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Gabi
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zuletzt 18. Aug.

Zeckenschutz

Medien sorgen hier teilweise für Verwirrung und Verunsicherung! Welche Präparate sollten zur Zeckenprophylaxe nun bevorzugt verwendet werden? - Spot on Produkte? Welches Präparat ist hier das bessere? Hier hört man von einigen Tierärzten, dass sich schon erhebliche Resistenzen entwickelt haben und die Produkte gar nicht mehr wirksam sind. Stimmt das so? - Tabletten? -Next Guard? -Bravectro? Wie steht es hier um mögliche Nebenwirkungen? Über einen Erfahrungsaustausch wäre ich dankbar!
 
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Larissa
24. März 07:26
Hallo zusammen, Ich entschuldige mich gleich jetzt, weil das könnte ein bisschen mehr Text werden. Dabei möchte ich alle Bereiche versuchen zu beleuchten, ohne dass sich jemand auf den Schlips getreten fühlt. Gleich vorab, ich verwende auch die Chemie, erkläre unten aber auch warum. Gänzlich gibt es ja mehrere Möglichkeiten wie man mit den Lästlingen (Flöhe/Zecken/Steckmücken/Milben etc) umgehen kann. 1. einem ist es egal und man macht garnichts wie noch vor zig Jahrzehnten. Damals war der Infektionsdruck wahrscheinlich auch noch nicht so stark wie jetzt. 2. pflanzliche Mittel. Bei Tieren die in der Innenstadt leben, wenig grün oder nur selten große Grünflächen um sich herum haben, kann dies sicher ausreichend sein. Ob man jetzt EM-Ceramik, Bernsteinkettchen, pfeifende Anhänger, Öle, Kräuter, Pflanzensäfte, oder was auch immer verwendet, bleibe dem Tierhalter überlassen. Auch gibt es Tiere die Womöglich in einem Gefährdetem Gebiet leben und sich die Besitzer trotzdem auf die Pflanzlichen Dinge verlassen. Da bleibt zu ergrünen warum? Ist das Tier krank? Verträgt es die Chemischen Präparate nicht? Liegt ein Gendefekt vor, der die Gabe von anderen Dingen verwehrt? Werden die Pflanzlichen Dinge einfach nur zusätzlich gegeben? Fragen über Fragen, die aber wichtig sein können, bevor man jemanden verurteilt. 3. Die Chemie Auch hier gibt es eine breite Palette an Präparaten, Halsbänder, Tropfen für den Nacken (Spot-On) und Tabletten sind wohl die gängigsten. Diese unterscheiden sich teils massiv in der Wirkdauer und dem Wirkspektrum. Aber keines der Präparate greift alles ab. Daher muss man einen Schwerpunkt setzen. Was möchte ich überwiegend bekämpfen? Wirkt mein bevorzugtes Präparat noch oder wird es in der Landwirtschaft schon mit verwendet, was z.B. zecken dagegen immun werden lässt? Was verträgt mein Tier? Gehört mein Tier eine bestimmten Rasse an, die Potentiell gefährdet ist einen Gendefekt zu haben (z.B. MDR-1) ? Welche Präparate können dann Evtl das Nervensystem gefährden? Gehe ich Evtl in den Urlaub und möchte mein Tier mitnehmen? Welche Krankheiten könnte ich Gefahr laufen mitzubringen? Dies Bezüglich ist nicht nur die Meinung des Tierbesitzers zu beachten sondern auch die Empfehlung des Tierarztes seines Vertrauens!!! Nun zu mir, ich helfe seit 2005 im Tierschutz mit und habe selbst eine Hündin aus einer Zucht. Ich benutze Chemie aus 2 Gründen. 1. Darf Lani mit in den Kindergarten, da sollte ich keine Parasiten mitbringen. Halsbänder entfallen, weil die Kinder direkt damit in Kontakt treten können. Tabletten verträgt sie nicht so gut, und es hält die Steckmücken nicht so gut ab, was mir wichtig ist. Somit benutzen wir die Spot On Präparate. Diese werden freitags abends aufgetragen und sonntags abends werden die Reste aus dem Fell ausgekämmt. So ist Lani versorgt und die Kinder nicht gefährdet. 2. Die Hündin meiner Schwester ist ein deutscher Hund der Deutschland nie verlassen hat. Die Prophylaxe war „nahezu“ lückenlos und doch leidet sie an 3 sogenannten Verktorkrankheiten (Mittelmeerkrankheiten). Diese Schränken sie je nach Jahreszeit teils massiv ein. Und nicht alle dieser Krankheiten sind über Zecken übertragbar. Daher ist mir auch der Stechfliegenschutz so wichtig. 3 mal im Jahr ist mindestens eine Blutkontrolle nötig und je nach Befund sind auch 6-8 Wochen Antibiotikum fällig. Das möchte ich Lani ersparen! Ich habe schon viele Präparate benutzt und kann gern auf Wunsch meine persönlichen Meinung dazu äußern. Ich hoffe ich habe alles berücksichtigt und es fühlt sich keiner gekrängt Danke fürs lesen
 
