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Sandra
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zuletzt 3. Mai

Hund hat MMR

Hallo, bei meiner Hündin wurden 3 MMR diagnostiziert: Rickettsia conorrii: Titer 1:256 Hepatzoon canis - positiv Anaplasmose platys - positiv Laut meinem Tierarzt ist keine Behandlung notwendig, da meine Hündin keine Symptome zeigt - ich bin mir hier aber nicht sicher, ob das wirklich der richtige Weg ist. Soll meine Hündin wirklich nicht behandelt werden bzw. ist die Behandlung wirklich nicht notwendig? Zudem wurde mir gesagt, dass Kinder und Menschen mit geschwächten Immunsystem aufpassen sollen, wenn meine Hündin sie ableckt, da so eine Übertragung von ihr auf den Menschen stattfinden kann. Auch hier bin ich super unsicher, wie ich damit umgehen soll. D.h. ja eigentlich, dass es bei allen Menschen zu einer Übertragung kommen kann? Der letzte Punkt ist vor allem schwierig für mich, da viele Kinder in meinem Umfeld sind und ich natürlich niemanden in Gefahr bringen will. Meine Fragen also: müssen die MMR wirklich nicht behandelt werden und wie sieht es mit einer Übertragung von Hund auf Mensch aus, was muss ich beachten? Danke!
 
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Steffi
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3. Mai 10:22
Hallo Sandra, Bei der Rickettsiose handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die durch Bakterien der Gattung Rickettsia hervorgerufen und von blutsaugenden Ektoparasiten, wie Zecken, Milben, Läusen und Flöhen übertragen wird. Viele Rickettsien sind Zoonosen! Das heißt, dass sie vom Tier auf den Menschen übertragbar sind und/oder umgekehrt. Es ist korrekt, dass bei Kindern oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem eine Rickettsiose schwerwiegende Folgen haben kann. Es kann bei dieser Personengruppe zum gefürchteten Fleckfieber führen. Die Übertragung erfolgt aber in der Regel über einen infizierten Zwischenwirt (z.B. Zecken). Hepatozoon canis ist eine Erkrankung, die durch die Aufnahme ebenfalls einer infizierten Zecke verursacht wird. Diese kann dann den Menschen infizieren. An der Anaplasmose erkrankt nur ein geringer Teil der Hunde. Der andere, weitaus größere Teil infiziert sich zwar, entwickelt aber keine Symptome. Am häufigsten leiden die Hunde unter der Krankheit, welche von ausländischen Zecken gestochen worden sind. Ein an Anaplasmose leidender Hund (sowie jedes andere Säugetier) ist nicht ansteckend. Die Übertragung der Infektion findet, wie auch bei den anderen Erkrankungen, fast ausschließlich über den Zwischenwirt, die Zecke, statt. Bei nachgewiesenem Befall MIT Krankheitsanzeichen und Erregernachweis beispielsweise im Blutausstrich wird behandelt. Man behandelt ja schließlich in erster Linie das Tier. Zeigt das Tier keine Symptome, muss nicht behandelt werden, da eine vollständige Erreger-Eliminierung nicht zu erwarten ist. Da die Maulhöhle der Hunde zahlreiche Bakterien und auch Parasiten aufweisen kann, ist es generell ratsam darauf zu achten, dass vor allem Kinder nicht abgeschleckt werden… Dank einer regelmäßigen Behandlung mit sogenannten Repellentien (z.B. Advantix) kann einer Übertragung durch Zwischenwirte vorgebeugt werden. Diese wirken abschreckend auf blutsaugende Parasiten, sodass eine Infektion der Zecke durch das Blutsaugen überhaupt erst verhindert werden kann.
 
