Home / Forum / Gesundheit / Warum lasst ihr kastrieren?

Verfasser-Bild
Joe
Einleitungs-Beitrag
Anzahl der Antworten 990
zuletzt 19. Okt.

Warum lasst ihr kastrieren?

Es heisst ja man sollte nur kastrieren, wenn eine medizinische Notwendigkeit besteht, ich wundere mich aber immer ein bisschen, dass das bei so vielen Hunden der Fall ist. Gibt es tatsächlich so häufig schwere gesundheitliche Probleme rund um die Geschlechtsteile? Ich sorge mich ein bisschen, weil ich ja selbst einen intakten Hund hab...
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Jeanette
Beliebteste Antwort
31. Aug. 15:44
Mich werden wahrscheinlich gleich alle steinigen, aber ich bin ganz klar für eine Kastration. Wir haben eine Hündin aus dem Tierschutz und haben die Auflage bekommen, sie kastrieren zu lassen. Für mich völlig in Ordnung. Ich kenne keine Hündin hier bei uns die bis ins hohe Alter intakt war. Alle hatten dann irgendwann, auch im hohen Alter, eine Gebärmutterentzündung und wären fast daran gestorben. Dann doch besser in jungen Jahren kastrieren, wenn der Hund das besser verpackt als im hohen Alter. Ich finde man muss den Hunden, egal ob Rüde oder Hündin den Stress nicht zumuten. Rüden haben übrigens dadurch auch im Alter Probleme mit der Prostata. Ich würde es immer wieder machen. So jetzt könnt ihr mich steinigen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Melanie
31. Aug. 08:56
Moin. Also Luna hatte zwei Scheinträchtigkeiten inkl. Schwerer Mastitis und eine hormonelle Störung. Meine Tierärztin riet mir daraufhin sie kastrieren zu lassen. Nachdem ich mir zwei weitere Meinungen eingeholt hatte stand die Entscheidung fest. Leider hat die Kastration allerdings auch negative Auswirkungen auf manche Hunde, was in vielen Fällen leider nicht bedacht wird. Lunas Unsicherheit hat sich nach der OP leider verstärkt, abet daran arbeiten wir. Hoffe immer noch, dass ich die richtige Entscheidung für meine Maus getroffen habe.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sabine
31. Aug. 08:57
Moin Joe, gute Frage. Frag ich mich auch oft. WARUM???? Obi ist kastriert. Leider, wollte ich eigentlich nicht. Er war fast drei und hat sich dauernd die Klöten wund geleckt. Dann pieschte er Blut. Diagnose: Zysten in der Prostata. Ohne Kastration soll das Problem wohl nicht weggehen bzw. immer wieder kommen. Also OP. 😭 Übrigens hatte er danach tatsächlich Depressionen bekommen, die wir nur durch Akupunktur wegbekommen haben. So war das bei uns.....
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Nicole
31. Aug. 09:04
Na ja nicht so selten halten Besitzer den Geschlechtstrieb ihrer Rüden äußerst schlecht aus. Weil Hund ist motzig bis stressig und frisst dann ggf auch schlecht. Und bei vielen Intakten gibt es tatsächlich dann später auch Probleme mit der Prostata (bei vielen alten Männern übrigens auch) Wir halten ja beide Geschlechter zahlreich. Bei uns sind Scheinschwangerschaften mäßig bis gar nicht ausgeprägt. Und bisher ,Klopf auf Holz‘ gab es auch keine Pyos. Ja der ein oder andere Rüde hier ist auch mal stressig oder frisst weniger in der Phase. Aber Blutpinkeln oder Wundgeleckte Eier, etc hatte hier bislang keiner.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Sonja
31. Aug. 09:16
Du setzt tierärztliche Indikation (deutsches Recht) gleich mit medizinischer Notwendigkeit, und danach sogar mit schweren gesundheitlichen Problemen. Tierärztliche Indikation heißt aber nur, dass die Entscheidung beim Tierarzt liegt.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Joe
31. Aug. 09:28
Moin Joe, gute Frage. Frag ich mich auch oft. WARUM???? Obi ist kastriert. Leider, wollte ich eigentlich nicht. Er war fast drei und hat sich dauernd die Klöten wund geleckt. Dann pieschte er Blut. Diagnose: Zysten in der Prostata. Ohne Kastration soll das Problem wohl nicht weggehen bzw. immer wieder kommen. Also OP. 😭 Übrigens hatte er danach tatsächlich Depressionen bekommen, die wir nur durch Akupunktur wegbekommen haben. So war das bei uns.....
Oh je...ja klar, wenn da was Organisches ist hat man kaum eine Wahl 🙈
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Joe
31. Aug. 09:30
Du setzt tierärztliche Indikation (deutsches Recht) gleich mit medizinischer Notwendigkeit, und danach sogar mit schweren gesundheitlichen Problemen. Tierärztliche Indikation heißt aber nur, dass die Entscheidung beim Tierarzt liegt.
Aber sollte man nicht meinen, dass kein Tierarzt sowas ohne triftigen Grund entscheiden würde?
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Manuel
31. Aug. 09:38
Ella ist meine erste Hündin, in der Familie hatten wir nur (intakte) Rüden. Die Läufigkeiten liefen bisher problemlos, natürlich ist die kritische Zeit, wo man nur alleine und mit Leine spazieren gehen kann, etwas doof. Aber das ist ja nicht so lang. Auch „ganze Tapete voll Blut“ o ä. gibt es glücklicherweise nicht. Nachdem die Läufigkeiten viel leichter zu überstehen sind, als ich dachte, sehe ich keinen Grund, Ella dem Eingriff zu unterziehen. Bestärkt hat mich, dass unsere Tierärztin ihre Hündin, die sich manchmal im Wartezimmer aufhält und im selben Haus wohnt, in dem auch die Praxis ist, ursprünglich kastrieren wollte. Nach reiflicher Überlegung und Erfahrung hat sie es dann aber nicht getan. Zumindest bei Hündinnen würde ich ausschließlich medizinische Notwendigkeit als Grund für einen Eingriff sehen.
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Claudia
31. Aug. 09:38
Na ja nicht so selten halten Besitzer den Geschlechtstrieb ihrer Rüden äußerst schlecht aus. Weil Hund ist motzig bis stressig und frisst dann ggf auch schlecht. Und bei vielen Intakten gibt es tatsächlich dann später auch Probleme mit der Prostata (bei vielen alten Männern übrigens auch) Wir halten ja beide Geschlechter zahlreich. Bei uns sind Scheinschwangerschaften mäßig bis gar nicht ausgeprägt. Und bisher ,Klopf auf Holz‘ gab es auch keine Pyos. Ja der ein oder andere Rüde hier ist auch mal stressig oder frisst weniger in der Phase. Aber Blutpinkeln oder Wundgeleckte Eier, etc hatte hier bislang keiner.
Dein zweiter Satz hört sich ganz nach meiner Tochter an 🤣
 