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Julia
24. März 08:04
Hier lesen ja doch einige Experten mit, daher eine Frage: Nexgard hat als Wirkstoff Afoxolaner, es gibt jetzt Frontpro-Tabletten ebenfalls mit Afoxolaner als Wirkstoff. Von der Beschreibung der Wirkweise beider Tabletten wirken die auf mich als Laien sehr ähnlich/identisch. Ist dem so? Also stellt die Frontpro Tablette einen adäquaten Schutz dar?
 
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L.
24. März 08:26
Mich würde auch interessieren: Fressnapf und Konsorten bieten frei etwerbliche Mittel z.b. von beophar an. Was ist von solchen Mitteln zu halten?
 
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Larissa
24. März 08:53
Mich würde auch interessieren: Fressnapf und Konsorten bieten frei etwerbliche Mittel z.b. von beophar an. Was ist von solchen Mitteln zu halten?
Sehe ich schwierig Alles was einen „medizinischen“ Wirkstoff hat, wird überwiegend über (online) Apotheke oder Tierarzt verkauft. Glaube habe Serestro Halsbänder auch schon wo anderes gesehen gehabt…. Das was es bei DM etc. gibt ist halt höchst wahrscheinlich kein medizinischer Wirkstoff und wirkt dementsprechend anderes. Wenn dein Hund jetzt auf Produkte allergisch reagiert oder du in keiner Zecken Hochburg lebst, kann es durchaus sein, dass diese natürlichen Dinge reichen. Verschiedene Bestandteile dieser Präparate sind ja auch in den TA Medikamenten enthalten. Haben also durchaus Berechtigung. Ich vertraue nicht darauf, weil ich selbst an mit 1-3 zecken in der Woche absammle, ohne dass ich durchs Unterholz laufe. Also bei mir geht der „starke“ infektionsschutz vor.
 
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Larissa
24. März 09:00
Hier lesen ja doch einige Experten mit, daher eine Frage: Nexgard hat als Wirkstoff Afoxolaner, es gibt jetzt Frontpro-Tabletten ebenfalls mit Afoxolaner als Wirkstoff. Von der Beschreibung der Wirkweise beider Tabletten wirken die auf mich als Laien sehr ähnlich/identisch. Ist dem so? Also stellt die Frontpro Tablette einen adäquaten Schutz dar?
Ich habe die Frontpro Tabletten jetzt noch nicht ausprobiert. Vom Wirkstoff sind sie gleich, da hast du recht. Auch der Hersteller ist gleich und dazu auch kein Unbekannter in der Tierarznei Branche. Evtl könnte ein anderer Trägerstoff verwendet werden … so kenne ich es bei Vektra3D und Advantix. Ich kenne jetzt die Preise nicht. Aber es könnte eine „günstigere“ Kopie sein… Kennen wir von den Lebensmitteln ja auch …
 
