Vielleicht warst du auch schon einmal im Urlaub und hast dort eine Menge streunender Hunde beobachten können. Eventuell hast du dich auch um die eine oder andere arme Seele angenommen und sie während deines Aufenthalts versorgt und gefüttert. Das Leid dieser Tiere hat dir im Herzen weh getan und am liebsten hättest du alle herrenlosen Vierbeiner eingepackt und mit nach Hause genommen.
So geht es vielen Urlaubern, egal ob in Spanien, Thailand, Griechenland, Bulgarien und anderen Ländern. Diese Länder haben ein großes Problem mit Straßenhunden. Hunde werden in manchen Ländern nicht so sehr als Haustiere angesehen und laufen einfach mit. Dadurch kümmert sich auch niemand um die Kastration und die Tiere vermehren sich explosionsartig.
In vielen Ländern haben die Menschen auch nicht genügend Geld, um eine Kastration zu bezahlen und in anderen Ländern steht der Aberglaube einer Kastration im Weg. In Thailand glauben auch heute noch viele Menschen, dass man selbst unfruchtbar werden könnte, wenn man ein Tier kastriert.
Man mag zur Kastration stehen wie man will, aber in diesen Ländern wäre es die einzige Möglichkeit, damit sich Straßenhunde nicht unkontrolliert vermehren. Wenn du vorhast, von deinem nächsten Urlaub einen herrenlosen Vierbeiner mit nach Hause zu nehmen, oder wenn du von zu Hause aus einen Auslandshund adoptieren möchtest, gibt es viele Möglichkeiten.
In diesem Beitrag verraten wir dir, welche Auflagen du hast und was du dabei beachten solltest. Wir gehen auf die Vor- und Nachteile ein, die eine Adoption eines Straßenhunds mit sich bringen kann und gehen auch grob auf die Kosten ein, die dich hier erwarten.
Auf jeden Fall veränderst du mit einer Adoption das Leben dieses Vierbeiners gravierend. Garantiert erhöhst du auch seine Lebenserwartung um ein Vielfaches. Im Durchschnitt werden Straßenhunde nur drei Jahre alt, wenn sie nicht das Glück haben, dass sich jemand ihrer annimmt, oder wenn sie nicht von einer Organisation gefüttert und medizinisch versorgt werden.
Zudem trägst du dazu bei, dass sich einige Generationen weniger verbreiten können. Du hast zumindest einen Hund aus dem Rennen genommen. Dadurch kommen alleine durch diesen Hund zwei Würfe pro Jahr weniger zur Welt. Wenn du nun rechnest, wie viele Jungen die Nachkommen dieses Wurfs wieder produzieren würden, so hast du mit der Adoption eines Auslandshundes dafür gesorgt, dass einige Hunderte Hunde weniger auf der Straße leben.
In manchen Ländern werden Straßenhunde auch regelmäßig eingefangen und vegetieren in Tierheimen vor sich hin. Es fehlt dort natürlich auch am Geld, die Hunde ordentlich zu versorgen. Zudem werden in manchen Ländern die Straßenhunde, in Griechenland auf den Inseln zum Beispiel auch Katzen, regelmäßig getötet. Man begründet es damit, um vor den Touristen kein schlechtes Bild abzugeben und um Tollwut keine Chance zu geben.
Natürlich sind auch in unseren Tierheimen die Zwinger voll und es warten unzählige Hunde darauf, adoptiert zu werden. Mit jedem adoptierten und importierten Auslandshund verliert ein Hund aus unseren Tierheimen die Chance, einen liebevollen Platz zu finden.
Bei einem Straßenhund weißt du auch nie, welche Vergangenheit er bereits hinter sich hat. Du kennst seine Probleme nicht un weißt nicht, worauf er wie reagieren wird. Zudem lässt sich auch nicht sagen, welche Rassen hier vermischt wurden und mit welchen rassetypischen Eigenschaften du rechnen kannst.
Zudem weißt du nicht, ob es sich um eine Inzucht handelt und ob der Straßenhund unter einem Gendefekt leidet. Auch viele andere Erkrankungen lassen sich nicht sofort erkennen, auch wenn Auslandshunde vor der Einfuhr einem gründlichem Bluttest unterzogen werden.
Wenn du den Vierbeiner direkt aus dem Urlaub mit nach Hause nehmen willst, dann musst du dich erkundigen, ob du fristgerecht alle Auflagen und Papiere erhalten kannst. Falls du mit dem Flugzeug angereist bist, musst du auch einen Platz für deinen Hund buchen. Doch Achtung: Nicht alle Airlines erlauben den Transport von Hunden.
