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Susi
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zuletzt 11. Sept.

Hilft Panacur bei Giardien?

Meine 6 Monate alte Hündin hat sich erneut mit Giardien infiziert. Bei der ersten Infektion bekam sie 5 Tage Panacur, schien es nicht vertragen zu haben, und dann direkt Metronidazole. Nach 2 Wochen waren wir Giardien frei. Jetzt mit der neu-Infektion mussten mir einen anderen Tierarzt aufsuchen, der uns erneut Panacur-Saft gab. Ich fragte direkt nach Metronidazole, weil wir damit einfach bessere Erfahrungen gemacht haben und die Antwort war „wir machen das immer so“. Ich find diese Antwort sehr unbefriedigend. Ich hab bei meiner Hündin regelrecht beobachten können, dass es ihr zunehmend schlechter geht. Meine Mutter schlägt sich seit 3 Monaten mit Giardien rum. Die Hündin bekam Panacur, danach Cazitel. Bis sie jetzt doch Metronidazole bekommt. Ich versteh diesen Therapieansatz nicht und frage mich langsam, ob Panacur wirklich jemals geholfen hat? Hat irgendwer seinen Hund nur mit Panacur Giardienfrei bekommen?
 
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L.
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28. Aug. 19:18
Die kurze Antwort: Ja, eine ausschließliche und adäquate Therapie mit Fenbendazol ist in vielen Fällen, die bei mir auch häufig vorkommen, ausreichend. Zur Erklärung: Gegen Giardia spp. sind Fenbendazol (Panacur) und Metronidazol zugelassen. Dabei wirkt Fenbendazol direkt auf die Giardien, aber deutlich weniger stark, weshalb eine Wiederholung bzw. ausreichend lange Therapie notwendig ist. Da es keinen negativen Effekt auf das Darmbiom hat und weniger Nebenwirkungen beinhaltet, wird es als erste Maßnahme empfohlen und angewendet. Metronidazol ist ein Antibiotikum und hat damit eine schädigende Wirkung auf Darmbiom und häufiger Nebenwirkungen. Es wirkt zwar sehr effizient, jedoch mit größerer schädlicher Auswirkung, weshalb eine Anwendung nur bei starkem Befall bzw. starken Symptomen empfehlenswert ist. Die Tierärzte haben sich demnach an das gängige Behandlungsschema gehalten und alles richtig gemacht. Hinzuzufügen ist, dass eine reale Giardienfreiheit häufig nicht zu erreichen ist. Die Giardien kommen insbesondere in stark besuchten Gegenden ubiquitär vor und sehr viele Hunde sind inapparent infiziert. Das Immunsystem des Hundes kann mit einem geringen Befall ohne Probleme zurecht kommen, sodass eine Behandlung nur dann geboten ist, wenn Symptome entstehen.
 
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Simone
28. Aug. 19:10
Ja ich bekomme meine immer mit panacur giardien frei. Habe auch mit Züchter Kontakt die benutzen auch panacur. Mit dem metronidazole macht man den ganzen darm kaputt das ist ein aggressives Antibiotika und soll nur gegeben werden wenn es nicht anders geht. Und nur Hunde die Symptome haben sollen auch behandelt werden
 
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L.
28. Aug. 19:18
Die kurze Antwort: Ja, eine ausschließliche und adäquate Therapie mit Fenbendazol ist in vielen Fällen, die bei mir auch häufig vorkommen, ausreichend. Zur Erklärung: Gegen Giardia spp. sind Fenbendazol (Panacur) und Metronidazol zugelassen. Dabei wirkt Fenbendazol direkt auf die Giardien, aber deutlich weniger stark, weshalb eine Wiederholung bzw. ausreichend lange Therapie notwendig ist. Da es keinen negativen Effekt auf das Darmbiom hat und weniger Nebenwirkungen beinhaltet, wird es als erste Maßnahme empfohlen und angewendet. Metronidazol ist ein Antibiotikum und hat damit eine schädigende Wirkung auf Darmbiom und häufiger Nebenwirkungen. Es wirkt zwar sehr effizient, jedoch mit größerer schädlicher Auswirkung, weshalb eine Anwendung nur bei starkem Befall bzw. starken Symptomen empfehlenswert ist. Die Tierärzte haben sich demnach an das gängige Behandlungsschema gehalten und alles richtig gemacht. Hinzuzufügen ist, dass eine reale Giardienfreiheit häufig nicht zu erreichen ist. Die Giardien kommen insbesondere in stark besuchten Gegenden ubiquitär vor und sehr viele Hunde sind inapparent infiziert. Das Immunsystem des Hundes kann mit einem geringen Befall ohne Probleme zurecht kommen, sodass eine Behandlung nur dann geboten ist, wenn Symptome entstehen.
 
