Vektoren?! Habt ihr schon mal davon gehört? Wenn nicht, dann gut aufgepasst.
Unter Vektoren versteht man lebende Organismen, die Krankheitserreger von einem infizierten Tier auf ein anderes übertragen. Häufig handelt es sich dabei um kleine Gliederfüßer wie Zecken, Flöhe oder Stechmücken. Diese übertragen Infektionskrankheiten, die durch verschiedene Erreger wie Viren, Bakterien und Parasiten verursacht werden. Besonders beunruhigend ist, dass viele dieser Krankheiten Zoonosen sind - also Krankheiten, die direkt oder indirekt zwischen Tier und Mensch übertragen werden können. Uff! Klingt ganz gruselig.
Früher sprach man oft von "Reisekrankheiten", wenn von vektorübertragenen Krankheiten die Rede war. Mit der zunehmenden Verbreitung von Vektoren ist dieser Begriff jedoch nicht mehr ganz zutreffend.
Vektoren sind wahre Weltreisende! Sie können weite Strecken zurücklegen, indem sie den Wind oder Zugvögel als Transportmittel nutzen. Aber auch Tourismus, internationaler Handel oder Tiertransporte begünstigen ihre Ausbreitung. Auch der Klimawandel spielt eine Rolle. Er verbessert die Lebensbedingungen der Vektoren und ermöglicht es immer mehr von ihnen, sich dauerhaft in unseren Breiten anzusiedeln. Tropische Stechmücken wie die Asiatische Tigermücke sind mittlerweile auch in Europa heimisch und verschiedene Zeckenarten treten immer häufiger auf.
Nicht nur die Vektoren profitieren von klimatischen Veränderungen, sondern auch die Krankheitserreger selbst. Höhere Umgebungstemperaturen beschleunigen beispielsweise die Entwicklungszeit von Herz- und Hautwürmern. Auch der Entwicklungszyklus von Viren, die von Insekten übertragen werden, verkürzt sich. Dies führt dazu, dass sich Hunde auch zu Hause mit "exotischen" Erregern infizieren können.
Es gibt fünf durch Vektoren übertragbare Krankheiten, die für uns als Hundeeltern besonders relevant sind:
Diese Krankheiten können ernst und potenziell lebensbedrohlich sein, daher ist es wichtig, deinen Hund regelmäßig untersuchen zu lassen und Schutzmaßnahmen wie Zecken- und Mückenschutzmittel anzuwenden. Wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund an einer dieser Krankheiten leidet, solltest du ihn sofort in eine Tierarztpraxis bringen. Präventiv gesehen ist der effektivste Schutz, deine Fellnase nicht in Risikogebiete zu bringen. Für den Fall, dass eine Reise in den Mittelmeerraum ansteht, gibt es gute Nachrichten: Es sind mittlerweile Impfstoffe gegen Leishmaniose für Hunde verfügbar. Obwohl diese Impfung keine 100%ige Sicherheit gegen eine Infektion bietet, kann sie in Kombination mit einem soliden Mückenschutz das Risiko einer Erkrankung deutlich senken.
Quelle: N. Pantchev (2023): Die Bedeutung des Screenings auf vektorübertragene Krankheiten des Hundes in Europa. The Vetiverse.