Hallo Andrea,
Die IBD (Chronic Inflammatory Bowl Disease) ist eine chronische Dünndarmentzündung. Es kommt bei dieser Erkrankung zu einer Infiltration der Darmschleimhaut mit Entzündungszellen unterschiedlicher Art.
Die IBD ist ein sehr komplexes Krankheitsbild. Eine sichere Diagnose kann nur mittels Ultraschall, ggf. mit Biopsieentnahme und Ausschluss aller anderern mit Durchfall einhergehenden Erkrankungen, wie Futtermittelunverträglichkeiten, Parasitosen, Dysbakteriosen, Pankreasinsuffizienz, Organfunktionsstörungen oder bakterielle Darmentzündungen gestellt werden.
Deshalb zunächst meine Frage: Wurden andere Ursachen für den chronischen Durchfall von Senta sicher ausgeschlossen?
Wenn Hunde unter einer IBD leiden, hilft zumeist nur eine Kombination verschiedener Therapien.
Zunächst sollte das Futter auf eine hypoallergene, fettreduzierte Diät umgestellt werden. Optimal ist eine selbst gekochte Futterdiät, die unter strenger Kontrolle eines Ernährungsberaters zusammengestellt wird. Doch auch Allergenfutter mit hydrolysierten Proteinen können helfen. Ergänzend kann eine Zufütterung von ungesättigten Fettsäuren zu Gunsten der Omega-3-Fettsäuren-Konzentration die Heilungsprozesse im Darm verbessern.
Desweiteren muss die Entzündungszell-Reaktion im Darm unterdrückt werden. Hierfür kommen Glukokortikoide (Cortison) und/oder Antibiotika zum Einsatz. Als Antibiotika werden hierbei häufig Makronidazol- oder Tylosin-Präparate verwendet, da sie neben ihrer antibakteriellen Wirkung auch einen immunmodulatorischen Effekt haben. Sie nehmen somit also ebenfalls Einfluss auf die Entzündungszellen.
Zuletzt sollte eine gezielte Zufütterung von Cobalamin (Vitamin B12) erfolgen, da durch die Durchfälle bei vielen Hunden ein Cobalamin-Mangel entsteht, der sich zusätzlich negativ auf die Regeneration auswirkt.
Wenn die Behandlung und die Futterdiät streng durchgehalten wird, besteht die Chance, dass die Medikamente nach einiger Zeit wieder abgesetzt werden können. Hunde, die nach erfolgreicher Therapie auch ohne Medikation auskommen, können dann nach und nach zumeist auch wieder auf eine normale Fütterung umgestellt werden.