Wir haben heute ein ziemlich spannendes Thema für euch, das direkt aus Südtirol kommt und vielleicht bald auch in anderen Teilen Italiens und darüber hinaus Wellen schlagen könnte. Es geht um nichts Geringeres als den Kampf gegen Hundekot – und zwar mithilfe moderner DNA-Technologie!
Stellt euch vor, ihr lauft durch die Straßen eurer Stadt und seht keinen einzigen liegengelassenen Hundehaufen mehr. Klingt wie ein Traum, oder? Denn man tritt nicht ausversehen in eine Stinkehaufen, der dann zum Teil im Auto landet, sondern, und das ist viel wichtiger, die Angst vor Giftködern könnte rapide sinken. In Südtirol könnte das bald Realität werden. Denn seit Anfang des Jahres müssen alle Hundehalter:innen in der autonomen Provinz die DNA ihrer Vierbeiner registrieren lassen. Das Ziel? Unachtsame Hundebesitzer:innen, die die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge nicht beseitigen, sollen leichter identifiziert und zur Rechenschaft gezogen werden.
Bisher wurden die genetischen Daten von etwa 5.000 der insgesamt 40.000 Hunde in Südtirol erfasst. Das ist ein guter Anfang, aber es gibt noch viel zu tun. Die DNA-Datenbank dient aber nicht nur dazu, die Straßen sauber zu halten. Sie ist auch ein wertvolles Werkzeug, um bei Unfällen, Hundebissen oder Schäden an Nutztieren den verantwortlichen Hund und somit den Halter/ die Halterin schnell zu ermitteln.
Jetzt denkt ihr sicher: "Ist das nicht ein bisschen übertrieben?" Nun, das Gesetz sieht Strafen zwischen 292 und 1048 Euro vor, wenn Hundehalter:innen ihren Pflichten nicht nachkommen. Das zeigt, wie ernst es Südtirol mit dieser Sache meint.
Aber die Initiative hat auch Kritiker:innen. Viele Tierärzt:innen und Hundebesitzer:innen sind besorgt über die Kosten und den Aufwand. Jede DNA-Erfassung kostet 65 Euro, die von den Hundehalter:innen getragen werden müssen. Zudem weist der Präsident der Südtiroler Tierärztekammer darauf hin, dass die Regelung nicht für die Hunde von Urlaubsgästen gilt, was eine Lücke im System darstellt.
Der zuständige Landesrat Arnold Schuler sieht in dem Gesetz jedoch ein Modell für ganz Italien. Andere Regionen und sogar das Ministerium in Rom zeigen Interesse an dieser Initiative.
Was haltet ihr von dieser Maßnahme? Ist es der richtige Weg, um für saubere Straßen und mehr Verantwortung unter Hundebesitzer:innen zu sorgen? Oder geht das zu weit?
Quelle: faz.net Wie Südtirol gegen unliebsame Häufchen kämpft - Mattias Rüb (15.01.2024)