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Wiebke
28. Aug. 19:21
https://www.bundestieraerztekammer.de/tieraerzte/leitlinien/downloads/2018-ESCCAP-Protozoen_2017.pdf (Fenbandazol ist der Wirkstoff in Panacur) Ich hatte zunächst vermutet, dass es eine Richtlinie gebe, die besagt, man müsse erst mit Panacur behandeln und dürfe dann zu Metronidazol übergehen, aber eine Stufigkeit entnehme ich dem oben verlinkten Dokument nicht. Ist auch so auf der ESCCAP Seite zu finden. Bei uns wurde auch mit Panacur gestartet und dann Metronidazol (erfolgreich) gegeben. Ich würde an deiner Stelle daher zukünftig darauf beharren, Metronidazol zu verwenden, wenn du darauf vertraust. Lass dich dann auch zu begleitender oder folgender Probiotica-Behandlung beraten. Unser Tierarzt hatte uns damals Sivomixx empfohlen.
 
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Wiebke
28. Aug. 19:22
Die kurze Antwort: Ja, eine ausschließliche und adäquate Therapie mit Fenbendazol ist in vielen Fällen, die bei mir auch häufig vorkommen, ausreichend. Zur Erklärung: Gegen Giardia spp. sind Fenbendazol (Panacur) und Metronidazol zugelassen. Dabei wirkt Fenbendazol direkt auf die Giardien, aber deutlich weniger stark, weshalb eine Wiederholung bzw. ausreichend lange Therapie notwendig ist. Da es keinen negativen Effekt auf das Darmbiom hat und weniger Nebenwirkungen beinhaltet, wird es als erste Maßnahme empfohlen und angewendet. Metronidazol ist ein Antibiotikum und hat damit eine schädigende Wirkung auf Darmbiom und häufiger Nebenwirkungen. Es wirkt zwar sehr effizient, jedoch mit größerer schädlicher Auswirkung, weshalb eine Anwendung nur bei starkem Befall bzw. starken Symptomen empfehlenswert ist. Die Tierärzte haben sich demnach an das gängige Behandlungsschema gehalten und alles richtig gemacht. Hinzuzufügen ist, dass eine reale Giardienfreiheit häufig nicht zu erreichen ist. Die Giardien kommen insbesondere in stark besuchten Gegenden ubiquitär vor und sehr viele Hunde sind inapparent infiziert. Das Immunsystem des Hundes kann mit einem geringen Befall ohne Probleme zurecht kommen, sodass eine Behandlung nur dann geboten ist, wenn Symptome entstehen.
Danke für die Einordnung 😊
 
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Susi
28. Aug. 19:37
Die kurze Antwort: Ja, eine ausschließliche und adäquate Therapie mit Fenbendazol ist in vielen Fällen, die bei mir auch häufig vorkommen, ausreichend. Zur Erklärung: Gegen Giardia spp. sind Fenbendazol (Panacur) und Metronidazol zugelassen. Dabei wirkt Fenbendazol direkt auf die Giardien, aber deutlich weniger stark, weshalb eine Wiederholung bzw. ausreichend lange Therapie notwendig ist. Da es keinen negativen Effekt auf das Darmbiom hat und weniger Nebenwirkungen beinhaltet, wird es als erste Maßnahme empfohlen und angewendet. Metronidazol ist ein Antibiotikum und hat damit eine schädigende Wirkung auf Darmbiom und häufiger Nebenwirkungen. Es wirkt zwar sehr effizient, jedoch mit größerer schädlicher Auswirkung, weshalb eine Anwendung nur bei starkem Befall bzw. starken Symptomen empfehlenswert ist. Die Tierärzte haben sich demnach an das gängige Behandlungsschema gehalten und alles richtig gemacht. Hinzuzufügen ist, dass eine reale Giardienfreiheit häufig nicht zu erreichen ist. Die Giardien kommen insbesondere in stark besuchten Gegenden ubiquitär vor und sehr viele Hunde sind inapparent infiziert. Das Immunsystem des Hundes kann mit einem geringen Befall ohne Probleme zurecht kommen, sodass eine Behandlung nur dann geboten ist, wenn Symptome entstehen.
Ich komm aus dem wissenschaftlichen Bereich indem viel mit Antibiotika und Antibiotika-resistenten Stämmen gearbeitet wurden. Daher kenne ich die Gefahren die damit einher gehen. Dein Beitrag liest sich wohl durchdacht. Mein Gedanke bei Panacur ist aber nur: wenn es nur schwach gegen Giardien hilft, ist es dann nicht auch weniger förderlich, dass Tier unnötig lange mit dem Parasit leben zu lassen? Man liest soviel über Allergien, die nach Giardieninfekten ausgelöst werden, dass ich mir schon über die Risikoabschätzung Gedanken machen. Prinzip Pflaster abreisen. Mach ich’s langsam oder einmal zügig.
 
