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Franzi
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Anzahl der Antworten 4
zuletzt 10. Feb.

Kaputter Zahn + Zahnfleischveränderung

Hallo, mein Rüde Gino hat schon seit ich ihn habe (seit 1,5 Jahren) einen abgebrochenen Zahn und generell nicht die besten Zähne. Aber augenscheinlich keine Probleme damit. Er kaut gerne und kräftig auf allen Kausnacks herum und frisst auch sonst gut. Allerdings sieht es für mein Empfinden echt übel aus und ich frage mich, ob der Zahn wirklich so bleiben kann. Zudem ist mir schon vor ein paar Monaten die kleine Veränderung (Wucherung?) am Zahnfleisch aufgefallen. Ist das bedenklich? Gino hat häufig Rückwärtsniesen und niest auch "vorwärts" häufiger mal. Jedoch habe ich das Gefühl, dass es mehr wird, vor allem bei Aufregung, aber auch in Ruhe. Könnte das mit dem oben beschriebenen zutun haben? Gino ist aus dem Tierschutz, ca 5 Jahre alt und kastriert. Er hatte am Anfang ganz schlimmen Zahnstein. Wie gesagt, der Zahn war schon so, das am Zahnfleisch ist mir erst später aufgefallen. Vielen Dank für eine kurze Einschätzung 🤗
 
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Steffi
Beliebteste Antwort
10. Feb. 10:18
Hallo Franzi, Der Fangzahn des Unterkiefers sieht eher kontinuierlich abgeschliffen, statt abgebrochen, aus (beispielsweise durch das kauen von Steinen). Dies stellt in der Regel kein Problem dar und verursacht keine Schmerzen. Hingegen ist der äußere Schneidezahn des Oberkiefers abgebrochen. Hier ist die Pulpahöhle (Zahnmark) eröffnet, der Zahnschmelz abgesplittert und Dentin sichtbar und bereits deutlich verfärbt. Die Pulpa füllt das Innere des Zahnes aus und beinhaltet Nervenfasern. Sie ist mit dem bloßen Auge bei solchen Zahnfrakturen als zentraler dunkler Punkt erkennbar. Durch das Freiliegen der Nerven geht diese Fraktur meist mit starken Schmerzen einher. Sie scheint ihm keine akuten Probleme zu bereiten, jedoch muss bedacht werden, dass er seine Kauartikel ja mit den Backenzähnen und nicht mit den Schneidezähne zerkleinert. Da das Problem bereits von Anfang an besteht, kann man den Zahn nicht mehr erhalten. Zudem stellt dies eine Eintrittspforte für Keime dar. Vermutlich ist der Zahn „tot“, sodass eine Extraktion des Zahnes (Zahn muss gezogen werden) notwendig sein kann. Eine Wucherung als solche kann ich nicht identifizieren. Die von dir markierte Stelle sieht anhand des Fotos eher nach einer alten Zahnfleischverletzung aus. Diese Stelle sollte zunächst erstmal weiterhin beobachtet werden. Solange sie nicht extrem größer wird, sollte man sie in Ruhe lassen. Für das geschätzte Alter von 5 Jahren sehen die sichtbaren Zähne garnicht mal sooo schlecht aus. Es fallen lediglich leichte gelbe Verfärbungen auf. Diese können durch regelmäßiges Zähneputzen (falls möglich) in Schach gehalten werden. Natürlich kann ich die Backenzähne nicht beurteilen. Diese sind meist frühzeitiger von Zahnstein betroffen, da sich hier die Ausführungsgänge der Speicheldrüsen befinden.
 
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Steffi
10. Feb. 10:18
Hallo Franzi, Der Fangzahn des Unterkiefers sieht eher kontinuierlich abgeschliffen, statt abgebrochen, aus (beispielsweise durch das kauen von Steinen). Dies stellt in der Regel kein Problem dar und verursacht keine Schmerzen. Hingegen ist der äußere Schneidezahn des Oberkiefers abgebrochen. Hier ist die Pulpahöhle (Zahnmark) eröffnet, der Zahnschmelz abgesplittert und Dentin sichtbar und bereits deutlich verfärbt. Die Pulpa füllt das Innere des Zahnes aus und beinhaltet Nervenfasern. Sie ist mit dem bloßen Auge bei solchen Zahnfrakturen als zentraler dunkler Punkt erkennbar. Durch das Freiliegen der Nerven geht diese Fraktur meist mit starken Schmerzen einher. Sie scheint ihm keine akuten Probleme zu bereiten, jedoch muss bedacht werden, dass er seine Kauartikel ja mit den Backenzähnen und nicht mit den Schneidezähne zerkleinert. Da das Problem bereits von Anfang an besteht, kann man den Zahn nicht mehr erhalten. Zudem stellt dies eine Eintrittspforte für Keime dar. Vermutlich ist der Zahn „tot“, sodass eine Extraktion des Zahnes (Zahn muss gezogen werden) notwendig sein kann. Eine Wucherung als solche kann ich nicht identifizieren. Die von dir markierte Stelle sieht anhand des Fotos eher nach einer alten Zahnfleischverletzung aus. Diese Stelle sollte zunächst erstmal weiterhin beobachtet werden. Solange sie nicht extrem größer wird, sollte man sie in Ruhe lassen. Für das geschätzte Alter von 5 Jahren sehen die sichtbaren Zähne garnicht mal sooo schlecht aus. Es fallen lediglich leichte gelbe Verfärbungen auf. Diese können durch regelmäßiges Zähneputzen (falls möglich) in Schach gehalten werden. Natürlich kann ich die Backenzähne nicht beurteilen. Diese sind meist frühzeitiger von Zahnstein betroffen, da sich hier die Ausführungsgänge der Speicheldrüsen befinden.
 
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Steffi
10. Feb. 10:19
Ich sehe keinen Zusammenhang zwischen dem Niesen und der Gebissproblematik.
 
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Franzi
10. Feb. 11:12
Hallo Steffi, Danke für die ausführliche Antwort! :) Auf dem ersten Bild wollte ich gar nicht den unteren Fangzahn markieren, sondern sind da auch nochmal am Zahnfleisch so kleine "Quaddeln" wie an der anderen Stelle, jedoch sind sie auf dem Foto nicht mehr gut zu erkennen, Dogorama hat die Bilder ganz schön komprimiert... Aber wenn das eh harmlose Vernarbungen sind, dann passt es ja. Zahnstein halte ich einigermaßen in Schach, wir putzen ab und zu Zähne und er bekommt manchmal Kaustreifen mit Enzymen. Den abgebrochenen/gesplitterten Schneidezahn lasse ich dann wohl doch besser mal anschauen.. Gibt es eigentlich spezielle Tierärzte die sich auf Zahnmedizin spezialisiert haben? Gibt es da irgendwo eine Übersicht/Suche? Meine normale Tierärztin hatte sich das mal angesehen, aber gemeint, sie würde nichts machen, schließlich war es schon so und scheint keine Probleme zu machen...
 
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Steffi
10. Feb. 11:44
Ja, es gibt tatsächlich auf Zähne spezialisierte Tierärzte. In den meisten Kliniken stehen jegliche Spezialisten zur Verfügung. Hier bei Dogorama gibt es eine Auflistung von Tierärzten in deiner Nähe, jedoch stehen hier keine Spezialisierungen bei. Du kannst aber versuchen in der Kategorie „Gesundheit“ andere Mitglieder nach Zahnspezialisten in deiner Nähe zu fragen.