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Anja
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zuletzt 6. Juni

ED beim Junghund

Welche Möglichkeiten haben wir bei beidseitiger ED mit Arthrose, bei unserer erst 16 Monate alten Hündin aus Rumänien. Nahrungsergänzungsmittel,Physio,Futter etc?
 
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Steffi
6. Juni 12:41
Hallo Anja, Vor allem bei mittelgroßen und großen Hunderassen kann es wachstumsbedingt und durch Umwelteinflüsse (Ernährung, Haltung) zu Entwicklungsstörungen des Bewegungsapparates. Oft werden erst im Verlauf des Wachstums, beim Junghund oder beim erwachsenen Tier Bewegungseinschränkungen sichtbar. Bei einer sogenannten ED (Ellenbogendgelenksdysplasie), welche eine Gelenkfehlstellung beschreibt, kommen verschiedene Ursachen in Frage, beispielsweise abgesplitterte Knochenvorsprünge, welche mittels Röntgen oder ggf. CT diagnostiziert werden sollten. Derartige Brüche der Knochenvorsprünge müssen chirurgisch versorgt werden, da es aufgrund der Schonung der betroffenen Gliedmaße zu einer chronischen (langanhaltenden) Fehlbelastung und zum Rückgang der Muskulatur kommen kann. In akuten Fällen können entzündungshemmende Schmerzmittel gegeben werden. Diese führen allerdings dazu, dass der Hund sich wieder bewegen möchte. Zur Verbesserung der Bewegungsfähigkeit und Vermeidung von Muskelschwund sind vor allem kontrollierte Bewegungen des Hundes an der Leine auf weichen Böden (Wald, Sand, Wiesen) sowie Schwimmen hilfreich. Physiotherapeutische Maßnahmen können sowohl prophylaktisch wie auch therapeutisch eingesetzt werden, z.B. in Form von passiver oder aktiver Bewegungstherapie, Massagen, Wasserlaufbandtherapie oder Elektrotherapie. Futterergänzungsstoffe, wie Chondroitinsulfat, Glucosamin, Pentosanpolysulfat, Omega-3-Fettsäuren oder Grünlippmuschel-Extrakte können die Gelenke unterstützen. Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung (Calcium-Phosphor-Verhältnis) ist essentiell für ein optimales Knochen- und Knorpelwachstum. Zur Regulierung des Knochen- und Knorpelstoffwechsels können unter Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt oder einer spezialisierten Futtermittelberatung Vitamin-D-Präparate substituiert werden. Zusätzlich sollte unbedingt auf ein optimales Gewicht geachtet werden, da Übergewicht nachweißlich einen negativen Einfluss auf die Gelenkgesundheit hat. Trotz aller Maßnahmen kann mit zunehmendem Alter eine chirurgische Versorgung bei einem konservativen Therapieversuch notwendig werden.