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Martin
24. März 09:04
Um noch einmal das ursprüngliche Thema aufzugreifen: es ist grundsätzlich nicht leicht festzustellen, welches Medikament nun am besten gegen Zecken schützt. In den unterschiedlichen Produkten stecken unterschiedliche Stoffe, die auch auf die Zecke unterschiedlich wirken. Grundsätzlich steht der Tierbesitzer da vor der Frage, ob es etwas repellierendes sein soll oder eben nicht. Dazu sei gesagt, dass es noch nicht bewiesen ist, dass ein nicht-repellierender Wirkstoff weniger gut vor einer Krankheitsübertragung schützt. Nicht repellierend sind sind zum Beispiel alle Isoxazoline (Fluralaner, Afoxolaner und so weiter). Ein solches Medikament stellt Bravecto dar, dort ist Fluralaner enthalten. Die Zecke stirbt zügig ab nach Stich und durch Aufnahme des Wirkstoffes. Gleiches gilt für NexGard, hier ist Afoxolaner enthalten. Repellierende Wirkstoffe sind zum Beispiel die Pyrethroide (Permethrin, Flumethrin und so weiter). Hierbei müssen die Tiere auch den Wirkstoff aufnehmen, jedoch kommt es bereits durch Kontakt ohne Nahrungsaufnahme zu einer Reizung der Zecke, sodass diese sich wieder entfernen. Ein solches Medikament ist z.B. Vectra oder Seresto. Eine vermutliche Resistenz ist mir bisher nur bei Fipronil (Frontline) bekannt, dies scheint in manchen Regionen nicht mehr ausreichend zu wirken. In vielen Medikamenten sind zusätzlich auch noch andere Wirkstoffe enthalten. Dies hängt damit zusammen, dass diese Präparate auch z.B. gegen Flöhe oder Sandmücken wirken sollen. Diese Parasiten benötigen zur Abwehr teils andere Wirkstoffe. Außerdem sollte sich der Tierbesitzer ebenfalls damit auseinandersetzen, welche Risiken sein Tier ausgesetzt ist. So muss zum einen entschieden werden, gegen welche Parasiten grundsätzlich behandelt werden soll und welche Parasiten im entsprechenden Gebiet vorkommen. Zum Beispiel kann die Wirkungsdauer bei unterschiedlichen Zeckenarten unterschiedlich lang sein. Gegen Dermacentor reticulatus (Überträger der Babesiose) und Ripicephalus sanguineus (Überträger diverser Krankheiten) sind die Präparate oft weniger lange wirksam. Und nicht vergessen: durch warme Wintern sind Zecken das ganze Jahr über aktiv, es gibt also kaum noch eine "Zeckensaison". Aus all dem ergibt sich also, dass nicht ein Medikament und auch nicht ein Wirkstoff einfach empfohlen werden kann. Ein Beratungsgespräch mit dem Tierarzt ist hier nahezu unabdingbar, denn dieser hat meist ein gutes Auge dafür, welche Präparate in dem Gebiet gut wirken. Zu guter letzt ist es die Aufgabe des Tierbesitzers die Wirkungslänge und mögliche Nebenwirkungen einzuschätzen. Nebenwirkungen können überall auftreten und sind kein Grund auf jeglichen Schutz zu verzichten. Genau dafür gibt es so viele Präparate auf dem Markt. Ebenso ist die Dauer der Wirksamkeit nicht bei jedem Hund gleich. All dies sollte dann mit dem zuständigen Tierarzt besprochen werden.
Danke für den ausführlichen, fachlich fundierten Post. Nur eine Ergänzung: Du stellst oral verabreichte Mittel wie Bravecto, die erst nach dem Saugen wirken, gegenüber den Repellants, die ohne Nahrungsaufnahme wirken, was auch stimmt, aber ohne dabei zu erwähnen, dass es sich bei letzteren um äußerlich angewendete Kontaktgifte handelt. Der Unterschied besteht nicht nur im Wirkstoff, sondern auch in der Anwendungsweise. Das ist wie ein Vergleich zwischen Salbe und Tabletten.
 
