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Marion
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zuletzt 27. Aug.

Husten beim Hund

Hallo :) unser Hund hat gestern Abend angefangen zu „husten“ als hätte er ein Haar im Hals. Nachdem er gefressen/getrunken hat, war es wieder besser. Tagsüber hat er jedoch auch immer wieder gehustet und heute Abend hat es sich gehäuft. Wir waren letzte Woche im Urlaub. Dort war er viel in der Nordsee, hat mit anderen Hunden getobt, abends wurde er abgeduscht und leicht abgetrocknet (haben ihn an der Luft trocknen lassen) und im Auto war immer wieder die Klimaanlage an, weil es draußen so heiß war. Wir vermuten, dass er sich erkältet hat? Wie erkenne ich ob es eine Erkältung oder Zwingerhusten ist? Kann ich etwas für ihn tun? Wann muss ich zum Arzt? Nächste Woche Montag soll er kastriert werden. Geht das oder müssen wir den Termin verschieben? VG
 
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Nora
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27. Aug. 10:50
Hallo Marion, Der Husten deines Hundes deutet darauf hin, dass er sich eine Infektion der oberen Atemwege zugezogen hat. Ob es sich hierbei lediglich um eine leichte Erkältung, oder um eine Zwingerhusten-Infektion handelt, kann nur mithilfe einer Beprobung des Rachenraums deines Hundes herausgefunden werden. Hierbei entnimmt der Tierarzt/die Tierärztin mithilfe eines Tupfers eine Speichelprobe aus dem Rachen deines Hundes und lässt diese auf die Erreger von Zwingerhusten untersuchen. An der Erkrankung des Zwingerhustens sind mehrere Krankheitserreger beteiligt. Während gegen die bakteriellen Erreger mithilfe von Antibiotika meist gut vorgegangen werden kann, muss der Körper des Hundes mit den viralen Erregern selbst zurecht kommen. Zumeist verlaufen Zwingerhusteninfektionen ohne größere Probleme. In manchen Fällen kommt es jedoch zu Komplikationen, wie beispielsweise einer Entzündung des Lungengewebes. Solang dein Hund fit und munter ist, keinen Schleim hustet, seine Atemfrequenz und Körpertemperatur normal ist und er (abgesehen vom Husten) keinen kranken Eindruck macht, kannst du zunächst versuchen, sein Immunsystem bei der Bekämpfung der Infektion zu unterstützen. Husten- und Bronchialtees Auch bei Hunden entwickeln Kräutertees eine wohltuende Wirkung bei Atemwegserkrankungen. Teezubereitungen wie Fenchel- oder Kamillentee beruhigen die gereizte Schleimhaut und fördern die Heilungsprozesse des Körpers. Salbeitees haben außerdem einen antibakteriellen Wirkstoffkomponenten. Bei der Anwendung von Tees muss jedoch unbedingt darauf geachten werden, den Tee ausreichend abkühlen zu lassen, bevor er dem Hund verarbeicht wird. Inhalation Auch für Hunde ist eine Inhalation bei einer Infektion der Atemwege zumeist sehr angenehm. Zum Inhalieren setzte deinen Hund in einen geschlossenen Käfig und stelle eine Schüssel davor. Über die Schüssel stellst du einen Stuhl oder einen kleinen Hocker. Die Schüssel befüllst du mit heißer Kochsalzlösung. Nun legst du ein Handtuch über Stuhl und Käfig, sodass eine Inhalationskammer entsteht, in der sich der Dampf ansammelt und von deinem Hund eingeatmet wird. Dies kannst du mehrmals täglich für 10-15 Minuten durchführen. Achtung! Achte hierbei unbedingt darauf, dass dein Hund nicht mit dem kochenden/heißen Wasser in Berührung kommen kann! Sollte dein Hund die Inhalation nicht gut akzeptieren, kannst du ihn alternativ auch während des Duschens mit ins Badezimmer nehmen. Die entstehenden Wasserdämpfe haben einen ähnlich inhalativen Effekt. Honig Honig wird schon seit Jahrhunderten aufgrund seiner reizlindernden, antibakteriellen und wohltuenden Wirkung bei Atemwegsproblemen eingesetzt. In den meisten Fällen wird die Gabe aufgrund des süßen Geschmacks von Hunden gerne angenommen. Kleine Hunde dürfen hierbei einen Teelöffel, große Hunde einen Esslöffel 1-2x täglich bekommen. Desweiteren solltest du darauf achten, dass sich dein Hund eine angenehme Umgebung hat. Er sollte beispielsweise nicht auf kalten Fliesen liegen oder in der Zugluft, um das Immunsystem nicht zusätzlich zu belasten. Sollte der Husten deines Hundes nicht besser bzw. erneut auftreten oder dein Hund ein reduziertes Allgemeinbefinden zeigen, würde ich dir empfehlen, dies durch eine tierärztliche Untersuchung abklären zu lassen. Mit der Kastration solltest du abwarten, bis dein Hund wieder ganz gesund und fit ist. Auch, wenn eine Kastration nur einen kurzen Eingriff darstellt, ist jede Narkose für den Körper eine Belastung. Um mit dieser Belastung gut umgehen zu können, sollte der Körper deines Hundes von keiner Erkrankung geschwächt sein. Gute Besserung 🐾
 
