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Conny
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zuletzt 7. Apr.

Gras fressen bei jeder Gelegenheit

Coco frisst wirklich bei jeder Gelegenheit Gras. Es war mal besser, aber im Moment frisst sie wieder bei jeder Gelegenheit Gras. Woran kann das liegen?
 
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Nora
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7. Apr. 18:18
Hallo Conny, Grasfressen steht häufig im Zusammenhang mit Unwohlsein vom Magen. Hier ist v.a. eine Magenübersäuerung ein häufiges Problem. Der Magen produziert Salzsäure, die für die Verdauung des Futters und das Abtöten von Mikroorgansimen, die mit der Nahrung aufgenommen werden, verantwortlich ist. Magensäure hat somit eine sehr wichtige Funktion für den Körper. Wird sie aber in überschießendem Maße produziert, kann sie zu Problemen wie Übelkeit, Erbrechen, Unwohlsein und Magenschmerzen führen. Dies ist vergleichbar mit Sodbrennen beim Menschen. Mithilfe eines entsprechenden Fütterungsregimes und angepasstem Futter kann den meisten Hunden geholfen werden. Fütterungsregime Viele Hund reagieren auf lange Nüchternzeiten mit einer Übersäuerung des Magens. Befindet sich kein Futter im Magen, das durch die Magensäure zersetzt werden kann, beginnt die Säure damit die Magenschleimhaut anzugreifen. Es ist deshalb sinnvoll, bei Hunden, die Probleme mit Sodbrennen haben, mehrere kleine Protionen am Tag zu füttern, um den Magen nicht nüchtern zu lassen. Futtermittelzusatzstoffe und Fütterung Neben dem Fütterungsregime selbst gibt es auch spezielles Futter, das gegen Magenübersäuerung hilft. Zunächst kannst du Coco Schonkost anbieten, und schauen, ob sich die Symptome bessern. Hierfür eignet sich beispielsweise gekochte Hühner- oder Putenbrust (ohne Knochen!) mit Reis oder Kartoffeln und Hüttenkäse. Sollte es Coco unter der Schonkost besser gehen, solltest du langfristig auf kommerziell erhältliche Schonkost umsteigen, da das selbstgekochte Futter auf lange Sicht nicht den Mineralstoff- und Spurenelementbedarf deckt. Zur langfristigen, magendarmschonenden Fütterung gibt es speziell angefertigte Futtermittel, die du im Fachhandel oder beim Tierarzt erhältst. Außerdem gibt es einige Futterzusatzstoffe, die gegen eine Magenübersäuerung helfen. Heilerde bringt bei einer Vielzahl an Magen-Darm-Erkrankungen einen positiven Effekt. Bei Sodbrennen nutzt aber v.a. auch Ulmenrinde. Diese bildet im Magen zusammen mit dem dort befindlichen Wasser einen Schleim, der die Schleimhaut vor der Säure schützt. Achte beim Zusatz solcher Futtermittel darauf, dass du Produkte verwendest, die für Hunde zugelassen sind und halte dich an die Fütterungsempfehlung. Sollten die oben genannten Maßnahmen nicht ausreichen, muss die Magenübersäuerung medikamentös behandelt werden. Hierfür erhältst du bei deinem Tierarzt sogenannte Magensäureblocker wie Omeprazol, die die Produktion der Magensäure drosseln und somit die Symptome lindern. Das Fressen von Gras kann aber auch andere Ursachen als ein Magenunwohlsein haben. Bei einigen Hunden steckt eine organische Erkrankung oder ein Mangelzustand (beispielsweise ein Mangel an Spurenelementen) hinter starkem Grasfressen. Bei anderen Hunden ist das Verhalten einfach eine schlechte Angewohnheit. Sollte das Gras-Fressen trotz der oben genannten Tipps nicht besser werden würde ich dir dazu raten, Coco bei deinem Tierarzt/deiner Tierärztin genau durchchecken zu lassen. Der Tierarzt/die Tierärztin kann mithilfe einer eingehenden Untersuchung und ggf. weiteren diagnostischen Maßnahmen wie einer Blutuntersuchung herausfinden, ob eine Erkrankung hinter dem Grasfressen von Coco steckt, oder ob es sich lediglich um "eine schlechte Angewohnheit" handelt. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg und alles Gute 🐾
 
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Nora
6. Apr. 18:27
Hallo Conny, Wie alt ist Coco und welche Rasse? Ist Coco kastriert? Was fütterst du Coco? Zeigt Coco weitere Auffälligkeiten, wie gelegentliches Erbrechen, wechselnde Kotkonsistenz oder Juckreiz? Wann wurde Coco das letzte mal entwurmt, bzw. wann fand die letzte Kotuntersuchung statt?
 
