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Oli
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zuletzt 19. Juli

Herzkranker Hund mit Autoimmun Erkrankung

Kann mir jemand helfen , bin bisschen durcheinander Rocco ist 11 Jahre alt und bekommt vetmedin wegen seiner Herz Geschichte ihm ging’s gut dann hat er im Februar gutartigen Milztumor und hat die OP gut überstanden und danach hat er wieder schlecht gefressen und dann wurde Bauchspeicheldrüsen Entzündung diagnostiziert und bei der blutabnahme haben wir Anämie festgestellt. Und der Wert sinkt , die Ärzte konnten nix finden und jetzt haben die Verdacht auf Autoimmun Erkrankung und haben mir heute Cortison mitgegeben. Ich weiß nicht was ich machen soll mache mir Sorgen weil Cortison ist kontraproduktiv bei Herz und Bauchspeicheldrüsen Erkrankungen .
 
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Steffi
19. Juli 20:59
Hallo Oli, Sind auch die Organwerte und Albumin oder Bilirubin im Rahmen der Blutuntersuchung ermittelt worden? Ist der Harn bräunlich bis rötlich verfärbt? Weißt du unter welchem Herzproblem dein Hund leidet? Ist dein Hund an einer chronischen oder akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung oder an einer Bauchspeicheldrüsen-Insuffizienz erkrankt? Ist die Milz vollständig entfernt worden? Bei der sogenannten autoimmunhämolytischen Anämie (kurz AIHA) werden ohne bekannten Grund Antikörper gegen körpereigene rote Blutzellen gebildet. Es handelt sich hierbei um eine Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, dass alle möglichen Ursachen für eine Anämie ausgeschlossen werden konnten. Anhand der vorliegenden Untersuchungsergebnisse könnte durchaus eine AIHA vorliegen. Hier besteht die Therapie in der Kortisongabe, um das Immunsystem in seiner Antikörperbildung einzudämmen. Es stimmt, dass Kortison bei einer bestehenden Herzinsuffizienz eingeschränkt angewendet werden darf. Im Rahmen der Anämie kann es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff kommen, was sich in schwerwiegenden Fällen in einer Blaufärbung der Zunge äußern kann. Dies stellt eine Notfallsituation dar! Anhand des Berichts ist dieses Phänomen bereits vorgekommen. Daher ist die Therapie mit Kortison individuell abzuwägen. Es sollte stets auch der allgemeine Gesundheitszustand des Hundes bei der Therapie berücksichtigt werden.