Die kurze Antwort: Ja, eine ausschließliche und adäquate Therapie mit Fenbendazol ist in vielen Fällen, die bei mir auch häufig vorkommen, ausreichend.
Zur Erklärung: Gegen Giardia spp. sind Fenbendazol (Panacur) und Metronidazol zugelassen. Dabei wirkt Fenbendazol direkt auf die Giardien, aber deutlich weniger stark, weshalb eine Wiederholung bzw. ausreichend lange Therapie notwendig ist. Da es keinen negativen Effekt auf das Darmbiom hat und weniger Nebenwirkungen beinhaltet, wird es als erste Maßnahme empfohlen und angewendet.
Metronidazol ist ein Antibiotikum und hat damit eine schädigende Wirkung auf Darmbiom und häufiger Nebenwirkungen. Es wirkt zwar sehr effizient, jedoch mit größerer schädlicher Auswirkung, weshalb eine Anwendung nur bei starkem Befall bzw. starken Symptomen empfehlenswert ist.
Die Tierärzte haben sich demnach an das gängige Behandlungsschema gehalten und alles richtig gemacht. Hinzuzufügen ist, dass eine reale Giardienfreiheit häufig nicht zu erreichen ist. Die Giardien kommen insbesondere in stark besuchten Gegenden ubiquitär vor und sehr viele Hunde sind inapparent infiziert. Das Immunsystem des Hundes kann mit einem geringen Befall ohne Probleme zurecht kommen, sodass eine Behandlung nur dann geboten ist, wenn Symptome entstehen.
Ich komm aus dem wissenschaftlichen Bereich indem viel mit Antibiotika und Antibiotika-resistenten Stämmen gearbeitet wurden. Daher kenne ich die Gefahren die damit einher gehen.
Dein Beitrag liest sich wohl durchdacht. Mein Gedanke bei Panacur ist aber nur: wenn es nur schwach gegen Giardien hilft, ist es dann nicht auch weniger förderlich, dass Tier unnötig lange mit dem Parasit leben zu lassen? Man liest soviel über Allergien, die nach Giardieninfekten ausgelöst werden, dass ich mir schon über die Risikoabschätzung Gedanken machen. Prinzip Pflaster abreisen. Mach ich’s langsam oder einmal zügig.