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L.
28. Aug. 19:58
Ich komm aus dem wissenschaftlichen Bereich indem viel mit Antibiotika und Antibiotika-resistenten Stämmen gearbeitet wurden. Daher kenne ich die Gefahren die damit einher gehen. Dein Beitrag liest sich wohl durchdacht. Mein Gedanke bei Panacur ist aber nur: wenn es nur schwach gegen Giardien hilft, ist es dann nicht auch weniger förderlich, dass Tier unnötig lange mit dem Parasit leben zu lassen? Man liest soviel über Allergien, die nach Giardieninfekten ausgelöst werden, dass ich mir schon über die Risikoabschätzung Gedanken machen. Prinzip Pflaster abreisen. Mach ich’s langsam oder einmal zügig.
Die Risiken bzw. Gefahren durch einen Giardienbefall sind in den meisten Fällen eher zu vernachlässigen. Langzeitschäden treten eher selten auf, für gewöhnlich sind nur die Symptome das Problem. Auch die Entstehung von Allergien konnte nach Studienlage nicht belegt werden. Im Falle von z.B. leichtem Durchfall ist demnach eine Behandlung mit Panacur empfehlenswert, bei starken Befall/Symptomen hingegen eine Metronidazol-Behandlung möglicherweise anzuraten. Prinzipiell ist nicht ein Wirkstoff immer die richtige Wahl und bei der Metronidazol-Behandlung können einige Probleme entstehen. Zusätzlich ist es durchaus sinnvoll das potentere Medikament nicht bei jedem Vorfall zu nutzen, um einer möglichen Resistenzentwicklung entgegen zu wirken.
 
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Tommy
28. Aug. 21:05
Ja, hier. ☝🏻 Ich glaube wichtig ist halt, dass du regelmäßig alles reinigst. Ich hab in der Zeit auch mit irgendwelchen feuchttüchern den hintern gereinigt, weil du durch das lecken super leicht eine reinfektion bekommst. Anfangs habe ich auch direkt nach jedem Spaziergang mit kotabsatz einmal feucht durch gewischt u alle Polster mit einem Leintuch überzogen…
 
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Katrin
28. Aug. 21:23
Metro ist soweit ich weiß etwas heftiger als Panacur. Da muss man halt abwägen was sinnvoller für den Hund ist.
 
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Susi
28. Aug. 21:25
Die Risiken bzw. Gefahren durch einen Giardienbefall sind in den meisten Fällen eher zu vernachlässigen. Langzeitschäden treten eher selten auf, für gewöhnlich sind nur die Symptome das Problem. Auch die Entstehung von Allergien konnte nach Studienlage nicht belegt werden. Im Falle von z.B. leichtem Durchfall ist demnach eine Behandlung mit Panacur empfehlenswert, bei starken Befall/Symptomen hingegen eine Metronidazol-Behandlung möglicherweise anzuraten. Prinzipiell ist nicht ein Wirkstoff immer die richtige Wahl und bei der Metronidazol-Behandlung können einige Probleme entstehen. Zusätzlich ist es durchaus sinnvoll das potentere Medikament nicht bei jedem Vorfall zu nutzen, um einer möglichen Resistenzentwicklung entgegen zu wirken.
Danke dir!
 
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Susi
28. Aug. 21:27
Ja, hier. ☝🏻 Ich glaube wichtig ist halt, dass du regelmäßig alles reinigst. Ich hab in der Zeit auch mit irgendwelchen feuchttüchern den hintern gereinigt, weil du durch das lecken super leicht eine reinfektion bekommst. Anfangs habe ich auch direkt nach jedem Spaziergang mit kotabsatz einmal feucht durch gewischt u alle Polster mit einem Leintuch überzogen…
Das ist alles selbstverständlich. Die Futter/Wasserschüsseln werden auch regelmäßig gereinigt. Beim letzten Mal war der Infekt nur ein Zufallsbefund, als sie dann plötzlich erbrochen hatte und massiven Durchfall, der unverdautes Essen aufwies, trotz Panacur, ist mein Vertrauen da eben etwas angeknackst. Wichtiger ist mir aber, dass durch den Infekt eben keine langfristigen Schäden entstehen - die machen mir wirklich sorgen.