Home / Forum / Medizinische Sprechstunde / Ehrlichiose/Barbisiose

Verfasser
michael
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1
zuletzt 28. Juli

Ehrlichiose/Barbisiose

Hallo, bei unsere 3 Jahre alten Hündin ist Ehrlichia Canis (35,6) und Babesia Canis (37,4) per Blutbild festgestellt worden. Sie ist seit einem Jahr bei uns und kommt aus dem Tierheim in Belarus. Bei beiden gibt es Antikörper aber alle anderen Test pcr etc. waren negativ. Sie hat keinerlei Symptome. Würden Sie trotzdem eine Therapie empfehlen? Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße Berit und Michael
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Steffi
28. Juli 21:02
Hallo Michael, Bei der Babesiose (auch Hundemalaria) handelt es sich um eine durch Zecken übertragbare, parasitäre Erkrankung, welche zur Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) und infolgedessen zur Blutarmut (Anämie) führt. Die Ehrlichiose wird ebenfalls durch infizierte Zecken übertragen. Ehrlichien sind Bakterien, welche die weißen Blutzellen befallen. Demzufolge ist es extrem wichtig deine Hündin regelmäßig mit einem sogenannten repellierenden (abschreckenden) Präparat gegen Zecken zu behandeln. Nur so kann eine Infektion der Zecken und somit die weitere Verbreitung der Erkrankungen verhindert werden. Bei einer Erhöhung der Antikörper liegt nicht zwangsläufig die jeweilige Erkrankung vor. Antikörper werden vom körpereigenen Immunsystem bei Kontakt mit bestimmten Erregern gebildet. Der Erregerkontakt kann aber bereits einige Zeit zurück liegen und dennoch Antikörper vorhanden sein. Da die Erreger selbst nach einer erfolgreichen Therapie nicht vollständig eliminiert werden können, ist eine Behandlung nicht notwendig, solange deine Hündin keine klinischen Anzeichen der Erkrankung zeigt. Sollte deine Hündin Symptome, wie Fieber, Schwäche, Appetitlosigkeit, Lymphknotenschwellung, blasse Schleimhäute oder punktförmige Schleimhautblutungen, Nasenbluten, bräunlich bis rötlichen Harnabsatz oder Erbrechen zeigen, solltest du umgehend deinen Tierarzt konsultieren. In diesen Fällen kann eine rechtzeitige Therapie den Erkrankungsverlauf maßgeblich positiv beeinflussen.