Home / Forum / Medizinische Sprechstunde / Demenz bei Hunden

Verfasser-Bild
Katrin
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 1
zuletzt 27. März

Demenz bei Hunden

Hündin 14 Jahre hat Demenz u d starke Herzgeräusche.WelchesMedikament darf sie kriegen damit sie am Tage zur Ruhe kommt? Sie bellt viel und rennt immer auf und ab
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nora
27. März 17:13
Hallo Katrin, Die beim Menschen als Demenz bekannte Erkrankung wird beim Hund auch als kognitive Dysfunktion bezeichnet. Die pathologischen Prozesse, die dabei im Gehirn ablaufen, sind bei Hund und Mensch zwar nicht identisch, aber ähnlich. Knapp die Hälfte aller Hunde über 7 Jahren zeigen Anzeichen einer Kognitiven Dysfunktion. Diese können bei einigen Hunden stärker, bei anderen milder ausgeprägt sein. Die Ursache für die Entstehung einer Demenz sind Veränderungen im Gehirn. Neben einer verminderten Durchblutung kommt es zur Ablagerung bestimmter Substanzen und somit zum Untergang von Nervenzellen. Eine Kognitive Dysfunktion ist leider nicht heilbar. Es gibt aber einige Möglichkeiten, wie du die Symptome deines Hundes versuchen kannst zu lindern. Der Wirkstoff Propentophyllin verbessert die Durchblutung im Körper und fördert somit auch die Durchblutung des Gehirns. Er ist in Medikamenten wie Karsivan oder Propentotab enthalten. Bei vielen Hunden bewirkt die Gabe von Propentophyllin eine Verbesserung der Demenzerscheinungen, sowie oft auch eine positive Entwicklung der Hör- und Sehkraft. Und auch spezielle Futtermittel oder Futterzusatzstoffe können hilfreich sein. Hier wird insbesondere auf die Zugabe von Antioxidantien sowie Co-Enzymen, wie dem Co-Enzym Q10 gesetzt. Die Firma Hills hat mit dem Produkt "b/d" ein Futter auf den Markt gebracht, dass genau auf diese Zusatzkombination setzt und einen wissenschaftlich belegten Erfolg verspricht. Aber auch Futterzusatzmittel, wie „Senilife“ von Ceva Animal Health oder „Aktivatit“ von Vetplus stellen als wirksame Kombinationspräparate eine gute Möglichkeit zur nutritiven Unterstützung dar. Als Behandlungsansatz der Kognitiven Dxsfunktion wird das Psychopharmakon Selegilin verwendet. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Monoaminooxidase-Hemmer, welcher das Zentrale Nervensystem vor freien Radikalen und Neurotoxinen schützt. Eine Heilung ist zwar wie auch bei der Demenz des Menschen nicht möglich, jedoch kannst du mit den oben genannten Mitteln deinen Hund bei der Erkrankung unterstützen. Zur sanften Beruhigung kannst du außerdem CBD-Öl ausprobieren. Cannabidiol, kurz CBD, wird aus der Hanfpflanze hergestellt und wird sowohl bei Menschen als auch bei Haustieren für vielerlei Beschwerden genutzt. CBD gehört zur Gruppe der Cannabinoide, welche auch natürlich im Körper des Hundes vorkommen. CBD knüpft also an körpereigene Nerven-Rezeptoren und bewirkt dadurch einen angst- und schmerzlösenden, sowie beruhigenden Effekt. Im Gegensatz zu THC, welches auch aus der Hanfpflanze gewonnen wird und v.a. als Droge bekannt ist, hat CBD keinerlei psychoaktive Effekte. CBD kann somit bedenkenlos zur Linderung von Unruhe eingesetzt werden. Um die richtige Dosierung zu finden, solltest du dich langsam an die empfohlene Dosis herantasten. CBD-Öl ist in verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen erhältlich. Bei Hunden wird meist eine 5%ige Wirkstoffkonzentration empfohlen. Du erhältst verschiedene Produkte frei verkäuflich im Internet oder Fachhandel. Je nachdem, welches Produkt du wählst, solltest du dich vor der Fütterung genau mit der Dosierung und der Art der Gabe (zumeist wird das Öl unter die Zunge geträufelt) vertraut machen. Auch, wenn eine Überdosierung von CBD-Öl nur bei sehr großen Mengen möglich ist, würde ich dir empfehlen dich langsam der für deinen Hund passenden Dosierung anzunähern und die empfohlene Höchstdosis nicht zu überschreiten. Ich wünsche euch beiden viel Erfolg und alles Gute 🐾