Hallo Jessica,
Dass sich der Juckreiz, die Schwellung und Rötung nur auf die eine Hinterpfote beschränkt, ist für eine Allergie eher untypisch. Natürlich schließt es eine Allergie aber nicht aus. Allergien können sich bei unseren Hunden auf verschiedene Weise bemerkbar machen. Typische Anzeichen sind Juckreiz, Belecken der Vorderpfoten oder wiederkehrende Ohrenentzündungen.
Die Allergie ist eine sogenannte "Ausschlussdiagnose". Das heißt, um herauszufinden, ob dein Hund unter einer Allergie leidet, müssen zunächst alle anderen möglichen Ursachen, die zu den Veränderungen der Pfote führen könnten, ausgeschlossen werden.
Lokaler Juckreiz, Rötung und Schwellung können aufgrund eine Vielzahl möglicher Ursachen entstehen. Solche Veränderungen werden mitunter durch Schmerzen der Pfote ausgelöst. Ursächlich hierfür kann beispielsweise ein eingetretener Fremdkörper (Granne, Splitter, Scherbe) oder eine Verletzung der Knochen oder Bänder der Pfote sein. Viele Hunde reagieren mit Belecken auf Schmerzen, wodurch der Haarverlust und die Rötung sowie Schwellung erklärt werden könnten.
Aber auch eine Infektion der Haut, beispielsweise mit Bakterien oder einem Hautpilz kann auslösend sein. Ebenso führen Parasiten häufig zu einer Störung der Haut.
Im Rahmen einer Allergieabklärung werden all diese möglichen Ursachen durch eine eingehende Untersuchung der Pfote überprüft. Hierbei wird nicht nur die Pfote genaustens auf Schmerzhaftigkeit hin überprüft, sonder auch Hautproben zur mikroskopischen Untersuchung angefertigt.
Konnte in den Untersuchungen nichts auffälliges gefunden werden, verhärtet sich der Verdacht einer Allergie. Bei einer Allergie handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf einen eigentlich harmlosen Stoff (Allergen). Bei unseren Hunden treten Allergien zumeist in Form einer Atopischen Dermatitis (Umweltallergie, beispielsweise gegen Pollen) oder einer Futtermittelallergie auf.
Um eine mögliche Allergie zu überprüfen wird nach dem Auschluss anderer Ursachen (wie oben beschrieben) zunächst eine Eliminationsdiät vorgenommen. Diese spezielle Diät sollte mindestens über 8 Wochen eingehalten und strikt befolgt werden. Der Hund erhält während dieser Zeit ein spezielles tierärztliches Diätfutter oder eine professionell zusammengestellte, selbstgekochte Diät, welche frei von möglichen Allergenen (allergieauslösenden Stoffen) ist.
Bessern sich die Symptome unter der Diät, kann von einer Futtermittelallergie ausgegangen werden.
Bessern sich die Symptome unter der Diät nicht und sind auch sonst keine möglichen anderen Ursachen gefunden worden, leidet der Hund vermutlich unter einer Atopischen Dermatitis (Umweltallergie). Hierbei reagiert das Immunsystems also auf Stoffe aus seiner Umwelt, wie beispielsweise Blütenpollen oder Hausstaubmilben.
Je nach festgestellter Allergieform kann anschließend eine gezielte Therapie eingeleitet werden.
Um genau herauszufinden, ob die Veränderungen an der Pfote deines Hundes durch eine Allergie oder durch eine andere Ursache ausgelöst werden, bedarf es also noch weiterführender Untersuchungen.
Herbstgrasmilben als Auslöser sind potenziell möglich, jedoch ist es auch hier ungewöhnlich, dass nur eine einzelne Pfote betroffen ist. Kontrolliere dennoch nach den Spaziergängen die Pfote deines Hundes. Die Herbstgrasmilben halten sich einige Stunden im Fell auf und sind v.a. im Bereich zwischen den Zehen als kleine, orange-rote Punkte zu erkennen.
Versuche außerdem, deinen Hund vom Belecken der Pfote abzuhalten. Ziehe ihm hierfür beispielsweise eine Kindersocke über die Pfote. Es ist auch möglich, dass die Rötung und Schwellung aufgrund einer lokalen Reizung (z.B. durch eine Pflanze) aufgetreten ist. Solche Reizungen verschwinden in der Regel schnell wieder. Durch ständiges Belecken kann sich die Haut jedoch nicht erholen und entzündet sich immer weiter.
Gute Besserung 🐾