Hallo Melanie,
Hirschlausfliegen gehören zu der Familie der Lausfliegen und schädigen ihren Wirt durch das saugen von Blut. Während Hirschlausfliegen, wie ihr Name schon vermuten lässt, früher vor allem Wildtiere, wie Hirsche, Wildschweine oder Dachse befallen haben, kommt es durch die zunehmende Vermehrung und Verbreitung der kleinen Plagegeister immer wieder auch bei unseren Hundes zu einem Befall.
Hirschlausfliegen setzten sich auf dem Körper des Hundes fest und saugen mit ihrem Stechrüssel Blut. Eine Blutmahlzeit kann dabei 15-20 Minuten dauern. Und auch danach verlässt die Hirschlausfliege ihren Wirt nicht, sondern nistet sich langfristig bis zu mehrere Monate auf dem Tier ein.
Gefährlich kann die Hirschlausfliege dabei vor allem durch die Übertragung des Bakteriums Bartonella schoenbuchensis werden. Der Krankheitserreger kann zu allergischen Reaktionen, schweren Entzündungen und Fieber führen. Beim Menschen ist auch die Entwicklung einer Herzmuskelentzündung beschrieben, die auch beim Hund sekundär durch das Fieber potenziell möglich ist.
Fallen nach dem Biss einer Hirschlausfliege Krankheitssymptome oder Hautreaktionen auf, sollte deshalb umgehen ein Tierarzt aufgesucht werden. Mithilfe von Allergie- und Entzündungshemmenden Medikamenten sowie ggf. einer Antibiose kann der Tierarzt/die Tierärztin gegen die Erkrankungserscheinungen vorgehen.
Um einem Hirschlausfliegen-Befall vorzubeugen, kommen vor allem Antiparasitika wie Spot-Ons oder Halsbänder zum Einsatz. Während die Wirkung solcher Präparate gegen Zecken und Flöhe eindeutig belegt ist, kann die Prophylaxe gegen Hirschlausfliegen jedoch leider durch keine Studie bestätigt werden. Ebenso umstritten ist der Nutzen sogenannter Repellentien, bei denen ätherische Öle wie Rosmarin oder Lavendelöl sowie Citronella oder Kokosöl zum Einsatz kommen.
Die beste prophylaktische Maßnahme gegen Hirschlausfliegen stellt somit die Meidung von Wald- oder Waldrandgebieten dar. Außerdem solltest du nach jedem Spaziergang das Fell deines Hundes gründlich auf Hirschlausfliegen inspizieren. Die Verwendung eines Flohkamms erleichtert hierbei die Suche. Und auch Duschen oder Baden des Hundes kann das Entfernen der kleinen Parasiten erleichtern. Kommt es dennoch zu einem Biss, hilft lokales Kühlen um die ersten Hautreaktionen abzufangen. Entwicklen sich an der Einbissstelle jedoch Pusteln, eine starke Rötung oder sonstige Hautreaktionen, oder wirkt der Hund apatisch und zeigt Fieber (normale innere Körpertemperatur zwischen 38,0 und 39,0°C), sollte eine tierärztliche Behandlung erfolgen.
Alles Gute euch beiden und einen hoffentlich Hirschlausfliegen-freien Urlaub 🐾
Vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort. Fieber hat er nicht, aber die Einbisstelle ist etwas rot, aber er geht momentan nicht mehr ran. Wir werden es weiter beobachten und Fieber messen und ansonsten zum Tierarzt gehen.