Beitrag-Verfasser-Bild
Heike
31. Aug. 09:40
Unsere jetzige Maus (fast 9; Schäfer-Podenco-Angsthund-Mix aus Rumänien) entwickelte immer nach der Läufigkeit (im Frühjahr deutlich verstärkt als im Herbst) eine Angst-Depression, d.h. sie hatte zu Beginn nur Angst vor den Laternen im Stadtpark. Aber mit jeder neuen Läufigkeit kam auch was neues hinzu: Beispielsweise durfte der Wind nicht so stark wehen, da die Äste sich bewegten. Es wurde sogar so schlimm, dass sie, wenn es rausging, sie immer zum Himmel schaute und nur noch geduckt rausging. An einem Sommertag, nach ihrer Frühjahrs-Läufigkeit, aber noch in der „ Scheinschwangerschaft“sphase, war am Himmel der Mond sichtbar beziehungsweise die Streifen der überfliegenden Flugzeuge 😅. Sie ging nicht mehr weiter, wir kamen keine 20m 😳😭 -> diese Phänomene kann ich ja nicht beeinflussen oder wegtrainieren. 😔 Da gab ‘s nur noch den Weg zum Tierarzt, denn die nächste Herbst-Hitze stand bevor…. Er erklärte mir, dass sie Depressionen hat. Seit der OP vor 5 Jahren wurde diese Angst deutlich weniger. Doch sie schaut immer noch zum Himmel und an bestimmten Tagen, wenn sich wahrscheinlich der Luftdruck ändert, dann reagiert unser Maus darauf mit Ängstlichkeit. Sie hält es jetzt aber aus und kann ihre Gassirunde zu Ende laufen. Unsre erste Hündin hatte überhaupt keine Probleme mit der Läufigkeit. Sie konnte sogar in der Standhitze mit anderen Hunden spielen, denn sie lies keinen ran… 🥰
 
Beitrag-Verfasser
D
31. Aug. 09:50
Wir haben kastrieren lassen, weil unsere Große eine massive Gesäugegeschwulst (über beide Gesäugeleisten) bereits in der ersten Läufigkeit entwickeln hatte, die sich über mehrere Monate hingezogen hatte. Wurde uns in der Tierklinik zu geraten und glücklicherweise hat es keinerlei negative Auswirkungen auf sie gehabt. Zum Thema Erkrankungen: klar besteht das Risiko einer hormonbedingten Tumorerkrankung (wie bei uns Menschen auch), aber abgesehen vom Narkoserisiko gibt es dann wohl bei verschiedenen Hunderassen die Tendenz zu anderen Tumorerkrankungen (in einem anderen Thread wurde die Studie glaube ich gepostet?). Deswegen sollte man mM das für und wieder immer mit dem kompetenten Tierarzt seines Vertrauens besprechen. Ich werfe noch eine provokante Ansicht in den Raum: ich komme noch aus einer Generation in der es verpönt war, wenn der nicht-Zuchthund nicht kastriert war. Damals (vor maximal 10 Jahren?) war das Argument, dass damit Upps-Würfe verhindert werden weit vertreten und kein Tierheim/ Tierschutzverein hat unkastrierte Tiere (egal ob Hund, Katze oder Kleintier abgegeben). Warum jetzt so ein Hass auf die Menschen aufkommt, die ihre Hunde kastrieren lassen, kann ich persönlich nicht nachvollziehen.