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Ast
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zuletzt 9. Mai

Kastrationschip bei einseitigem Hodenhochstand

Hallo,mein fast 2jähriger Leonberger hat einen einseitigen Hodenhochstand,der Hoden befindet sich laut Ultraschall im Bauchraum. Er ist,ich sage mal,sehr hormonell gesteuert und will alle Hunde und Frauen bespringen. Bei uns und unserem 8jährigen Leonberger versucht er das nicht. Nun möchte die TÄ im August wenn er zwei wird einen Kastrationschip setzen um zu gucken ob sich das dann ändert. Ich vertraue dem Praxisteam eigentlich,aber in dieser Angelegenheit hätte ich gerne eine zweite Meinung ob man bei Hodenhochstand einen Chip setzen darf.
 
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Nora
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8. Mai 13:49
Hallo Ast Rid, Bei einem Hodenhochstand spricht man auch von Kryptorchismus.Beim Kryptochrismus ist ein Hoden (oder beiden Hoden) nicht in den Hodensack abgestiegen. Im Normalfall steigen die Hoden eines Rüdens bis spätestens zum 6. Lebensmonat vom Bauchraum durch den Leistenkanal in den Hodensack ab. Nach dem 6. Lebensmonat schließt sich der Leistenkanal, wodurch ein späterer Hodenabstieg nicht mehr möglich ist. Der Hoden verbleibt im Bauch- oder Leistenraum. Kryptorchide Hoden haben ein sehr hohes Risiko, tumorös zu entarten. Die Optimaltemperatur für Hoden liegt einige Grad unterhalb der Körpertemperatur. Deshalb befindet sich der Hodensack außerhalb des Körpers. Verbleibt ein Hoden im Körperinneren, ist er dauerhaft zu hohen Temperaturen ausgesetzt, wodurch das Risiko einer tumorösen Entartung steigt. Ich würde dir deshalb dringend empfehlen, keinen Kastrationschip einsetzten zu lassen, sondern deinen Hund chirurgisch kastrieren zu lassen. Hierbei ist wichtig, dass der innengelegene Hoden entfernt wird. Der abgestiegene, im Hodensack befindliche Hoden, muss nicht zwingend entfernt werden. Es gilt hierbei jedoch zu beachten, dass Hunde mit einem Hoden dennoch uneingeschränkt zeugungsfähig sind. Da Kryptorchismus genetisch angelegt ist, sollte ein kryptorchider Rüde jedoch keine Nachkommen zeugen. Auch aufgrund des starken Rüdenverhaltens deines Vierbeiners wäre also eine Entfernung beider Hoden durchaus zu überlegen. Der kryptorchide Hoden sollte aber zur Vorbeugung einer tumorösen Entartung auf jeden Fall entfernt werden. Ich wünsche euch beiden alles Gute 🐾
 
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Nora
8. Mai 13:49
Hallo Ast Rid, Bei einem Hodenhochstand spricht man auch von Kryptorchismus.Beim Kryptochrismus ist ein Hoden (oder beiden Hoden) nicht in den Hodensack abgestiegen. Im Normalfall steigen die Hoden eines Rüdens bis spätestens zum 6. Lebensmonat vom Bauchraum durch den Leistenkanal in den Hodensack ab. Nach dem 6. Lebensmonat schließt sich der Leistenkanal, wodurch ein späterer Hodenabstieg nicht mehr möglich ist. Der Hoden verbleibt im Bauch- oder Leistenraum. Kryptorchide Hoden haben ein sehr hohes Risiko, tumorös zu entarten. Die Optimaltemperatur für Hoden liegt einige Grad unterhalb der Körpertemperatur. Deshalb befindet sich der Hodensack außerhalb des Körpers. Verbleibt ein Hoden im Körperinneren, ist er dauerhaft zu hohen Temperaturen ausgesetzt, wodurch das Risiko einer tumorösen Entartung steigt. Ich würde dir deshalb dringend empfehlen, keinen Kastrationschip einsetzten zu lassen, sondern deinen Hund chirurgisch kastrieren zu lassen. Hierbei ist wichtig, dass der innengelegene Hoden entfernt wird. Der abgestiegene, im Hodensack befindliche Hoden, muss nicht zwingend entfernt werden. Es gilt hierbei jedoch zu beachten, dass Hunde mit einem Hoden dennoch uneingeschränkt zeugungsfähig sind. Da Kryptorchismus genetisch angelegt ist, sollte ein kryptorchider Rüde jedoch keine Nachkommen zeugen. Auch aufgrund des starken Rüdenverhaltens deines Vierbeiners wäre also eine Entfernung beider Hoden durchaus zu überlegen. Der kryptorchide Hoden sollte aber zur Vorbeugung einer tumorösen Entartung auf jeden Fall entfernt werden. Ich wünsche euch beiden alles Gute 🐾
 
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Ast
9. Mai 10:37
Hallo, vielen dank für die Antwort. Alles Gute