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Natascha
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zuletzt 9. Jan.

Heiße und geschwollenes Gesäuge

Hallo, unsere Hündin hat seit gestern ein angeschwollenes Gesäuge, dass sich heiß anfühlt. Sie winselt laut und viel, was sie sonst nicht tut. Auch benimmt sie sich im Verhältnis zu sonst seltsam. Kann sie scheinträchtig sein? Oder hat sie vielleicht eine Entzündung? Für Tipps zum überbrücken bis zum TA-Besuch wären wir auch sehr dankbar 🤗🐕
 
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Nora
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7. Jan. 17:05
Hallo Natascha, Die Symptome, die du beschreibst, können durchaus durch eine Scheinträchtigkeit ausgelöst werden. Bei einer Scheinträchtigkeit spielt der Körper deiner Hündin ihr vor, sie sei trächtig, obwohl sie nicht trächtig ist. Dieser Zustand wird durch eine Hormonumstellung hervorgerufen. Gegen Ende der Läufigkeit kommt es zu einem Abfall des Progesteron-Spiegels. Progesteron ist ein Hormon, das vom Gelbkörper produziert wird. Mit abfallendem Progesteronspiegel kommt es zu einem Anstieg des Prolaktin-Spiegels. Prolaktin führt zur Anbildung des Gesäuges und Milcheinschuss. Wie stark die Scheinträchtigkeit in Erscheinung tritt, ist v.a. davon abhängig, wie stark der Progesteronspiegel abfällt und wie schnell das Prolaktin ansteigt. Je steiler der Abfall bzw. Anstieg ist, desto wahrscheinlicher kommt es zur Ausprägung einer Scheinträchtigkeit. Eine Scheinträchtigkeit zeigt sich ca. 3-12 Wochen nach der Läufigkeit durch körperliche und psychische Auffälligkeiten. Neben der Anbildung des Gesäuges, teilweise begleitet von Milcheinschuss, kommt es zumeist zu einem sehr anhänglichen Verhalten der Hündin. Sie quietsch vermehrt, möchte ständig in der Nähe des Besitzers sein und fordert Streicheleinheiten. Außerdem kann es zu einem verminderten Appetit und Nestbauverhalten kommen. Dieses zeigt sich zumeist durch Herumtragen und Bemuttern von Kuscheltieren und Spielzeugen oder Zusammenscharren von Decken im Körbchen. Um der Scheinträchtigkeit entgegenzuwirken, ist ausreichende Auslastung und Ablenkung deiner Hündin von großer Bedeutung. Lange Spaziergänge, Denk- und Suchspiele bringen deine Vierbeinerin auf andere Gedanken und sorgen für körperliche wie geistige Beschäftigung. Zudem solltest du die "Triggerpunkte", die das scheinträchtige Verhalten unterstützen, entfernen. Beseitige hierfür alle Spielzeuge, Kuscheltiere und Decken, die von der Hündin als "Pseudowelpen" genutzt werden könnten. Dies solltest du am besten tun, wenn deine Hündin durch einen Spaziergang mit einer anderen Person oder durch Fressen abgelenkt ist. Entferne die Pseudowelpen niemals aus dem Korb, während sich deine Hündin darin befindet. Auch ansonsten sehr liebe und umgängliche Hündinnen können hierbei mit aggressivem Verhalten reagieren. Was jedoch ungewöhnlich ist, ist die vermehrte Wärme des Gesäuges. Diese spricht für eine Entzündung des Gesäuges. Zwar kann eine leichte Erwärmung des Gesäuges auch im Rahmen der Scheinträchtigkeit entstehen, ich würde dir aber dennoch empfehlen das Gesäuge deiner Hündin tierärztlich untersuchen zu lassen, um eine mögliche Entzündung dieses abzuklären. Bis dahin ist es sehr wichtig, dass du das Gesäuge deiner Hündin möglichst nicht berühst. Jede Berührung stimuliert die Anbildung des Gesäuge und verstärkt somit die Problematik zusätzlich. Behalte deine Vierbeinerin gut im Auge. Sollte sie weitere Krankheitsanzeichen zeigen oder Fieber entwickeln (normale Körpertemperatur zwischen 38,0°C und 39,0°C), solltest du sie umgehend untersuchen lassen, da dies auf eine Verschlechterung der potenziellen Entzündng hindeutet. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Nora
