Hallo Sabine,
Bei der Fütterung eines nierenkranken Hundes gibt es einige grundlegende Dinge zu beachten, damit das Futter die Nieren möglichst wenig belastet.
Ausreichende Wasseraufnahme
Zunächst ist es wichtig, die Wasseraufnahme zu steigern. Hierfür empfiehlt es sich, das Futter einzuweichen (3 Teile Wasser zu 1 Teil Futter) oder das Futter auf ein Feuchtfutter umzustellen. Durch die gesteigerte Flüssigkeitsaufnahme werden die Nieren gut durchgespült und somit Schadstoffe besser entfernt.
Restriktive, aber bedarfsgerechte Versorgung mit Protein, Phosphor und Natrium
Ein hoher Anteil an Protein, Phosphor und Natrium in der Nahrung begünstigen das Fortschreiten der Nierenerkrankung und sollten deshalb vermieden werden. Da es sich bei den Stoffen aber um lebenswichtige Nahrungsbestandteile handelt, muss dennoch eine bedarfsdeckende Versorgung sichergestellt werden
Ausreichende Energieversorgung
Da dem Körper durch die restriktive Proteinzufuhr und die verminderte Futteraufnahme nur wenig Energie zur Verfügung steht, sollte die Ration möglichst viel Energie enthalten. So decken auch kleine Mengen Futter den Kalorienbedarf des Hundes. Um dies zu erreichen, sollte der Ration ausreichend Kohlenhydrate und Fette zugesetzt werden.
Außerdem sollte eine Nierendiät eine ausreichende Menge an wasserlöslichen Vitaminen, Vitamin D und Kalium enthalten, da diese Stoffe durch die gestörte Nierenfunktion vermehrt aus dem Körper ausgeschieden werden und somit verloren gehen.
Für eine ausgeglichene und dennoch nierenschonende Diät kommen somit gut ausgewählte Nahrungsmittel zum Einsatz.
Um eine ausreichende Energieversorgung zu gewährleisten, solltest du zu fettreichem Fleisch greifen. Das Fleisch sollte einen Mindestfettgehalt von 15% aufweisen. Hierfür ist beispielsweise Gänse-, Enten- oder Hühnerfleisch mit Haut geeignet. Aber auch fettreiche Anteile von Rind, Lamm und Schaf können verfüttert werden.
Innereien, wie Herz, Lunge oder Pansen sind bindegewebsreich, enthalten aber gleichzeitig wichtige Aminosäuren. Sie sollten bei einem Nierenkranken Hund aber nicht öfter als zweimal wöchentlich verfüttert werden. Ist eine starke Proteinrestriktion erforderlich, sollte gänzlich auch Innereien verzichtet werden und nur reines, fettreiches Muskelfleisch angeboten werden.
Außerdem sollte regelmäßig fettreicher Fisch verfüttert werden. Hierfür eignet sich beispielsweise Lachs. Durch den hohen Fettanteil liefert der Lachs nicht nur viel Energie, sein hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren wirkt sich außerdem entzündungshemmend aus und kann akute Entzündungsgeschehen als Begleiterscheinung einer Nierenerkrankung lindern.
Die ausreichende Energieversorgung sollte dem Futter neben dem Fett über Kohlenhydrate zugeführt werden. Hierfür können Kartoffeln, Reis oder Nudeln zugefüttert werden. Um eine gute Verträglichkeit zu gewährleisten, ist es wichtig, die Kohlenhydrate ausreichend lang zu kochen.
Für eine ausbalancierte Ration müssen dem Futter außerdem Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente sowie Faserstoffe zugefügt werden. Nur so kann eine bedarfsgerechte Versorgung gewährleistet werden.
Eine ausgewogene Nierendiät zu erstellen ist somit gar nicht so einfach. Ich würde dir deshalb empfehlen, auf eine kommerziell erhältliche Nierendiät umzustellen oder die Futterration für deinen Hund von einer erfahrenen Ernährungsberatung zusammenstellen zu lassen. So kannst du deinem Hund ein nierenschonendes Futter anbieten, das dennoch seinen täglichen Bedarf an lebenswichtigen Nahrungsstoffen deckt.
Alles Gute euch beiden 🐾
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