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Mona
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zuletzt 4. Juni

Knoten seitlich hinter den Vorderbeinen

Am Donnerstag 9.6. haben wir bereits einen Termin beim Tierarzt, aber ich mache mir bis dahin doch einige Gedanken. Wir haben bei Fino gestern einen Knoten hinter den Vorderbeinen seitlich am Bauch und unter der Haut getastet (so oft wie wir ihn an der Stelle streicheln, ist das das aktuelle wohl recht neu). Er ist weder hart noch weich, aber verschiebbar. Es ist die Stelle, an der das Geschirr aufliegt. Vor 2 Wochen hatte er eine Impfung und in den letzten Tagen haben wir 3 Zecken entfernt. Wenn ich Google frage, scheint Krebs recht unwahrscheinlich zu sein. Trotzdem arbeitet das Thema in mir. Können einfache Lipome durch Druckstellen vom Geschirr kommen? Ein paar cm neben dem Knoten habe ich zudem eine Zecke entdeckt (dachte erst der Knubbel wäre genau an der Stelle der Zecke, war aber nur nebendran). Gibt es jemanden, der eine grobe Einschätzung zur Beruhigung geben kann bis wir nächste Woche beim TA sind?
 
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Nora
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4. Juni 10:06
Hallo Mona, Es gibt verschiedene Möglichkeiten, worum es sich bei der Umfangsvermehrung handeln könnte. In Bezug auf die Lage unterhalb des Brustgeschirrs könnte es sich bei der Zubildung um eine Reaktion des Körpers auf vermehrte Belastung handeln. Wird eine Hautstelle stärker beansprucht, beispielsweise weil ein Geschirr an dieser Stelle reibt oder der Hund oft auf der Hautstelle liegt, beginnt der Körper durch die Zubildung von Zellen diesen Bereich zu unterstützen. Zumeist entwickelt sich eine dicke Hornhautschicht, ähnlich wie bei uns Menschen an den Händen, wenn wir viel mit diesen arbeiten. Je nach Lage kann aber auch vermehrt Fett in die Unterhaut eingelagert werden, um ein Polster zu schaffen. Die Zubildung könnte also eine Schutzreaktion des Körpers deines Hundes sein. Doch auch eine Zecke kann eine Hautzubildung hervorrufen. Verbleibt ein Teil der Zecke in der Haut, oder entsteht eine Entzündung als Reaktion auf einen Zeckenbiss, beginnt der Körper oftmals diese Reizstelle abzukapseln. Durch die Umkapselung wird der Fremdkörper oder die Entzündung sozusagen unter Kontrolle gehalten und Stück für Stück bekämpft. Ein abgekapselter Fremdkörper, bzw eine abgekapselte Entzündung stellt sich als derbe Umfangsvermehrung in oder unter der Haut dar. Es kann mitunter mehrere Wochen dauern, bis der Körper den Prozess beendet hat. Bei einer Zubildung in oder unter der Haut kann es sich aber auch immer um einen Tumor handeln. Das Wort Tumor ist zunächst ein vollkommen wertungsfreier Begriff und beschreibt nur die Neubildung von Zellen. Ein Tumor kann abhängig von seinem biologischen Verhalten gut- oder bösartig sein. Während gutartige Tumoren abgekapselt sind und während ihres Wachstums nicht in das umliegende Gewebe übertreten, infiltrieren bösartige Tumoren ihre Umgebung und zerstören die umgebenden Strukturen. Gutartige Tumoren haben nur hinsichtlich ihrer Größe einen Einfluss auf den Hund. Wird ein gutartiger Tumor zu groß, kann sein Ausmaß den Hund beeinträchtigen und somit eine chirurgische Entfernung nötig machen. Bösartige Tumoren hingegen können streuen und somit zur Bildung von Metastasen in anderen Organen führen. Ein bösartiger Tumor sollte somit wenn möglich immer chirurgisch entfernt oder anderweitig therapiert werden. Da die Zubildung bei deinem Hund sich sehr schnell entwickelt hat vermute ich, dass es sich eher um einen reaktiven Prozess, wie eine abgekapselte Entzündung handelt. Auch eine verstopfte Talgdrüse kommt als Differentialdoagnose in Betracht. Ohne die Zubildung genauer untersuchen zu