7. Jan. 17:05
Hallo Natascha, Die Symptome, die du beschreibst, können durchaus durch eine Scheinträchtigkeit ausgelöst werden. Bei einer Scheinträchtigkeit spielt der Körper deiner Hündin ihr vor, sie sei trächtig, obwohl sie nicht trächtig ist. Dieser Zustand wird durch eine Hormonumstellung hervorgerufen. Gegen Ende der Läufigkeit kommt es zu einem Abfall des Progesteron-Spiegels. Progesteron ist ein Hormon, das vom Gelbkörper produziert wird. Mit abfallendem Progesteronspiegel kommt es zu einem Anstieg des Prolaktin-Spiegels. Prolaktin führt zur Anbildung des Gesäuges und Milcheinschuss. Wie stark die Scheinträchtigkeit in Erscheinung tritt, ist v.a. davon abhängig, wie stark der Progesteronspiegel abfällt und wie schnell das Prolaktin ansteigt. Je steiler der Abfall bzw. Anstieg ist, desto wahrscheinlicher kommt es zur Ausprägung einer Scheinträchtigkeit. Eine Scheinträchtigkeit zeigt sich ca. 3-12 Wochen nach der Läufigkeit durch körperliche und psychische Auffälligkeiten. Neben der Anbildung des Gesäuges, teilweise begleitet von Milcheinschuss, kommt es zumeist zu einem sehr anhänglichen Verhalten der Hündin. Sie quietsch vermehrt, möchte ständig in der Nähe des Besitzers sein und fordert Streicheleinheiten. Außerdem kann es zu einem verminderten Appetit und Nestbauverhalten kommen. Dieses zeigt sich zumeist durch Herumtragen und Bemuttern von Kuscheltieren und Spielzeugen oder Zusammenscharren von Decken im Körbchen. Um der Scheinträchtigkeit entgegenzuwirken, ist ausreichende Auslastung und Ablenkung deiner Hündin von großer Bedeutung. Lange Spaziergänge, Denk- und Suchspiele bringen deine Vierbeinerin auf andere Gedanken und sorgen für körperliche wie geistige Beschäftigung. Zudem solltest du die "Triggerpunkte", die das scheinträchtige Verhalten unterstützen, entfernen. Beseitige hierfür alle Spielzeuge, Kuscheltiere und Decken, die von der Hündin als "Pseudowelpen" genutzt werden könnten. Dies solltest du am besten tun, wenn deine Hündin durch einen Spaziergang mit einer anderen Person oder durch Fressen abgelenkt ist. Entferne die Pseudowelpen niemals aus dem Korb, während sich deine Hündin darin befindet. Auch ansonsten sehr liebe und umgängliche Hündinnen können hierbei mit aggressivem Verhalten reagieren. Was jedoch ungewöhnlich ist, ist die vermehrte Wärme des Gesäuges. Diese spricht für eine Entzündung des Gesäuges. Zwar kann eine leichte Erwärmung des Gesäuges auch im Rahmen der Scheinträchtigkeit entstehen, ich würde dir aber dennoch empfehlen das Gesäuge deiner Hündin tierärztlich untersuchen zu lassen, um eine mögliche Entzündung dieses abzuklären. Bis dahin ist es sehr wichtig, dass du das Gesäuge deiner Hündin möglichst nicht berühst. Jede Berührung stimuliert die Anbildung des Gesäuge und verstärkt somit die Problematik zusätzlich. Behalte deine Vierbeinerin gut im Auge. Sollte sie weitere Krankheitsanzeichen zeigen oder Fieber entwickeln (normale Körpertemperatur zwischen 38,0°C und 39,0°C), solltest du sie umgehend untersuchen lassen, da dies auf eine Verschlechterung der potenziellen Entzündng hindeutet. Alles Gute euch beiden 🐾
 
