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Jutta
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Anzahl der Antworten 4
zuletzt 14. Juni

Anämie oder SU??? 6 Wochen keine Besserung

Bei unserem noch 6 jährigen Border Collie schilddrüsenunterfunktion aufgrund der Bestimmung des TT4 Blut Wertes (kleiner 0,5)diagnostiziert. Wir haben unseren Hund dem Tierarzt vorgestellt, da er total antriebslos war, beim Laufen nur noch hinter uns wie ein 15 jähriger Hund hergetrottet ist. Nicht mehr mit dem Ball spielte, nicht mehr unsere Nähe suchte. Er war total platt. Ihm wurde dann die Gäbe von 2 x 3/4 Tablette Forthyron 400 mg verschrieben. Aber es besserte sich nichts. Es wurde eher schlimmer. Am 24.05 wurde wieder Blut genommen. Der TT4 Blutwert war bei 13, aber die Werte der Roten Blutkörperchen gingen rapide runter. Das Forthyron wurde auf 2 x 1 Tablette erhöht. Aber auch da keine Besserung. Am 31.05 wurde wieder Blut genommen. Der TT4 Wert ging wieder auf 11 runter und auch die roten Blutkörperchen fielen weiter. Erhöhung Forthyron auf 2 x 1 1/4 Tablette. Dir Ärztin glaubte es sei eine Zecken Erkrankung Schuld daran. Die Blutuntersuchung diesbezüglich war jedoch negativ. Jetzt wird weiter untersucht auf eine Autoimmunerkrankung. Was ich nicht verstehe. Vor der Gabe von Forthyron waren die Blutwerte im guten Bereich. Und das Forthyron zeigt keine Wirkung. Ultraschalluntersuchung des Bauchraum wurde gemacht - ohne Befund. Aber für die SU Bestimmung wurde nur der T4 Wert bestimmt. Ich habe kein Vertrauen mehr und Frage mich, liegt überhaupt die SU vor? Müsste er nicht dann nach Forthyron ansprechen und müsste nicht eine Besserung verzeichnet werden. Am 3.06 ging es den Hund so schlecht, dass er nicht einmal mehr ein kleines Stück spazieren gehen wollte und keine Treppen mehr gehen konnte.
 
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Jutta
6. Juni 19:58
Noch ein paar Infos
 
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Jutta
6. Juni 19:58
Und noch
 
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Jutta
6. Juni 19:59
Und der Rest
 
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Steffi
14. Juni 15:32
Hallo Jutta, Ich kann deine Unsicherheit verstehen, allerdings musst du bedenken, dass der tierische Körper keine Maschine ist, bei der man einfach ein Teil austauschen kann und dann funktioniert sie wieder. Außerdem kommt es vor, dass unsere Vierbeiner unter mehreren, verschiedenen Krankheiten leiden können. Einige Krankheiten „maskieren“ andere Krankheiten. Das heißt, dass erst nach Behandlung der offensichtlichen Erkrankung andere Krankheiten zum Vorschein kommen. Es gibt verschiedene Arten von Anämien. Viele chronische (langandauernde) Erkrankungen, wie auch eine Hypothyreose, gehen oft mit einer Anämie einher. Es fällt mir schwer anhand deiner teilweise unvollständig abfotografierten (unscharf oder Datum fehlt) Blutbefunde den Verlauf nachvollziehen zu können. Zudem müssen die Laborbefunde stets im Zusammenhang mit der Symptomatik des Patienten beurteilt werden. Der Schweregrad der Anämie deines Hundes ist laut der Untersuchungsergebnisse gering. Generell lässt sich auch die Hypothyreose unterschiedlich einteilen. Es gibt auch ein Schildrüsen-Syndrom, bei dem die Schilddrüse nicht selbst erkrankt ist. Beispielsweise führt eine reduzierte Schutzfunktion des Körpers, manchmal auch vorherige Narkosen und Operationen, Impfungen oder schwere Vorerkrankungen zu einer verminderten Produktion der Schilddrüsenhormone.
Bei Border Collies kommt es genetisch bedingt nicht selten zum sogenannten MDR1-Defekt, welcher zu Störungen des Hormonstoffwechsels führen kann. 
Auch Umwelteinflüsse, wie z.B. ein Unfall, aber auch Kalorien- und Proteinmangel, Jodmanger oder - überschuss, führen zu verminderter Hormonbildung. Im Falle eines solchen Syndroms schlägt eine Behandlung mit Forthyron nicht an. Sie kann sogar zu zusätzlichen Problemen führen. In einigen Fällen kann eine Therapie sogar die Symptome verstärken. Leider ist die Diagnose des sogenannten (Euthyroid Sick-) Syndroms sehr schwierig. Ist deine Hündin auf einen möglichen MDR1- Defekt untersucht worden? Was fütterst du deinem Hund derzeit alles? Bekommt dein Hund Schlund zu fressen? Ist die Schilddrüse mal geschallt worden oder ein CT oder MRT durchgeführt worden?