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Birgit
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zuletzt 16. Juni

Mittelmeerkrankheit

Hallo, ich habe seit 3 Monaten einen Mischlingsrüden aus dem Tierschutz in Rumänien. Lt. der Tierschutzorgansation wurde mein Hund auf Mittelmeerkrankheiten negativ getestet. Ich habe ihn nun vorsichtshalber nochmal testen lassen. Leider hat er Babesien und zu allem Übel auch noch Hepatozoon mitgebracht. Ich habe heute viel über Hepatozoonose gelesen. Mein Hund muss diese Krankheit ja schon mindestens 3 Monate haben, unbehandelt. Offensichtlich hängt das Überleben ja davon ab, dass eine schnelle Behandlung erfolgt. Was heißt schnell? Tage? Wochen? Is es für meinen Hund bereits zu spät? Was kann man überhaupt tun?
 
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Steffi
16. Juni 11:46
Hallo Birgit, Je nach Alter der importierten Hunde wird ohnehin angeraten, diese erneut auf alle Mittelmeerkrankheiten zu testen, da es zu falsch- negativen Ergebnissen in frühen Stadien kommen kann. Hepatozoon canis ist eine Erkrankung, die durch die Aufnahme einer infizierten Zecke verursacht wird. Die Übertragung erfolgt in der Regel über einen infizierten Zwischenwirt (z.B. Zecken) und kann dann auch den Menschen infizieren. Bei nachgewiesenem Befall MIT Krankheitsanzeichen UND Erregernachweis, beispielsweise im Blutausstrich, muss behandelt werden. Man behandelt ja schließlich in erster Linie das Tier. Zeigt das Tier keine Symptome, muss nicht behandelt werden, da eine vollständige Erreger-Eliminierung nicht zu erwarten ist. Das positiv-getestete Tier sollte unbedingt regelmäßig mit sogenannten Repellentien (z.B. Advantix) behandelt werden, um einer Übertragung durch Zwischenwirte vorzubeugen. Diese wirken abschreckend auf blutsaugende Parasiten, sodass eine Infektion der Zecke durch das Blutsaugen überhaupt erst verhindert werden kann.