Falls du selbst mit dem Auto reist, benötigst du ebenfalls alle Papiere. Diese kann dir ein Tierarzt vor Ort ausstellen. Wichtig ist, dass der Vierbeiner alle benötigten Impfungen hat. Reist der Hund von speziellen Ländern aus, so kann auch ein Titer Test verpflichtend sein.
Du kannst aber auch im Ausland einen Shelter besuchen und dort einen Vierbeiner aussuchen. Auch kannst du einen streunenden Hund in den Shelter bringen und fragen, ob sie dir bei der Adoption behilflich sein können.
Du kannst aber auch bei Tierschutzorganisationen anfragen. Diese importieren immer viele Hunde aus dem Ausland und vermitteln diese. Manche haben auch bereits Vierbeiner im Inland bei einer Pflegestelle. Dies ist optimal, weil du so den Hund bereits kennenlernen kannst.
Je nach Organisation sind gewisse Schutzgebühren fällig. Tierschutzorganisationen verlangen meist 200 bis 350 Euro. Dafür erhältst du einen vollständig geimpften und meist auch untersuchten Hund. Auch der EU Heimtierausweis muss dir ausgehändigt werden. Die meisten Hunde sind auch bereits gechippt. Du musst den Chip nur mehr auf dich registrieren lassen.
Wenn du vor Ort einen Hund mit nach Hause nimmst, so bezahlst du den Tierarzt im Ausland. Diese sind meist sehr günstig. Wenn du den Hund mit dem Auto transportierst, so können etwa Gebühren von maximal 100 Euro anfallen. Wenn der Hund eingeflogen werden soll, so kann dies auch bis zu 1.000 Euro teuer werden.
Du kannst im Internet nach diversen Tierschutzorganisationen googeln. Auch in den sozialen Netzwerken findest du viele Gruppen und Vereine, die sich für Auslandshunde einsetzen und diese auch vermitteln.
Nun musst du nur mehr Kontakt mit einer Organisation aufnehmen. Vergleiche jedoch im Vorfeld die Organisationen. Erkundige dich auch nach den Preisen und lies unbedingt die Bewertungen. Manche Agenturen arbeiten nicht wirklich seriös und haben alles andere, aber nicht das Tierwohl im Kopf.
Nachdem du einen Verein ausgewählt hast und der Kontakt aufgebaut wurde, wird dich ein seriöser Verein gut durchleuchten. Hier musst du wie auch beim seriösen Züchter oder im Tierheim Fragen zu deinem Alltag beantworten.
Eine seriöse Organisation erkundigt sich nach deinem Umfeld, wie du wohnst, wie viele Stunden der Hund täglich alleine wäre und ob du bereits Erfahrung mit Hunden hast. Manches Mal kann es sogar sein, dass jemand von der Organisation bei dir vorbei kommt. Es kann auch sein, dass dich eine bereits vorhandene Pflegestelle gemeinsam mit einem zu adoptierenden Straßenhund besucht.
Hier wird entschieden, ob du einen Hund adoptieren kannst. Generell sind diese Organisationen aber nicht so streng wie hiesige Tierheime. Falls du nun einen Hund gefunden hast, entweder von Bildern oder von einer Pflegestelle, wird auch schon die Übergabe geplant.
Sollte der Hund erst aus dem Ausland importiert werden müssen, so erhältst du einen Termin, wann der Vierbeiner von welchem ort abgeholt werden soll. Auf jeden Fall unterschreibst du nun einen Schutzvertrag und bezahlst die Schutzgebühr.
Du kannst dich aber auch auf andere Art für Straßenhund engagieren. Vielleicht möchtest du nicht dauerhaft einen Vierbeiner adoptieren, hast aber immer wieder Zeit, als Pflegestelle dazusein. Auch hier kannst du dich bei diversen Organisationen erkundigen.
Du kannst aber auch bei Tierheimen im Ausland eine Patenschaft für einen Hund übernehmen. Besuche im Urlaub ein Tierheim. Hast du dich in einen Vierbeiner verliebt, kannst ihn aber nicht mitnehmen, so kannst du zumindest dafür sorgen, dass es ihm gut geht. Du überweist monatliche einen Betrag für sein Futter und die ärztliche Versorgung. Dafür erhältst du auch monatlich Fotos und Infos über deinen Patenhund.
Du kannst aber auch Spenden, Hundefutter und Decken sammeln und Tierschutzorganisationen übergeben, die diese direkt in die Tierheime ins Ausland bringt. Egal wie du auch hilfst. Jede noch so kleine Tat hilft und lindert das Tierleid der Hunde im Ausland.