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Maria
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zuletzt 3. Aug.

Kastration zur Tumorvorbeugung?

Hallo zusammen, Da ich erst im April meinen Seelenhund an diverse Tumore verloren habe, bin ich natürlich jetzt etwas sensibler bei der Thematik und übertreibe eventuell, aber ich mag dennoch mal ein paar Meinungen hören: Ich habe nun ein kleines Spitzmädchen, 16w alt, und mache mir so meine Gedanken. Im Familienkreis bekommt aktuell eine kleinrassige Hündin nach der Anderen "Mammatumore" und überall liest man, dass dies zwar weit verbreitet ist, sich jedoch das Risiko mit Kastration vor der 1.(wohl für den Hund aber doof?) Oder 2. Läufigkeit gut regeln lässt. Nun überlege ich natürlich, ob so ein Eingriff nur alleine zur Vorbeugung denn überhaupt sinnvoll ist? Normalerweise hätte ich ja ansonsten keinen Anlass dazu wenns nicht medizinisch Notwendig ist, allerdings scheint mich das ja aktuell zu verfolgen. Und natürlich möchte ich mir und der Kleinen so etwas ersparen wenn ich kann. Ich danke schon einmal für Antworten und Tipps 🍀
 
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Steffi
3. Aug. 14:08
Hallo Maria, Es tut mir sehr Leid, dass du erst vor kurzen deinen Seelenhund verloren hast und deine Angst diesbezüglich ist natürlich berechtigt. Gesäugetumore sind die am häufigsten vorkommenden Tumore älterer, unkastrierter Hündinnen. Ab dem 6. Lebensjahr steigt das Risiko der Erkrankung (das Häufigkeitsmaximum liegt bei einem Alter von 9-11 Jahren). Zumeist handelt es sich bei solchen Tumoren um sogenannte Mischtumore, die einen Anteil an bösartigen und gutartigen Zellen aufweisen. Etwa 50% der Mammatumore beim Hund sind bösartig und bilden sogenannte Metastasen (Tochtergeschwülste) in die umliegenden Lymphknoten sowie die Lunge aus. Die Entsehung von Mammatumoren ist hormonabhängig. Hormonelle Störungen, wie Scheinträchtigkeiten und wiederholte Hormonbehandlungen wirken offensichtlich begünstigend. Eine frühzeitige Kastration (vor der ersten Läufigkeit) hat den höchsten präventiven Effekt. Hier liegt das Risiko für die Entwicklung von Gesäugetumoren bei etwa 0,05%. Bei einer Kastration nach der ersten Läufigkeit aber vor der zweiten Läufigkeit steigt das Risiko auf circa 8%. Hündinnen, die zwischen der zweiten und dritten Läufigkeit kastriert werden, entwickeln zu 26% Mammatumore. Nach der dritten Läufigkeit bietet die Kastration nachweislich keinen Schutz. Bei der chirurgischen Kastration handelt es sich um die irreversible Entfernung der hormonproduzierenden Keimdrüsen (Eierstöcke). Zumeist wird die Gebärmutter ebenfalls entfernt um einer Gebärmutterentzündung vorzubeugen. Vorteile: + Vorbeugen von Scheinträchtigkeiten + Vorbeugen von gut-/bösartigen Milchdrüsenentzündungen + Vorbeugen von Mammakarzinomen und somit auch von Metastasen in die Lunge und Lymphknoten + Vorbeugen von Begleitsymptomen einer Tumorerkrankung (Abmagerung, Magen-Darm- Geschwüre, hormonelle Funktionsstörungen) + Vorbeugen von Narkosen/ Op’s im Alter + Risiko von Gebärmutterentzündungen, Eierstockszysten/-tumore und Milchleistenveränderungen sinkt Nachteile: - Kosten, Narkoserisiko, chirurgischer Eingriff - bei 20% der Hündinnen kann 2-10 Jahre nach der OP eine Harninkontinenz auftreten (ist aber mit Medikamenten behandelbar) - Fellveränderungen sind möglich (weniger glänzend, dickeres Unterfell) - Gewichtszunahme möglich durch die reduzierte Hormonproduktion (es gibt aber spezielle Kalorienreduzierte Futtermittel für kastrierte Hunde!) - Verhaltensveränderungen bei zu früher Kastration (können Jungtierverhalten beibehalten) Letzteres würde auf eine Kastration vor der ersten Läufigkeit zutreffen. Fakt ist, dass du dich vor der dritten Läufigkeit entscheiden solltest, da das Tumorrisiko mit zunehmender Läufigkeitsanzahl steigt und nach der dritten Läufigkeit keine Verminderung des Tumorrisikos mehr zur Folge hat.