieser äußert sich bei vielen Hunden durch das städnige Belecken der Pfoten. Bei einer Allergie kann zwischen einer Umweltallergie (Atopische Dermatitis/Atopie), einer Futtermittelallergie und einer Kontaktallergie unterschieden werden. Bei einer Atopischen Dermatitis reagiert der Körper auf Stoffe aus der Umwelt, wie beispielsweise Gräser, Pollen oder Hausstaubmilben. Häufig tritt eine Atopische Dermatitis nur zu bestimmten Jahreszeiten auf (Blühzeitpunkt bestimmter Pflanzen), sie kann aber auch das ganze Jahr über auffällig sein (Hausstaub-, Futtermilben). Bei einer Futtermittelallergie stellt ein Futterbestandteil, zumeist eine bestimmte Proteinart, das auslösende Allergen dar. Eine Futtermittelallergie wird oft von weitere Symptome, wie Durchfall oder Erbrechen begleitet. Sie kann sich aber auch nur in Form von Juckreiz, ganz ohne Gastrointestinale Symptome bemerkbar machen. Bei einer Kontaktallergie reagiert der Körper auf eine Substanz, mit der er in Kontakt kommt. Häufig handelt es sich um Bestandteile des Halsbandes oder das Waschmittel, mit dem die Hundedecken gewaschen werden. Um herauszufinden, ob das Belecken der Pfoten durch eine Allergie hervorgerufen wird, müssen verschiedene Unetrsuchungen bei deinem Hund durchgeführt werden. Die Diagnose "Allergie" ist eine Ausschlussdiagnose. Das heißt, es müssen zunächst alle anderen Möglichkeiten, die zur selben Symptomatik führen könnten, ausgeschlossen werden. Hierfür werden mithilfe spezieller Hautuntersuchungen bakterielle Infektionen oder ein Pilzbefall ausgeschlossen und durch ein Blutbild eine hormonelle oder organische Problematik überprüft. Sind diese Untersuchungen unauffällig, festigt sich der Allergieverdacht. Nun muss überprüft werden, um welche Allergieform es sich handelt. Hierfür wird zunächst eine strikte Eliminationdiät über ca. 10 Wochen durchgeführt. Sinn dieser Diät ist es, neuwertige Proteine und Kohlenhydrate zu füttern, um eine Reaktion des Körpers auf bisherige Proteine- und Kohlenhydrate zu überprüfen. Wichtig ist, dass während der Diät ausschließlich das verschriebene Futter gefüttert wird und der Hund nichts außer der Reihe erhält! Bessert sich die Symptomatik unter der Diät, kann von einer Futtermittelallergie ausgegangen werden. Hier wird im Anschluss mithilfe von Provokationsproben der genaue Auslöser herauskristallisiert. Bessert sich die Symptomatik unter der Eliminationsdiät nicht, hat man die Diagnose "Atopische Dermatitis". Bei einer Atopischen Dermatitis hat man zwei therapeutische Möglichkeiten: Eine symptomatische Terapie oder eine Desensibilisierung. Für eine Desensibilisierung wird ein Allergietest (in Form eine Hauttests oder eines Bluttests) angefertigt. Dieser muss durch einen erfahrenen Tiermedizinischen Dermatologen genau interpretiert werden und gibt dann Aufschluss über die auslösenden Allergene. Mithilfe speziell angefertigter Desensibilisierungslösungen wird der Körper des Hundes während der Therapie an diese Allergene gewöhnt. Ziel ist es also, dass der Körper des Hundes anschließend nicht mehr auf die Allergene reagiert. Eine Desensibilisierung bringt bei ca. 70% der Hunde eine deutliche Besserung. Bei einigen Hunden verschwindet die Symptomatik sogar komplett. Bei einer symptomatischen Therapie wird lediglich der Juckreiz des Hundes unterdrückt. Dies erfolgt durch die lebenslange Therapie mit juckreizunterdrückenden Medikamenten wie Apoquel oder Cytopoint. Die Diagnose "Allergie" ist leider ein längerer und natürlich auf finanziell aufwendiger Weg - aber er lohnt sich, um dem Hund dauerhaft zu helfen. Ich würde dir somit empfehlen, deinen Hund tierärztlich unetrsuchen zu lassen. Der Tierarzt kann mithilfe einer eingehenden Untersuchung beurteilen, ob das Belecken der Pfoten auf eine Allergie hinweist, oder die Pfoten deines Hundes Anzeichen für eine andere Problematik, wie beispielsweise einen eingetretenen Fremdkörper geben. Sollte der Tierarzt nach der Untersuchung von einer Allergie ausgehen würde ich dir empfehlen, eine umfangreiche Allergieabklärung durchführen zu lassen, um die Symptomatik deines Hundes langfristig zu bessern. Viel Erfolg und alles Gute euch beiden 🐾
Danke für die Info war sehr hilfreich