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Petra
24. März 09:09
Niemand hat gesagt, dass es definitiv nicht funktioniert. Aber es gibt keinen Nachweis für die Wirkung. Zur Unterstützung kann sowas meiner Meinung nach immer mit hinzu gezogen werden. Aber nicht als Ersatz in sehr wichtigen Bereichen. Dazu gehört auch der Zeckenschutz und der Schutz vor weiteren Parasiten.
Ist zwar off topic, aber würde mich Deine L.S. / Eure Einschätzung interessieren! Es gibt ein aktuelles Positionspapier aus zu Wirksamkeit und Bedeutung der Homöopathie für die gesundheitliche Versorgung. Es soll zeigen, dass Homöopathie über den Placebo-Effekt wirksam ist. https://www.homoeopathie-online.info/ho-2022/wp-content/uploads/2024/02/2024.03.04_Positionspapier_Netzwerk-Pro_Homoeopathie.pdf
 
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Katrin
24. März 09:47
Sehe ich schwierig Alles was einen „medizinischen“ Wirkstoff hat, wird überwiegend über (online) Apotheke oder Tierarzt verkauft. Glaube habe Serestro Halsbänder auch schon wo anderes gesehen gehabt…. Das was es bei DM etc. gibt ist halt höchst wahrscheinlich kein medizinischer Wirkstoff und wirkt dementsprechend anderes. Wenn dein Hund jetzt auf Produkte allergisch reagiert oder du in keiner Zecken Hochburg lebst, kann es durchaus sein, dass diese natürlichen Dinge reichen. Verschiedene Bestandteile dieser Präparate sind ja auch in den TA Medikamenten enthalten. Haben also durchaus Berechtigung. Ich vertraue nicht darauf, weil ich selbst an mit 1-3 zecken in der Woche absammle, ohne dass ich durchs Unterholz laufe. Also bei mir geht der „starke“ infektionsschutz vor.
Bei Seresto muss man aufpassen. Würde das nur diekt über den TA oder einer Apotheke kaufen. Onlineshops bieten teilweise Fälschungen an. Tipp, Nummer vergleichen
 
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Sonja
24. März 10:13
Sehe ich schwierig Alles was einen „medizinischen“ Wirkstoff hat, wird überwiegend über (online) Apotheke oder Tierarzt verkauft. Glaube habe Serestro Halsbänder auch schon wo anderes gesehen gehabt…. Das was es bei DM etc. gibt ist halt höchst wahrscheinlich kein medizinischer Wirkstoff und wirkt dementsprechend anderes. Wenn dein Hund jetzt auf Produkte allergisch reagiert oder du in keiner Zecken Hochburg lebst, kann es durchaus sein, dass diese natürlichen Dinge reichen. Verschiedene Bestandteile dieser Präparate sind ja auch in den TA Medikamenten enthalten. Haben also durchaus Berechtigung. Ich vertraue nicht darauf, weil ich selbst an mit 1-3 zecken in der Woche absammle, ohne dass ich durchs Unterholz laufe. Also bei mir geht der „starke“ infektionsschutz vor.
Diese Spot ons sehe ich mittlerweile auch kritisch. Ich habe eine Sorte von Zooplus auch eine Weile genommen, das ging eigentlich ganz gut, die Inhaltsstoffe waren natürlichen Ursprungs - aber dann hat der Hersteller wohl was verändert und meine Katze hat extrem allergisch reagiert. Gerötete Haut, Fellverlust, entzündete Augen... Schlimm. Die Hunde hatten kurz darauf auch die Stelle kahl, auf die ich den Spot On tropfte. So ein Problem hatte ich mit Produkten vom TA nie. "Chemie" muss also nicht zwingend Gift sein.
 
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Andreas
24. März 10:27
Rocky bekommt seit etwa 2 Jahren monatlich das Frontline Triact (nicht das klassische Frontline) spot on. Davor bekam er von der Tierärztin Simparica Kautabletten. Beides funktioniert bei ihm, allerdings brachte er mit den Tabletten ab und an sterbende Zecken mit nach Hause. Das Spot on funktioniert bei ihm zu 100%, obwohl wir täglich in Wald und Wiesen unterwegs sind. Es führt zu keinerlei Nebenwirkungen bei ihm.