Hallo Jürgen,
Woran hat sie sich verletzt?
Wie reinigst du täglich die Wunde?
Trägst du Salben auf? Wenn ja, welche?
Sind bei deiner Hündin Grunderkrankungen, wie Diabetes mellitus oder Morbus Cushing bekannt?
Die Verletzung ist relativ großflächig und leider ist die Haut sowie die Muskulatur an der Rute sehr dünn, sodass es schnell zum Freiliegen des Knochens kommen kann.
Die Wunde sieht relativ sauber und nicht eitrig aus. Jedoch ist an den Wundrändern teilweise absterbendes Gewebe (schwarze Areale) erkennbar.
Eine derartige Hautwunde muss sekundär (von innen) heilen, da ein Wundverschluss nicht möglich ist.
Es ist erstaunlich wozu der tierische Körper in der Lage ist. Einen Versuch kann es durchaus Wert sein, die Rute zu erhalten.
Ausschlaggebend für die Heilung ist die Ursache der Verletzung (Bisswunden oder verunreinigte Wunden haben eine schlechtere Heilungschance), tägliche hygienische Wundversorgung (Reinigung, Desinfektion, auch auf einen Sauberkeit achten!) und eine gezielte ununterbrochene Antibiotikagabe (auf keinen Fall eigenmächtig abrupt absetzen, dies führt zu Resistenzen und behindert die Heilung!). Lasertherapie kann die Bildung von Granulationsgewebe beschleunigen, ist aber kosten- und zeitintensiv. Teilweise haben Tierärzte oder Hundephysiotherapeuten Leihgeräte.
Du musst sie unbedingt vom Lecken abhalten, damit es sich nicht infiziert!
Natürlich ist ein Versuch auch mit möglichen Komplikationen verbunden.
Bei nicht sachgemäßer Reinigung kann es zu Infektionen kommen, Bakterien, bakterielle Toxine und/oder Stoffwechselprodukte können in die Blutbahn gelangen und zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen.
Es kann gegebenenfalls doch noch zu einer notwendigen Schwanzamputation kommen. Es kann sein, dass dann nicht nur bis zum nächsten Wirbelspalt sondern näher am Schwanzansatz amputiert werden muss. Da eine Amputation ausschließlich im gesunden Gewebe erfolgen sollte.