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Natascha
9. Jan. 10:19
Hallo Natascha, Die Symptome, die du beschreibst, können durchaus durch eine Scheinträchtigkeit ausgelöst werden. Bei einer Scheinträchtigkeit spielt der Körper deiner Hündin ihr vor, sie sei trächtig, obwohl sie nicht trächtig ist. Dieser Zustand wird durch eine Hormonumstellung hervorgerufen. Gegen Ende der Läufigkeit kommt es zu einem Abfall des Progesteron-Spiegels. Progesteron ist ein Hormon, das vom Gelbkörper produziert wird. Mit abfallendem Progesteronspiegel kommt es zu einem Anstieg des Prolaktin-Spiegels. Prolaktin führt zur Anbildung des Gesäuges und Milcheinschuss. Wie stark die Scheinträchtigkeit in Erscheinung tritt, ist v.a. davon abhängig, wie stark der Progesteronspiegel abfällt und wie schnell das Prolaktin ansteigt. Je steiler der Abfall bzw. Anstieg ist, desto wahrscheinlicher kommt es zur Ausprägung einer Scheinträchtigkeit. Eine Scheinträchtigkeit zeigt sich ca. 3-12 Wochen nach der Läufigkeit durch körperliche und psychische Auffälligkeiten. Neben der Anbildung des Gesäuges, teilweise begleitet von Milcheinschuss, kommt es zumeist zu einem sehr anhänglichen Verhalten der Hündin. Sie quietsch vermehrt, möchte ständig in der Nähe des Besitzers sein und fordert Streicheleinheiten. Außerdem kann es zu einem verminderten Appetit und Nestbauverhalten kommen. Dieses zeigt sich zumeist durch Herumtragen und Bemuttern von Kuscheltieren und Spielzeugen oder Zusammenscharren von Decken im Körbchen. Um der Scheinträchtigkeit entgegenzuwirken, ist ausreichende Auslastung und Ablenkung deiner Hündin von großer Bedeutung. Lange Spaziergänge, Denk- und Suchspiele bringen deine Vierbeinerin auf andere Gedanken und sorgen für körperliche wie geistige Beschäftigung. Zudem solltest du die "Triggerpunkte", die das scheinträchtige Verhalten unterstützen, entfernen. Beseitige hierfür alle Spielzeuge, Kuscheltiere und Decken, die von der Hündin als "Pseudowelpen" genutzt werden könnten. Dies solltest du am besten tun, wenn deine Hündin durch einen Spaziergang mit einer anderen Person oder durch Fressen abgelenkt ist. Entferne die Pseudowelpen niemals aus dem Korb, während sich deine Hündin darin befindet. Auch ansonsten sehr liebe und umgängliche Hündinnen können hierbei mit aggressivem Verhalten reagieren. Was jedoch ungewöhnlich ist, ist die vermehrte Wärme des Gesäuges. Diese spricht für eine Entzündung des Gesäuges. Zwar kann eine leichte Erwärmung des Gesäuges auch im Rahmen der Scheinträchtigkeit entstehen, ich würde dir aber dennoch empfehlen das Gesäuge deiner Hündin tierärztlich untersuchen zu lassen, um eine mögliche Entzündung dieses abzuklären. Bis dahin ist es sehr wichtig, dass du das Gesäuge deiner Hündin möglichst nicht berühst. Jede Berührung stimuliert die Anbildung des Gesäuge und verstärkt somit die Problematik zusätzlich. Behalte deine Vierbeinerin gut im Auge. Sollte sie weitere Krankheitsanzeichen zeigen oder Fieber entwickeln (normale Körpertemperatur zwischen 38,0°C und 39,0°C), solltest du sie umgehend untersuchen lassen, da dies auf eine Verschlechterung der potenziellen Entzündng hindeutet. Alles Gute euch beiden 🐾
Tausend Dank für die umfangreiche und super erklärte Antwort 🙏🏽🙏🏽🙏🏽 😊😊