können, kann ich dir aber leider nicht sagen, worum es sich handelt. Dein Tierarzt/deine Tierärztin kann während der Unetrsuchung das Aussehen, die Konsistenz, die Abgegrenztheit sowie weitere Eigenschaften der Umfangsvermehrung charakterisieren und somit schon wichtige Anhaltspunkte identifizieren. Sollte anschließend dennoch noch nicht klar sein, worum es sich handelt, kann mithilfe einer Nadelbiopsie die Zubildung genauer untersucht werden. Hierbei werden mithilfe einer Nadel Zellen aus der Umfangsvermehrung entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Die Art der Zellen und des Gewebes geben dann Informationen darüber, worum es sich bei der Zubildung handelt. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Nora
4. Juni 10:06
Hallo Mona, Es gibt verschiedene Möglichkeiten, worum es sich bei der Umfangsvermehrung handeln könnte. In Bezug auf die Lage unterhalb des Brustgeschirrs könnte es sich bei der Zubildung um eine Reaktion des Körpers auf vermehrte Belastung handeln. Wird eine Hautstelle stärker beansprucht, beispielsweise weil ein Geschirr an dieser Stelle reibt oder der Hund oft auf der Hautstelle liegt, beginnt der Körper durch die Zubildung von Zellen diesen Bereich zu unterstützen. Zumeist entwickelt sich eine dicke Hornhautschicht, ähnlich wie bei uns Menschen an den Händen, wenn wir viel mit diesen arbeiten. Je nach Lage kann aber auch vermehrt Fett in die Unterhaut eingelagert werden, um ein Polster zu schaffen. Die Zubildung könnte also eine Schutzreaktion des Körpers deines Hundes sein. Doch auch eine Zecke kann eine Hautzubildung hervorrufen. Verbleibt ein Teil der Zecke in der Haut, oder entsteht eine Entzündung als Reaktion auf einen Zeckenbiss, beginnt der Körper oftmals diese Reizstelle abzukapseln. Durch die Umkapselung wird der Fremdkörper oder die Entzündung sozusagen unter Kontrolle gehalten und Stück für Stück bekämpft. Ein abgekapselter Fremdkörper, bzw eine abgekapselte Entzündung stellt sich als derbe Umfangsvermehrung in oder unter der Haut dar. Es kann mitunter mehrere Wochen dauern, bis der Körper den Prozess beendet hat. Bei einer Zubildung in oder unter der Haut kann es sich aber auch immer um einen Tumor handeln. Das Wort Tumor ist zunächst ein vollkommen wertungsfreier Begriff und beschreibt nur die Neubildung von Zellen. Ein Tumor kann abhängig von seinem biologischen Verhalten gut- oder bösartig sein. Während gutartige Tumoren abgekapselt sind und während ihres Wachstums nicht in das umliegende Gewebe übertreten, infiltrieren bösartige Tumoren ihre Umgebung und zerstören die umgebenden Strukturen. Gutartige Tumoren haben nur hinsichtlich ihrer Größe einen Einfluss auf den Hund. Wird ein gutartiger Tumor zu groß, kann sein Ausmaß den Hund beeinträchtigen und somit eine chirurgische Entfernung nötig machen. Bösartige Tumoren hingegen können streuen und somit zur Bildung von Metastasen in anderen Organen führen. Ein bösartiger Tumor sollte somit wenn möglich immer chirurgisch entfernt oder anderweitig therapiert werden. Da die Zubildung bei deinem Hund sich sehr schnell entwickelt hat vermute ich, dass es sich eher um einen reaktiven Prozess, wie eine abgekapselte Entzündung handelt. Auch eine verstopfte Talgdrüse kommt als Differentialdoagnose in Betracht. Ohne die Zubildung genauer untersuchen zu können, kann ich dir aber leider nicht sagen, worum es sich handelt. Dein Tierarzt/deine Tierärztin kann während der Unetrsuchung das Aussehen, die Konsistenz, die Abgegrenztheit sowie weitere Eigenschaften der Umfangsvermehrung charakterisieren und somit schon wichtige Anhaltspunkte identifizieren. Sollte anschließend dennoch noch nicht klar sein, worum es sich handelt, kann mithilfe einer Nadelbiopsie die Zubildung genauer untersucht werden. Hierbei werden mithilfe einer Nadel Zellen aus der Umfangsvermehrung entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Die Art der Zellen und des Gewebes geben dann Informationen darüber, worum es sich bei der Zubildung handelt. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Mona
