Hallo Ilka,
Durchfall kann verschiedenste Ursachen haben. Von der Erkrankung eines Organs, beispielsweise der Bauchspeicheldrüse oder des Darms über Stoffwechselerkrankungen bis hin zu einer Futtermittelallergie kommen verschiedene Auslöser infrage.
Um der Ursache des Durchfalls deiner Hündin genauer auf den Grund zu gehen würde ich dir deshalb empfehlen deine Vierbeinerin zunächst einmal gründlich durchchecken zu lassen. Hierfür sollte eine allgemeine Untersuchung sowie ein Blutbild, ggf. auch eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums vorgenommen werden. Anhand der Untersuchungsergebnisse werden bereits weitreichende Anhaltspunkte geliefert. So können beispielsweise Erkrankungen der Organe meist schon im Blutbild erkannt und diesen anschließend weiter nachgegangen werden. Bleiben die Untersuchungen unauffällig hilft auch dies, die möglichen Ursachen weiter einzugrenzen. Eine Futtermittelallergie beispielsweise geht zumeist ohne Veränderungen der Blutwerte einher. Dafür sind Juckreiz, vermehrtes Pfotenlecken oder wiederkehrende Ohrenentzündungen ein hinweisende Indizien.
Um eine Futtermittelallergie zu überprüfen sind die angeworbenen Tests leider nicht geeignet, da sie sehr Fehleranfällig und ungenau sind. Um eine Futtermittelallergie sicher abzuklären bedarf es einer sogenannten Ausschlussdiät. Während dieser Diät erhält deine Vierbeinerin über min. 8 Wochen ein spezielles tierärztliches, hypoallergenes Futter. Futtermittelallergien entwickeln sich in den meisten Fällen aufgrund einer Reaktion auf eine bestimmte Proteinquelle. In den speziellen hypoallergenen Diätfuttern sind die Proteine auf eine solche Molekülgroße zerkleinert, dass der Körper diese nicht mehr als Proteine erkennt und somit nicht auf diese reagiert. Alternativ kann ein speziell von einem Tierarzt zusammengestelltes Futter gefüttert werden, das eine Proteiquelle enthält, welche der Hund zuvor noch nie gefressen hat. Hierbei kommen Fleischsorten wie beispielsweise Straußenfleisch oder Kängurufleisch zum Einsatz.
Wichtig ist bei der Diät zum Einen, dass ausschließlich ein hierfür vorgesehenes tierärztliches Futter verwendet wird. Viele der freiverkäuflichen Allergiefutter können durch den Herstellungsprozess verunreinigt sein und sind somit für die Diagnose einer Futtermittelallergie ungeeignet. Zum Anderen darf deine Hündin während der Diät ausschließlich das verordnete Futter und nichts anderes zu Fressen erhalten.
Bessert sich die Symptomatik nach der 8-wöchigen Diät wird im Anschluss eine Provokationsprobe durchgeführt. Hierbei erhält der Hund wieder sein altes, herkömmliches Futter. Flammen die Symptome unter dem Nicht-Allergiker-Futter wieder auf, ist die Diagnose einer Futtermittelallergie gesichert. Im Anschluss kann durch das vorsichtige Ausprobieren verschiedener Futtermittel das auslösende Allergen genauer identifiziert und so eine Liste erstellt werden, was der Hund gut verträgt, und was nicht.
Ich drücke die Daumen, dass der Auslöser für den Durchfall schnell gefunden wird. Alles Gute euch beiden 🐾