Hallo Nadine,
Anhand deiner Beschreibung und der Fotos handelt es ich vermutlich tatsächlich um eine Scheinträchtigkeit.
In leichten Fällen wird es von alleine rückgängig sein. Du solltest sie dabei unterstützen, indem du alle Spielsachen und „Ersatzwelpen“ (Kuscheltiere) entfernst, auch wenn sie derzeit noch kein Interesse daran zeigt.
Zur Harmonisierung der Psyche kannst du deine Hündin ablenken und beschäftigen, mit ihr häufiger Spazieren gehen. Intensive Zuwendung sollte eher vermieden werden, es sei denn, es unterstützt die Ablenkung vom „Selbstsaugen“. Falls sie sich vermehrt am Gesäuge leckt, musst du sie davon abhalten.
Du solltest ihr auch nicht weiter über das Gesäuge streichen! Dadurch wird die Produktion eines Hormons (Oxytocin) angeregt, welches die Schwellung des Geäuges und Sekretion der Milchdrüse verstärkt.
Solltest du das Gefühl haben, dass deine Hündin sehr leidet, müsste sie zur Regulation des Hormonhaushaltes mit einem sogenannten Prolactinhemmer (z.B. Galastop, Contralac) behandelt werden.
Ggf. muss zusätzlich eine Behandlung der Symptome erfolgen (Verhindern des Selbstsaugens durch einen Halskragen oder eine Bauchschürze, bei geschwollenem Gesäuge: lokale Kühlungen oder Entzündungshemmende Medikamente).
Bei extremen Verhaltensstörungen können Beruhigungsmittel wie Diazepam notwendig sein.
Eine Behandlung mit Antibiotikum ist bei einer Scheinträchtigkeit nicht nötig, es sei denn sie entwickelt Anzeichen einer Entzündung (Fieber, sehr warmes, gerötetes und pralles Gesäuge oder gar eitrige Sekretion).
Bei Häufung derartiger Symptome nach der Läufigkeit, sollte eine Kastration in Erwägung gezogen werden.