4. Juni 22:57
Hallo Mona, Es gibt verschiedene Möglichkeiten, worum es sich bei der Umfangsvermehrung handeln könnte. In Bezug auf die Lage unterhalb des Brustgeschirrs könnte es sich bei der Zubildung um eine Reaktion des Körpers auf vermehrte Belastung handeln. Wird eine Hautstelle stärker beansprucht, beispielsweise weil ein Geschirr an dieser Stelle reibt oder der Hund oft auf der Hautstelle liegt, beginnt der Körper durch die Zubildung von Zellen diesen Bereich zu unterstützen. Zumeist entwickelt sich eine dicke Hornhautschicht, ähnlich wie bei uns Menschen an den Händen, wenn wir viel mit diesen arbeiten. Je nach Lage kann aber auch vermehrt Fett in die Unterhaut eingelagert werden, um ein Polster zu schaffen. Die Zubildung könnte also eine Schutzreaktion des Körpers deines Hundes sein. Doch auch eine Zecke kann eine Hautzubildung hervorrufen. Verbleibt ein Teil der Zecke in der Haut, oder entsteht eine Entzündung als Reaktion auf einen Zeckenbiss, beginnt der Körper oftmals diese Reizstelle abzukapseln. Durch die Umkapselung wird der Fremdkörper oder die Entzündung sozusagen unter Kontrolle gehalten und Stück für Stück bekämpft. Ein abgekapselter Fremdkörper, bzw eine abgekapselte Entzündung stellt sich als derbe Umfangsvermehrung in oder unter der Haut dar. Es kann mitunter mehrere Wochen dauern, bis der Körper den Prozess beendet hat. Bei einer Zubildung in oder unter der Haut kann es sich aber auch immer um einen Tumor handeln. Das Wort Tumor ist zunächst ein vollkommen wertungsfreier Begriff und beschreibt nur die Neubildung von Zellen. Ein Tumor kann abhängig von seinem biologischen Verhalten gut- oder bösartig sein. Während gutartige Tumoren abgekapselt sind und während ihres Wachstums nicht in das umliegende Gewebe übertreten, infiltrieren bösartige Tumoren ihre Umgebung und zerstören die umgebenden Strukturen. Gutartige Tumoren haben nur hinsichtlich ihrer Größe einen Einfluss auf den Hund. Wird ein gutartiger Tumor zu groß, kann sein Ausmaß den Hund beeinträchtigen und somit eine chirurgische Entfernung nötig machen. Bösartige Tumoren hingegen können streuen und somit zur Bildung von Metastasen in anderen Organen führen. Ein bösartiger Tumor sollte somit wenn möglich immer chirurgisch entfernt oder anderweitig therapiert werden. Da die Zubildung bei deinem Hund sich sehr schnell entwickelt hat vermute ich, dass es sich eher um einen reaktiven Prozess, wie eine abgekapselte Entzündung handelt. Auch eine verstopfte Talgdrüse kommt als Differentialdoagnose in Betracht. Ohne die Zubildung genauer untersuchen zu können, kann ich dir aber leider nicht sagen, worum es sich handelt. Dein Tierarzt/deine Tierärztin kann während der Unetrsuchung das Aussehen, die Konsistenz, die Abgegrenztheit sowie weitere Eigenschaften der Umfangsvermehrung charakterisieren und somit schon wichtige Anhaltspunkte identifizieren. Sollte anschließend dennoch noch nicht klar sein, worum es sich handelt, kann mithilfe einer Nadelbiopsie die Zubildung genauer untersucht werden. Hierbei werden mithilfe einer Nadel Zellen aus der Umfangsvermehrung entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Die Art der Zellen und des Gewebes geben dann Informationen darüber, worum es sich bei der Zubildung handelt. Alles Gute euch beiden 🐾
Ganz lieben Dank für diese tolle Antwort! Das hilft bestimmt auch in Zukunft noch mal! Wir waren nun auch schon beim Arzt und tatsächlich hängt bei diesem Knoten noch die Impfung eine Woche zuvor nach. Es ist also alles gut.