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Steffi
3. Mai 10:22
Hallo Sandra, Bei der Rickettsiose handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die durch Bakterien der Gattung Rickettsia hervorgerufen und von blutsaugenden Ektoparasiten, wie Zecken, Milben, Läusen und Flöhen übertragen wird. Viele Rickettsien sind Zoonosen! Das heißt, dass sie vom Tier auf den Menschen übertragbar sind und/oder umgekehrt. Es ist korrekt, dass bei Kindern oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem eine Rickettsiose schwerwiegende Folgen haben kann. Es kann bei dieser Personengruppe zum gefürchteten Fleckfieber führen. Die Übertragung erfolgt aber in der Regel über einen infizierten Zwischenwirt (z.B. Zecken). Hepatozoon canis ist eine Erkrankung, die durch die Aufnahme ebenfalls einer infizierten Zecke verursacht wird. Diese kann dann den Menschen infizieren. An der Anaplasmose erkrankt nur ein geringer Teil der Hunde. Der andere, weitaus größere Teil infiziert sich zwar, entwickelt aber keine Symptome. Am häufigsten leiden die Hunde unter der Krankheit, welche von ausländischen Zecken gestochen worden sind. Ein an Anaplasmose leidender Hund (sowie jedes andere Säugetier) ist nicht ansteckend. Die Übertragung der Infektion findet, wie auch bei den anderen Erkrankungen, fast ausschließlich über den Zwischenwirt, die Zecke, statt. Bei nachgewiesenem Befall MIT Krankheitsanzeichen und Erregernachweis beispielsweise im Blutausstrich wird behandelt. Man behandelt ja schließlich in erster Linie das Tier. Zeigt das Tier keine Symptome, muss nicht behandelt werden, da eine vollständige Erreger-Eliminierung nicht zu erwarten ist. Da die Maulhöhle der Hunde zahlreiche Bakterien und auch Parasiten aufweisen kann, ist es generell ratsam darauf zu achten, dass vor allem Kinder nicht abgeschleckt werden… Dank einer regelmäßigen Behandlung mit sogenannten Repellentien (z.B. Advantix) kann einer Übertragung durch Zwischenwirte vorgebeugt werden. Diese wirken abschreckend auf blutsaugende Parasiten, sodass eine Infektion der Zecke durch das Blutsaugen überhaupt erst verhindert werden kann.
 
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Sandra
3. Mai 10:36
Hallo Sandra, Bei der Rickettsiose handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die durch Bakterien der Gattung Rickettsia hervorgerufen und von blutsaugenden Ektoparasiten, wie Zecken, Milben, Läusen und Flöhen übertragen wird. Viele Rickettsien sind Zoonosen! Das heißt, dass sie vom Tier auf den Menschen übertragbar sind und/oder umgekehrt. Es ist korrekt, dass bei Kindern oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem eine Rickettsiose schwerwiegende Folgen haben kann. Es kann bei dieser Personengruppe zum gefürchteten Fleckfieber führen. Die Übertragung erfolgt aber in der Regel über einen infizierten Zwischenwirt (z.B. Zecken). Hepatozoon canis ist eine Erkrankung, die durch die Aufnahme ebenfalls einer infizierten Zecke verursacht wird. Diese kann dann den Menschen infizieren. An der Anaplasmose erkrankt nur ein geringer Teil der Hunde. Der andere, weitaus größere Teil infiziert sich zwar, entwickelt aber keine Symptome. Am häufigsten leiden die Hunde unter der Krankheit, welche von ausländischen Zecken gestochen worden sind. Ein an Anaplasmose leidender Hund (sowie jedes andere Säugetier) ist nicht ansteckend. Die Übertragung der Infektion findet, wie auch bei den anderen Erkrankungen, fast ausschließlich über den Zwischenwirt, die Zecke, statt. Bei nachgewiesenem Befall MIT Krankheitsanzeichen und Erregernachweis beispielsweise im Blutausstrich wird behandelt. Man behandelt ja schließlich in erster Linie das Tier. Zeigt das Tier keine Symptome, muss nicht behandelt werden, da eine vollständige Erreger-Eliminierung nicht zu erwarten ist. Da die Maulhöhle der Hunde zahlreiche Bakterien und auch Parasiten aufweisen kann, ist es generell ratsam darauf zu achten, dass vor allem Kinder nicht abgeschleckt werden… Dank einer regelmäßigen Behandlung mit sogenannten Repellentien (z.B. Advantix) kann einer Übertragung durch Zwischenwirte vorgebeugt werden. Diese wirken abschreckend auf blutsaugende Parasiten, sodass eine Infektion der Zecke durch das Blutsaugen überhaupt erst verhindert werden kann.
Vielen lieben Dank für diese ausführliche antowrt Antwort, die mich auch etwas erleichtert