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Conny
6. Apr. 18:29
Hallo Conny, Wie alt ist Coco und welche Rasse? Ist Coco kastriert? Was fütterst du Coco? Zeigt Coco weitere Auffälligkeiten, wie gelegentliches Erbrechen, wechselnde Kotkonsistenz oder Juckreiz? Wann wurde Coco das letzte mal entwurmt, bzw. wann fand die letzte Kotuntersuchung statt?
Sie wird auf 1-2 jahre geschätzt, ist nen Mischling und stelleresiert. Coco wird getreidefrei ernährt nur hochwertiges futter sowohl nass und trockenfutter. Andere auffälligkeiten hat sie nicht. Entwurmt wurde sie erst vor ca 2 wochen
 
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Nora
7. Apr. 18:18
Hallo Conny, Grasfressen steht häufig im Zusammenhang mit Unwohlsein vom Magen. Hier ist v.a. eine Magenübersäuerung ein häufiges Problem. Der Magen produziert Salzsäure, die für die Verdauung des Futters und das Abtöten von Mikroorgansimen, die mit der Nahrung aufgenommen werden, verantwortlich ist. Magensäure hat somit eine sehr wichtige Funktion für den Körper. Wird sie aber in überschießendem Maße produziert, kann sie zu Problemen wie Übelkeit, Erbrechen, Unwohlsein und Magenschmerzen führen. Dies ist vergleichbar mit Sodbrennen beim Menschen. Mithilfe eines entsprechenden Fütterungsregimes und angepasstem Futter kann den meisten Hunden geholfen werden. Fütterungsregime Viele Hund reagieren auf lange Nüchternzeiten mit einer Übersäuerung des Magens. Befindet sich kein Futter im Magen, das durch die Magensäure zersetzt werden kann, beginnt die Säure damit die Magenschleimhaut anzugreifen. Es ist deshalb sinnvoll, bei Hunden, die Probleme mit Sodbrennen haben, mehrere kleine Protionen am Tag zu füttern, um den Magen nicht nüchtern zu lassen. Futtermittelzusatzstoffe und Fütterung Neben dem Fütterungsregime selbst gibt es auch spezielles Futter, das gegen Magenübersäuerung hilft. Zunächst kannst du Coco Schonkost anbieten, und schauen, ob sich die Symptome bessern. Hierfür eignet sich beispielsweise gekochte Hühner- oder Putenbrust (ohne Knochen!) mit Reis oder Kartoffeln und Hüttenkäse. Sollte es Coco unter der Schonkost besser gehen, solltest du langfristig auf kommerziell erhältliche Schonkost umsteigen, da das selbstgekochte Futter auf lange Sicht nicht den Mineralstoff- und Spurenelementbedarf deckt. Zur langfristigen, magendarmschonenden Fütterung gibt es speziell angefertigte Futtermittel, die du im Fachhandel oder beim Tierarzt erhältst. Außerdem gibt es einige Futterzusatzstoffe, die gegen eine Magenübersäuerung helfen. Heilerde bringt bei einer Vielzahl an Magen-Darm-Erkrankungen einen positiven Effekt. Bei Sodbrennen nutzt aber v.a. auch Ulmenrinde. Diese bildet im Magen zusammen mit dem dort befindlichen Wasser einen Schleim, der die Schleimhaut vor der Säure schützt. Achte beim Zusatz solcher Futtermittel darauf, dass du Produkte verwendest, die für Hunde zugelassen sind und halte dich an die Fütterungsempfehlung. Sollten die oben genannten Maßnahmen nicht ausreichen, muss die Magenübersäuerung medikamentös behandelt werden. Hierfür erhältst du bei deinem Tierarzt sogenannte Magensäureblocker wie Omeprazol, die die Produktion der Magensäure drosseln und somit die Symptome lindern. Das Fressen von Gras kann aber auch andere Ursachen als ein Magenunwohlsein haben. Bei einigen Hunden steckt eine organische Erkrankung oder ein Mangelzustand (beispielsweise ein Mangel an Spurenelementen) hinter starkem Grasfressen. Bei anderen Hunden ist das Verhalten einfach eine schlechte Angewohnheit. Sollte das Gras-Fressen trotz der oben genannten Tipps nicht besser werden würde ich dir dazu raten, Coco bei deinem Tierarzt/deiner Tierärztin genau durchchecken zu lassen. Der Tierarzt/die Tierärztin kann mithilfe einer eingehenden Untersuchung und ggf. weiteren diagnostischen Maßnahmen wie einer Blutuntersuchung herausfinden, ob eine Erkrankung hinter dem Grasfressen von Coco steckt, oder ob es sich lediglich um "eine schlechte Angewohnheit" handelt. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg und alles Gute 🐾