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Nora
25. Aug. 15:56
Hallo Marion, Ich habe noch einige Fragen, um das Problem besser einschätzen zu können: 1. Wie alt ist dein Hund? 2. Zeigt dein Hund nur husten, oder würgt er auch Schleim hoch oder zeigt Röcheln? 3. Tritt der Husten in bestimmten Situationen, beispielsweise nach dem Spielen oder nach dem Schlafen vermehrt auf? 4. Klingt der Husten eher wie ein keuchender, trockener Husten oder wie ein nasser, schleimiger Husten? 5. Zeigt dein Hund auch Atemnot oder eine erhöhte Atemfrequenz? (Normale Atemfrequenz in Ruhe: 10-30 Atemzüge pro Minute) 6. Ist dein Hund ansonsten fit und munter, oder wirkt er schlapp und antriebslos? 🐾
 
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Marion
25. Aug. 16:17
1. Im November 2 Jahre alt 2. nur husten 3. Keine bestimmten Situationen 4. trocken 5. normale atemfrequenz 6. sehr müde und schlapp aber ist die Woche davor auch 60 km mit uns durch den Urlaubsort (Nordsee) gelaufen und wir haben aktuell über 30 Grad. Habe das jetzt also nicht nur auf den Husten bezogen Er hustet seit gestern nicht mehr. Wir haben ihn viel ruhen und schlafen lassen, einen Schal umgelegt und ihm Suppe gekocht damit er viel Flüssigkeit zu sich nimmt. Hoffe es bleibt dabei, dass der Husten fort ist. Gibt es noch etwas was ich beim nächsten Mal besser/zusätzlich machen könnte? VG
 
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Nora
27. Aug. 10:50
Hallo Marion, Der Husten deines Hundes deutet darauf hin, dass er sich eine Infektion der oberen Atemwege zugezogen hat. Ob es sich hierbei lediglich um eine leichte Erkältung, oder um eine Zwingerhusten-Infektion handelt, kann nur mithilfe einer Beprobung des Rachenraums deines Hundes herausgefunden werden. Hierbei entnimmt der Tierarzt/die Tierärztin mithilfe eines Tupfers eine Speichelprobe aus dem Rachen deines Hundes und lässt diese auf die Erreger von Zwingerhusten untersuchen. An der Erkrankung des Zwingerhustens sind mehrere Krankheitserreger beteiligt. Während gegen die bakteriellen Erreger mithilfe von Antibiotika meist gut vorgegangen werden kann, muss der Körper des Hundes mit den viralen Erregern selbst zurecht kommen. Zumeist verlaufen Zwingerhusteninfektionen ohne größere Probleme. In manchen Fällen kommt es jedoch zu Komplikationen, wie beispielsweise einer Entzündung des Lungengewebes. Solang dein Hund fit und munter ist, keinen Schleim hustet, seine Atemfrequenz und Körpertemperatur normal ist und er (abgesehen vom Husten) keinen kranken Eindruck macht, kannst du zunächst versuchen, sein Immunsystem bei der Bekämpfung der Infektion zu unterstützen. Husten- und Bronchialtees Auch bei Hunden entwickeln Kräutertees eine wohltuende Wirkung bei Atemwegserkrankungen. Teezubereitungen wie Fenchel- oder Kamillentee beruhigen die gereizte Schleimhaut und fördern die Heilungsprozesse des Körpers. Salbeitees haben außerdem einen antibakteriellen Wirkstoffkomponenten. Bei der Anwendung von Tees muss jedoch unbedingt darauf geachten werden, den Tee ausreichend abkühlen zu lassen, bevor er dem Hund verarbeicht wird. Inhalation Auch für Hunde ist eine Inhalation bei einer Infektion der Atemwege zumeist sehr angenehm. Zum Inhalieren setzte deinen Hund in einen geschlossenen Käfig und stelle eine Schüssel davor. Über die Schüssel stellst du einen Stuhl oder einen kleinen Hocker. Die Schüssel befüllst du mit heißer Kochsalzlösung. Nun legst du ein Handtuch über Stuhl und Käfig, sodass eine Inhalationskammer entsteht, in der sich der Dampf ansammelt und von deinem Hund eingeatmet wird. Dies kannst du mehrmals täglich für 10-15 Minuten durchführen. Achtung! Achte hierbei unbedingt darauf, dass dein Hund nicht mit dem kochenden/heißen Wasser in Berührung kommen kann! Sollte dein Hund die Inhalation nicht gut akzeptieren, kannst du ihn alternativ auch während des Duschens mit ins Badezimmer nehmen. Die entstehenden Wasserdämpfe haben einen ähnlich inhalativen Effekt. Honig Honig wird schon seit Jahrhunderten aufgrund seiner reizlindernden, antibakteriellen und wohltuenden Wirkung bei Atemwegsproblemen eingesetzt. In den meisten Fällen wird die Gabe aufgrund des süßen Geschmacks von Hunden gerne angenommen. Kleine Hunde dürfen hierbei einen Teelöffel, große Hunde einen Esslöffel 1-2x täglich bekommen. Desweiteren solltest du darauf achten, dass sich dein Hund eine angenehme Umgebung hat. Er sollte beispielsweise nicht auf kalten Fliesen liegen oder in der Zugluft, um das Immunsystem nicht zusätzlich zu belasten. Sollte der Husten deines Hundes nicht besser bzw. erneut auftreten oder dein Hund ein reduziertes Allgemeinbefinden zeigen, würde ich dir empfehlen, dies durch eine tierärztliche Untersuchung abklären zu lassen. Mit der Kastration solltest du abwarten, bis dein Hund wieder ganz gesund und fit ist. Auch, wenn eine Kastration nur einen kurzen Eingriff darstellt, ist jede Narkose für den Körper eine Belastung. Um mit dieser Belastung gut umgehen zu können, sollte der Körper deines Hundes von keiner Erkrankung geschwächt sein. Gute Besserung 🐾